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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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versuchte. Er blutete aus Schusswunden in der Schulter und im Arm.
    »Wir müssen von hier weg«, sagte Ben, als er Pilgrim stützte. Pilgrim war nur ein paar Zentimeter größer als er, fühlte sich aber viel schwerer an. Sie konnten nicht auf die Straße rennen; der Van würde innerhalb weniger Sekunden hier sein, und der Mann in dem Van würde sich mit Sicherheit vergewissern wollen, ob Pilgrim tatsächlich tot war.
    »Mich hat’s erwischt …«
    »Ich weiß. Kommen Sie.« Ben schleppte Pilgrim in die Parkgarage zurück. Sie mussten sich verstecken. Jetzt. Andernfalls würde der Verrückte in dem Van sie beide erledigen.
    Auf der anderen Seite der Parkgarage zerbrach mit einem lauten Krachen eine hölzerne Schranke. Sie rannten auf den Fahrstuhl zu. Ben drückte auf die Taste für »Aufwärts«. Die Tür ging sofort auf, und die beiden Männer fielen in den Fahrstuhl.
    Ben ging auf die Knie und drückte wie wild auf den Tasten an der Wand herum. Der Van kam näher, und ihm wurde klar, dass er sich verschätzt hatte. Sie saßen in der Falle. Er schob Pilgrim in die Ecke des Fahrstuhls, wo man sie nicht sehen konnte.
    Die Tür des Fahrstuhl schloss sich, als der Van an ihnen vorbeischoss und seine Scheinwerfer über die zerdrückten Büsche und den leeren Gehsteig glitten.
     
    Pilgrim war verschwunden. Jackie Lynch fuhr zweimal um die Parkgarage herum, suchte die Eingänge ab und richtete das Licht der Scheinwerfer auf die Straßen, wo Paare und Einzelpersonen zu den Restaurants und Nachtclubs strebten. Anhand der zerdrückten Büsche hatte er feststellen können, wo Pilgrim gelandet war – aber der Scheißkerl war nicht da. Was bedeutete, dass er nicht verletzt war. Und auf der Flucht.
    Er wendete den Van, um wieder in die Parkgarage zu fahren, doch eine größere Gruppe – Festivalbesucher, wie er annahm – strömte hinein, nachdem es zu regnen begonnen hatte. Jetzt waren dort zu viele Leute. Zu viele Zeugen.
    Vielleicht waren sie ja gar nicht in die Parkgarage zurückgegangen.
    Jackie fuhr die Straßen in der Nachbarschaft ab, während seine Wut immer größer wurde. Er suchte die Menge nach hinkenden, blutenden Männern ab.
    Nicky hätte ihn nicht verfehlt, nicht aus dieser kurzen Entfernung. Großer Gott, dachte er, jetzt hol Nicky vom Sockel herunter. Schließlich hatte Nicky danebengeschossen, als es darauf angekommen war.
    Sein Mobiltelefon klingelte. Er legte sein Messer auf den Sitz neben sich und klappte das Telefon auf.
    »Wie sieht es aus?« Es war Sam Hector.
    Verdammt.
    »Sie sind tot, sie sind alle tot …«, begann Jackie.
    »Ich hoffe doch sehr, dass Sie damit Forsberg und Pilgrim meinen.«
    Der Name Forsberg sagte Jackie nichts. »Nein, ich meine die Araber, die Sie angeheuert haben. Sie sind alle tot. Pilgrim hat alle getötet.«
    »Sie sind der Einzige, der noch lebt?« Hector zeigte keinerlei Regung. Seine eiserne Selbstkontrolle sorgte dafür, dass Jackie ihn noch unsympathischer fand.
    »Ja, und ich werde diesen Scheißkerl finden und ihn umbringen … Er ist weg. Ich habe ihn angeschossen, aber er ist weg.«
    »Verschwinden Sie von dort. Sofort. Bringen Sie Teach zu mir. Ich schicke Ihnen Anweisungen per SMS.«
    »Aber Pilgrim ist noch …«
    »Sie tun, was ich Ihnen sage, oder Sie bekommen kein Geld.«
    Vielleicht sollte ich die Frau einfach behalten. Mal sehen, wie ihm das gefällt, dachte Jackie wütend. Nein. Sam Hector machte man sich lieber nicht zum Feind. Es war besser, wenn er die Frau ablieferte. Sein Geld bekam. Und dann herausfand, ob er Hector benutzen konnte, um Pilgrim zu finden.
    Jackie fuhr so lange weiter, bis er das Hinweisschild zum IH35 sah und eine Auffahrt fand. Er musste nach Dallas, was vier Stunden Fahrt nach Norden bedeutete. Als er die Stadt verließ, in der sein Bruder gestorben war, fragte er sich zum ersten Mal an diesem Tag, was mit Nickys Leiche geschehen würde. Wo man sie begraben würde, wie er sie nach Hause, nach Nordirland bringen konnte. Wahrscheinlich würde ihm das nicht gelingen. Er fing zu zittern an. Nicht vor Trauer. Vor Wut.
    Es hätte alles ganz anders laufen sollen.
    Ein paar Straßen weiter schob sich ein Volvo Kombi an den Menschenmassen vorbei.

13
     
     
     
     
    »Schmerz ist nichts«, murmelte Pilgrim mit verzerrtem Gesicht. »Schmerz ist ein Freund. Wenn du keinen Schmerz spürst, bist du tot.« Er wiederholte es wie ein Mantra.
    »Schmerz bedeutet, dass Sie einen Arzt brauchen.« Ben fuhr auf der Sixth Street in Richtung Westen

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