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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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ich hätte sie umbringen lassen. Als würde ich regelmäßig mit Auftragsmördern wie Nicky Lynch zusammenarbeiten.«
    Pilgrim starrte auf die Straße vor sich und atmete langsam und regelmäßig, damit die Schmerzen nicht noch größer wurden. Mehrere Minuten vergingen.
    Ben brach die Stille. »Lassen Sie mich Sam anrufen. Hector Global ist eine Riesenfirma. Sam weiß vielleicht gar nicht, dass einige Leute von ihm für Kidwell arbeiten. Er könnte uns sagen, wer Kidwell ist.«
    Pilgrim veränderte vorsichtig seine Sitzposition. »Ben, ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.«
    »Ich höre.«
    »Ich kann Ihnen helfen, sich von diesem Verdacht zu befreien. Aber nur, wenn Sie mir helfen.«
    Ben dachte darüber nach. »Was sollte mich davon abhalten, schnurstracks zum nächsten Polizeirevier zu gehen? Man wird Sie schon zum Reden bringen.«
    »Wenn die Polizei mich erwischt, werde ich an die Regierung übergeben, und Sie sehen mich nie wieder … Dann bleibt dieser ungeheuerliche Verdacht an Ihnen hängen. Offiziell gibt es mich gar nicht mehr, und wenn wir gefasst werden, kann ich Ihnen nicht mehr helfen. Sie werden es schwer haben, Ihren guten Ruf wiederherzustellen. Und es könnte sein, dass es Ihnen nie gelingen wird.« Er starrte aus dem Fenster und ließ seine Worte erst einmal wirken, während sie an Round Rock, einem größeren Vorort von Austin, vorbeifuhren.
    Bei dem Gedanken daran lief Ben ein Schauer über den Rücken. Er hatte das alles schon einmal durchgemacht, damals, als Emily gestorben war, denn der Ehemann wurde immer zuerst verdächtigt. »Was sind Sie eigentlich? Ein Spion? Oder ein verdeckter Ermittler der Polizei?«
    »Ich bin ein Spezialfall.«
    »Was soll das denn bedeuten?«
    »Es bedeutet, dass ich Ihnen nicht sage, was ich tue. Erst, wenn Sie mir helfen. Ben, ich brauche Ihre Hilfe. Ich bitte Sie darum.«
    Ben musste schlucken. »Warum ich? Warum passiert das alles?«
    »Ich kann nur eine Vermutung anstellen. Ihre Frau.«
    »Ich hatte nichts mit …«
    »Ben. Sie wurden des Mordes an ihr verdächtigt, stimmt’s? Es wäre nur logisch.«
    Ben schnürte es die Kehle zu, und er musste husten. »Nur ganz kurz. Die Polizei hat jeden Verdacht fallen gelassen. Ich hatte nichts damit zu tun.«
    Er hatte allein aus den Flitterwochen nach Dallas fliegen müssen. Es war der schlimmste Flug seines Lebens gewesen. Emilys Leiche war im Frachtraum des Flugzeugs gewesen. Er war allein in das Haus zurückgekehrt, in dem sie zusammen gewohnt hatten; ihre Eltern, die vor Trauer fast vergingen und ihm die Schuld an ihrem Tod gaben, weil das Schicksal grausam und unberechenbar gewesen war, waren nicht zum Flughafen gekommen. Sam war auf einer Geschäftsreise und konnte nicht rechtzeitig zurückkommen. Innerhalb weniger Tage war ihm klar geworden, dass ihm Dallas nichts mehr bedeutete, und er war wieder in seine Heimatstadt Austin gezogen, wo es weniger Getuschel hinter vorgehaltener Hand gab.
    »Wenn man jemanden reinlegen will, lässt sich das erheblich besser an die Polizei oder die Medien verkaufen, wenn der Mann schon einmal unter Verdacht gestanden hat.«
    »Aber warum ich?«
    »Ich werde Ihnen erklären, warum man Ihnen diese Falle gestellt hat. Aber nur, wenn Sie mich zusammenflicken und nach Dallas bringen.« Pilgrims Aussprache wurde undeutlich, und ihm war anzumerken, dass er große Schmerzen hatte. »Das ist ein faires Angebot. Ich vertraue Ihnen, Ben. Sind wir uns einig?«
    »Ja. Ich gebe Ihnen mein Wort darauf«, erwiderte Ben.
    »Ich brauche was zu trinken.«
    Ben nahm die nächste Ausfahrt und blieb auf der Straße, bis er eine Tankstelle erreichte. Er ging hinein, kaufte zwei Flaschen Wasser und rannte zum Volvo zurück. Er schraubte eine Flasche für Pilgrim auf und sah zu, wie er mit großen Schlucken trank.
    »Ich hätte Ihnen schon längst was zu trinken besorgen sollen. Tut mir leid. Mit Schusswunden habe ich keine Erfahrung.«
    »Ich schaffe es nicht bis Dallas, ohne dass Sie mich zusammenflicken.«
    Ben lenkte den Wagen auf den Highway zurück. »Ich suche einen Wal-Mart und dann ein Motel. Dort können wir die Wunde säubern und versuchen, die Blutung zu stoppen.«
    »Danke.«
    »Kann ich eine Kreditkarte benutzen? Wird die Polizei oder der Heimatschutz nach mir suchen? Kidwell hat gesagt, dass er meine Konten einfrieren lässt.«
    »Ich habe eine Kreditkarte, die wir benutzen können«, sagte Pilgrim. Er lachte. »Können Sie eine Unterschrift fälschen?«
    »Ich habe es noch nie

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