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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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der anderen Seite Enris und Neria finden«, murmelte sie gepresst. Ob sie wohl tauchen musste, um das Portal zu durchqueren? Zur Sicherheit holte sie tief Luft.
    Corrya zog sich neben ihr hoch. »Soll ich zuerst?«
    Sie schüttelte mit geschlossenem Mund den Kopf und sprang, ohne noch weiter zu zögern.
    So hast du es immer gehalten , blitzte es in ihrem Verstand auf.
    Dann umhüllte ein blendend weißes Licht ihren Körper und fegte jeden weiteren Gedanken in ihr hinweg.
    Schließlich zog sich der strahlende Glanz wieder zurück. Aus den dunklen Schemen um sie herum formten sich Gestalten in fließenden hellblauen Gewändern, die sie reglos in einigen Fuß Entfernung umringten. Ihr wurde bewusst, dass sie auf festem und ebenem Boden stand. Trotz ihres Sprungs in die Zisterne war sie nicht durchnässt, sondern genauso trocken, als hätte sie einfach nur einen steinernen Torbogen durchquert. Die Kälte und der Wind auf ihrer Haut war ebenso verschwunden wie ihr nächtliches Lager, das sie Shartans Piraten abgetrotzt hatten.
    »Alle Geister«, flüsterte Corrya neben ihr. Er wirbelte um die eigene Achse, wie in Panik, von hinten angegriffen zu werden, und wäre fast über seine eigenen Füße gestolpert. Suvare packte ihn an der Schulter und stützte ihn.
    Eine der Gestalten trat einen Schritt vor und hob beide Hände mit den Handflächen nach außen, wie um zu zeigen, dass sie keine Bedrohung darstellte. »Willkommen in Eilond, Temari«, sagte sie ruhig, aber deutlich. Suvare hatte noch nie einen Dunkelelfen gesehen, aber dass dieses Wesen trotz seines menschenähnlichen Aussehens keiner ihrer Art war, erkannte sie sofort. Es war, als würde die fremdartige Natur der Gestalt mit den spitz zulaufenden Ohren einen kaum wahrnehmbaren Duft ausströmen, der jeden Zweifel sofort ausräumte. So war es auch schon mit Arcad gewesen. Die pechschwarzen, wie lackierten Haare ließen das blasse Gesicht des Mannes, der sie angesprochen hatte, beinahe durchscheinend wirken.
    »Eure Waffen allerdings sind in unserem Heim nicht willkommen«, fuhr der Antara fort. »Ihr werdet sie uns übergeben.«
    Die Haltung des Wachmanns straffte sich, aber bevor er etwas erwidern konnte, hatte sich Suvare bereits verneigt und hielt ihm ihre Klinge hin. »Natürlich. – Corrya, lass dein Schwert in der Scheide und gib ihm beides.«
    Mit steinerner Miene tat er, wie geheißen. »Ich erwarte, dass ich es zurückbekomme, wenn wir diesen Ort verlassen«, sagte er, den Dunkelelfen unverwandt anblickend, der ebenso hochgewachsen war wie er selbst.
    »Seid Ihr Euch denn so sicher, dass Ihr Eilond wieder den Rücken kehren werdet?«, fragte der Antara. Corryas Stirn runzelte sich, bis ihm das belustigte Lächeln seines Gegenübers auffiel.
    »Wie haben euch mithilfe des Quelors hierher gebeten«, wandte sich der Dunkelelf nun an beide, »weil Eure Begleiter die Prüfung bestanden haben, die unsere Anführer ihnen stellten. Wir werden euch im Kampf gegen die Serephin beistehen.«
    Suvare war noch immer so überrascht, von einem Moment auf den anderen in das Reich von Eilond gesprungen zu sein, dass die Botschaft des Antara nur langsam in ihr Bewusstsein sickerte.
    »Unsere Freunde«, murmelte sie. »Wo ... wo sind sie?« Sie sah sich um, fast in der Hoffnung, als würden Enris und Neria vor ihren Augen so unvermittelt aus dem Nichts auftauchen, wie Corrya und sie von Irteca an diesen Ort gelangt waren, wo immer er sich auch befinden mochte. Doch alles, was sie außer den Dunkelelfen um sie herum erblickte, war der fremdartige runde Raum mit dem Podest aus grün gemasertem Stein, auf dem sie mit dem Wachmann stand. Über ihr verströmte eine Kuppeldecke Licht in einem ähnlichen Farbton wie der Boden, nur etwas heller.
    »Ich werde euch zu ihnen bringen«, sagte der Antara. »Bestimmt haben sie euch eine Menge zu erzählen. Die Herren von Eilond werden euch ebenfalls bald sprechen wollen. Die Zeit drängt.«
    Staunend um sich blickend folgten Suvare und Corrya den Dunkelelfen. Diese führten sie aus dem Raum mit dem Podest und durch einen Irrgarten von Gängen, deren gekrümmte Wände sie an Röhren erinnerten und in einem sanften Licht wie von innen heraus leuchteten. Nach einiger Zeit traten sie durch eine sich von selbst öffnende Schiebetür in einen weitläufigen runden Raum mit mehreren Betten. Zwei von ihnen waren belegt. Unter schneeweißen Decken lagen Wesen, die sofort Suvares Blick auf sich zogen. Ihr Herz schlug schneller. Die rote Haut der

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