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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Bedrohung durch die Serephin die Frau kennengelernt hatte, die er in so kurzer Zeit leidenschaftlich liebgewonnen hatte. Dennoch wünschte er sich von Herzen, diese Wesen wären für immer eine Erfindung von Geschichtenerzählern geblieben.
    Endlich hatten sie die oberste Tür im Turm erreicht. Enris traute seinen Augen nicht, als er sie auf den Befehl des Serephinkriegers öffnete. Was er da vor sich sah, konnte unmöglich Margons und Thajas Turmzimmer sein! Der Anblick des langgezogenen Spiegelsaals hämmerte auf seinen Verstand ein. Aus den Augenwinkeln konnte er Teile des Raumes aufblitzen sehen – wie er ihn in Erinnerung hatte. Ihm wurde übel.
    »Vorwärts!«, trieb ihn der Krieger hinter sich an. Enris trat ins Innere des Saales.
    Der Serephin mit dem finsteren, schmalen Gesicht, der ihm entgegenkam, trug im Gegensatz zu dem, der sie gefangen genommen hatte, keine Rüstung, sondern eine gelbe Robe.
    »Auf die Knie, Temari!«, befahl er ihnen kalt.
    Sareth gehorchte sofort widerspruchslos. Auch Enris hielt es für besser, den Serephin nicht gegen sich aufzubringen, solange er ihn nicht einschätzen konnte. Die goldenen Augen des Serephins schweiften über die beiden Gefangenen hinweg und zu dem Krieger hinter ihnen.
    »Haben sie wirklich zwei unserer Brüder getötet?«, fragte er in der Sprache der Menschen. Offenbar wollte er sichergehen, dass Enris und Sareth ihn verstanden.
    Der Krieger nickte. »Es gab eine Sprengung. Delevorn und Nilandi sind von Felsbrocken getroffen worden. Bestimmt haben die Verräter ihnen das Donnerpulver gegeben«
    Jenasars schmales Gesicht verfinsterte sich weiter, falls das überhaupt noch möglich war. Enris glaubte, dass sich der Serephin nur mühsam beherrschte, sie nicht auf der Stelle umzubringen.
    »Lass uns allein«, sagte er rau.
    Fragend sah ihn der Krieger an. »Herr, seid Ihr sicher, dass ...«
    »Ich sagte – lass uns allein!«, brach es aus Jenasar heraus. Er blinzelte, holte tief Luft und fuhr etwas leiser fort: »Die Verräter haben irgendetwas vor, und ich brauche jetzt jeden Mann auf seinem Posten. Deine Rache muss warten.«
    Der Krieger schien sich zu überlegen, ob er etwas erwidern sollte, verließ dann aber doch ohne ein weiteres Wort den Raum.
    »Und jetzt zu euch!«, zischte Jenasar, als der Serephin gegangen war. Langsam ging er um seine beiden Gefangenen herum, die noch immer vor ihm auf dem Boden knieten. Enris sah ihn mehrfach rechts und links von sich in den Wänden gespiegelt. Es war, als würden sie von einer Schar von Serephin in gelben Roben umkreist, einem Rudel Wölfe, das ihre Beute gestellt hatte und im nächsten Moment damit beginnen würde, sie zu reißen.
    »Es ist klar, dass die Abtrünnigen euch geschickt haben«, sagte er. »Bestimmt haben sie euch von einem Fluchtweg aus ihrer alten Festung erzählt, nicht wahr?«
    »Nein«, antwortete Enris so ruhig wie es ihm möglich war, »ich habe den Weg durch die Höhlen selbst gefunden.«
    Jenasar blieb hinter ihm stehen. »Ein kluger Temari. Klug – und stolz, aber das steht einem aus deinem Volk nicht gut zu Gesicht. Das kommt also dabei heraus, wenn Olárans dreckiger Haufen unsere eigene Schöpfung wie Gleichberechtigte behandelt.« Er spuckte verächtlich auf den Boden, und Sareth zuckte zusammen. Jenasars Kopf ruckte sofort in seine Richtung wie der eines Raubvogels, der eine Bewegung im hohen Gras erspäht hatte.
    »Dich kenne ich doch! – Natürlich, warum ist mir das nicht gleich aufgefallen, hm?«
    Er klatschte in die Hände. »Du warst schon früher in der Festung! Manari hatte dich und deine Freunde beauftragt, herauszufinden, wohin sich der Endarin-Verräter verkrochen hatte!«
    Sareth stierte ihn voller Entsetzen an. Es war ihm deutlich anzumerken, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, wovon der Serephin redete. Jenasar schien das nicht aufzufallen, denn er sprach unbeeindruckt weiter. »Dann bist du einfach verschwunden, kurz bevor das Quelor zerstört wurde. Du hast wohl befürchtet, wir würden dich dafür verantwortlich machen. – Nun, wir sind nicht so einfältig, zu glauben, du hättest die Macht für den Zauber besessen, der das Portal zu unserer Welt zertrümmert hat. Aber dass du dich heimlich davongestohlen hast, nehmen wir dir übel, ... Sareth. Das war doch dein Name, nicht wahr?«
    Der so Angesprochene öffnete seinen Mund zu einer Antwort. Er bewegte seine Lippen, doch kein Ton fand an Jenasars oder Enris’ Ohren.
    »Und du kannst dich offenbar an nichts

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