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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Erniedrigung, von dem Ungeheuer vor ihm als Werkzeug für einen Mord benutzt zu werden. Und schließlich unbändiger Hass auf den jungen Mann an seiner Seite, der für ihn zum Inbegriff des Unglücks geworden war, das sein Leben so erbarmungslos heimgesucht hatte.
    Enris blieb gerade noch Zeit genug, abwehrend seine Arme hochzureißen, als Sareth ihn schon mit einem heiseren Schrei ansprang. Die brennende Wut seines Angreifers verlieh diesem eine Kraft, die er dem halb verhungerten Kerl niemals zugetraut hätte. Er stolperte rückwärts und schlug so heftig mit seinem Kopf gegen eine der Wände, dass deren Oberfläche mit einem schrillen Klirren zersprang und handtellergroße Spiegelscherben rechts und links von ihm zu Boden fielen. Sein Schädel dröhnte, und er fühlte warmes Blut in seinen Nacken fließen. Sareth legte ihm die Hände um den Hals und drückte mit der Gewalt eines völlig Wahnsinnigen zu. Dumpfer Schmerz fuhr Enris durch die Kehle. Er packte Sareths Handgelenke, um ihn von sich zu stoßen, aber vergebens. Sein Hals wurde festgehalten und zusammengepresst. In heller Aufregung trat Enris ihm hart gegen das Schienbein. Sareth grunzte, ließ aber noch immer nicht los. Enris trat ein weiteres Mal zu, rang vergebens nach Luft und stieß noch einmal seinen Fuß vorwärts. Diesmal traf er ihn im Schritt. Sein Gegner stieß einen erstickten Schrei aus und krümmte sich zusammen. Sein Griff lockerte sich, und der junge Mann riss sich nach Atem ringend los. Sareth würde ihm nichts schenken, durchfuhr es seinen Geist mit kalter Klarheit, als sich seine Lungen erneut mit Luft füllten. Wenn er ihn nicht schnellstens mit eigenen Händen umbrachte, würde er vor den Augen dieses Jenasar umkommen. Aber er wollte nicht sterben, genauso wenig wie Sareth. Feuriger Zorn loderte in ihm empor, nicht Zorn auf den verzweifelten, verbitterten Mann vor ihm, sondern auf den Serephin hinter seinem Gegner, dessen Augen erfüllt von bösartiger Genugtuung auf dem widerlichen Schauspiel ruhten, das er ins Leben gerufen hatte. All seine Wut auf Jenasar legte er in den Schlag, mit dem er nun Sareths Kinn traf.
    Der ausgemergelte Mann ging zu Boden. Sofort war Enris über ihm und schlug erneut zu, wieder und wieder. Er hörte die erstickten Schreie seines Gegners, packte dessen Kopf, hob ihn an und schmetterte ihn mit einem hässlichen, dumpfen Klatschen hart auf den Boden. Sareths schmerzerfüllter Blick saugte sich an seinem fest. Wie um sich davon zu befreien, hob Enris erneut dessen Kopf an und schlug ihn wuchtig zu Boden, zweimal, dreimal, viermal, bis sich der Blick seines Gegners von ihm löste und brach. Die verdrehten Augen des Mannes unter ihm starrten ins Leere. Aber noch immer schrie und schrie Sareth unaufhörlich, und Enris verstand nicht, wie dies sein konnte, bis er den brennenden Schmerz in seiner Kehle bemerkte und erkannte, dass er selbst es war, dessen Schrei in seinen Ohren gellte.
    Sein grauenerregendes Heulen erstarb allmählich. Keuchend stierte er auf den Toten unter sich, den Mund noch immer weit geöffnet, aus dem Speichel auf das reglose, verwüstete Gesicht hinabtroff.
    »Das war unerwartet«, erklang Jenasars mild überraschte Stimme wie aus meilenweiter Entfernung.
    Ein dumpfer Schlag ertönte von weiter unten in der Festung und riss Enris wieder in die Zeit hinein. Er blickte auf, und sah, dass sich der Serephinkrieger mit einem verwirrten Gesichtsausdruck abgewandt hatte. Von weit her ertönte eine Vielzahl von lauten Rufen. Jenasar hatte den Kopf geneigt, als lausche er auf etwas. Schnaufend über Sareth gebeugt, bemühte sich Enris, immer noch völlig ausgepumpt und am Ende seiner Kräfte zu wirken. Seine Rechte tastete indessen nach den Spiegelscherben auf dem Boden und griff nach einer von ihnen.
    » Nein !«, brüllte Jenasar unvermittelt außer sich. »Das ist ... das ist doch nicht –« Erst jetzt bemerkte er eine Bewegung am Rand seines Blickfelds und zog seine Aufmerksamkeit von seinen über den Innenhof stürmenden Kriegern ab. Doch bevor er sich verteidigen konnte, war Enris schon heran. Mit letzter Kraft rammte der junge Mann den Serephin und stieß ihm gleichzeitig die Spiegelscherbe in den Hals. Ein schneidender Schmerz schoss ihm durch die Hand, als seine Finger, die sich um den Splitter gekrallt hatten, in der Wucht seines Stoßes abrutschten und sich an den scharfen Kanten schnitten. Blut pumpte aus Jenasars Hals und spritzte in einem dicken Strahl in Enris’ Augen. Dem Serephin

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