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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Schwertern und eine Vielzahl von Stimmen, die erregt aufeinander einschrien. Als er endlich den Eingang zur Schwarzen Nadel erreicht hatte, hielt er nach Atem ringend inne. Erst jetzt nahm er die Schmerzen in seiner linken Hüfte wahr, mit der er am Boden des Spiegelsaals aufgekommen war, als Jenasar ihn von sich gestoßen hatte.
    »Enris!«
    Sein Herz tat vor Schreck einen so riesigen Sprung, dass er Themet beinahe mit Jenasars Klinge getroffen hätte, als er herumfuhr, doch der Junge sprang gerade noch im rechten Moment zurück. Hinter ihm kauerte Mirka am Eingang zur Falltür in die Kellerräume.
    »Du bist am Leben«, freute sich der Junge. »Bin ich froh, dich zu sehen!«
    »Was macht ihr denn hier?«, herrschte Enris ihn atemlos an. »Ich hab euch doch gesagt, kehrt wieder zurück zum Lager. Hört ihr nicht, was da draußen los ist? Die Schlacht um die Festung ist in vollem Gang!«
    »Das wissen wir«, sagte Themet. Ein breites Grinsen brachte sein Gesicht in dem halbdunklen Raum zum Leuchten. »Wir haben die Dunkelelfen hereingelassen.«
    »Ihr habt ...« Enris brach ab.
    Mirka grinste nun ebenfalls. »Wir haben den Rest des Donnerpulvers an dem Gitter angebracht und es weggesprengt. Dein Plan hat geklappt, Enris. Wir haben es geschafft!«
    Ein erschöpftes Lächeln stahl sich in Enris’ Gesichtszüge, verschwand aber sofort wieder. »Ihr seid unglaublich. Das habt ihr sehr gut gemacht! Lauft jetzt in die Höhlen, da seid ihr in Sicherheit. Und diesmal hört ihr auf das, was ich gesagt habe, verstanden?«
    »Schon gut«, brummte Themet. »Aber pass auf dich auf, ja? Wir wollen heute noch einen Sieg mit dir feiern.«
    Enris schluckte die scharfe Bemerkung herunter, die ihm auf der Zunge lag. Der Junge hatte so viele schreckliche Dinge gesehen, dass dies wohl seine Art war, damit weiterzuleben – sie in ein spannendes Abenteuer zu verwandeln.
    »Ich glaube kaum, dass mir nach Feiern zumute sein wird, wenn das alles hier vorbei ist«, gab er müde zurück. »Aber ich verspreche dir, dass ich auf mich acht geben werde. Jetzt verschwindet endlich!«
    Themet drehte sich um, zog an Mirkas Ärmel, und die beiden Jungen kletterten einer nach dem anderen in die Keller hinab.
    Enris humpelte mühsam zur Eingangstür und riss sie auf. Wie vom Donner gerührt betrachtete er das Bild, das sich ihm bot. Der Innenhof war ein wüstes Durcheinander kämpfender Krieger. Die Antara befanden sich in der Überzahl. Sie drängten die Serephin, die sich ihnen mit dem Mut der Verzweiflung entgegenwarfen, über den Platz.
    Nur wenige der Dunkelelfen besaßen Klingen. Die meisten von ihnen waren mit kurzen metallischen Lichtstäben bewaffnet. Ihre Waffen feuerten grüne Blitze gegen die ungeschützten Körperteile der Serephin ab. Diese setzten sich mit Schwertern gegen die Angreifer zur Wehr.
    In den Mienen von Antara wie Serephin spiegelte sich derart kalter Hass aufeinander, wie er nur zwischen zwei gegnerischen Gruppen zu finden sein konnte, die einmal eine Familie gewesen waren. Während sich die Dunkelelfen in ihren leichten wattierten Rüstungen schnell und geschmeidig bewegen konnten, waren die Serephin durch ihre Senitharrüstungen langsamer, wenn auch besser geschützt. Wann immer jedoch ihre Klingen einen Antara trafen, waren deren Wunden tief, sogar tödlich. Viele der Dunkelelfen lagen bereits blutüberströmt und reglos auf dem sonnenbeschienenen Pflaster. Doch es strömten immer noch mehr von ihnen durch den freigesprengten Eingang und den überdachten Durchgang in den Hof und ersetzten ihre gefallenen Kameraden. Dicht an dicht kreisten sie die Serephin ein, die ebenfalls einer nach dem anderen tödlich getroffen zu Boden sanken.
    Für Enris war es grässlich mit anzusehen, wie die echsenartigen Krieger und ihre entfernten Verwandten mit dem menschenähnlichen Aussehen übereinander herfielen. Einst waren sie Brüder und Schwestern gewesen, nun brachten sie einander um. Wofür? Die einen, um den Befehl der Herren der Ordnung auszuführen, und die anderen, um ihre Schöpfung zu beschützen. Es war so irrsinnig. All das Leid, und nur, weil Ordnung und Chaos einst einen Krieg gegeneinander geführt hatten, dessen Wellen selbst dann noch immer weiter durch die Zeit und die Vielzahl der Welten rollten, als er längst beendet war.
    Er sah Corrya und Jahanila durch das Eingangstor und in den Hof stürmen. Der Hauptmann war kaum im Inneren der Festung, als zwei Serephin mit gezückten Schwertern auf ihn zusprangen. Der

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