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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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von Carn Taar fallen zu lassen.
    »Ich ahne, wer sie sind«, sagte Alcarasán. »Dieser Priester, Pándaros ... er war nicht allein an dem Ort, von dem Cesparian ihn entführt hat.« Erregt fuhr er zu Jahanila herum. »Die sind gekommen, um uns beizustehen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie in die Festung gelangen. Lass du die Zugbrücke herunter! Ich kümmere mich um meine Schwester.«
    Ohne ein weiteres Wort sprang er über den Wehrgang und hinab in den Hof. Jahanila rannte zur Treppe, die hinab in den Durchgang zum Eingangstor der Burg führte, und polterte die Stufen zum Torraum hinab.
    Rotgar schüttelte wütend seine Faust in die Richtung der Serephin über der Burg. Schneeflocken hatten sich in seinem Bart gefangen und schmolzen in der Nähe seines erhitzten Gesichts. In seinem Ärger wäre er beinahe vom Rand der Klippe abgerutscht.
    »Verflucht noch mal, wenn ich etwas hasse, dann von einem ehrenhaften Kampf ausgeschlossen zu sein«, polterte er. »Da setzen wir uns einem Gewaltmarsch durch die Hochebene von Tool aus, laufen uns die Füße in einer Geschwindigkeit wund, bei der euch Temari schon längst die Luft ausgegangen wäre – und wozu? Um vor verschlossenen Toren zu stehen.«
    An seiner Seite kniff Alfaard die Augen zusammen, um schärfer sehen zu können. »Das sind sie, die Serephin, von denen du erzählt hast, nicht wahr?«, fragte er Deneb.
    Der Priester nickte zitternd. Die Kälte war ihm wieder beißend in die Knochen gefahren, seitdem ihn die Krieger der Khorazon abwechselnd huckepack genommen hatten, aber anders hätte er mit den Zwergen niemals mithalten können.
    »Ay, das sind sie – jedenfalls hat Pándaros sie so beschrieben. Hoffentlich kommt unsere Hilfe nicht zu spät.«
    »Hoffen und Harren«, knurrte Rotgar, »macht manchen zum Narr – Heh!«
    Mit einem überraschten Ausruf hielt er inne, als bei seinen letzten Worten über den Waffenlärm hinweg vom Eingang zu Carn Taar her ein dröhnendes Knarren ertönte. Langsam senkte sich die Zugbrücke und schlug schließlich dumpf krachend auf dem Rand der Klippe zum Festland auf.
    Rotgar und Alfaard, die einige Schritte zurückgewichen waren, zogen ihre Äxte. Mit einem breiten Grinsen drehte sich König Sveins Sohn zu seinen Kameraden um.
    »Khorazon! Offenbar sind wir gerade zu dem Schlachtfest da drin eingeladen worden. Wie sieht’s aus? Nehmen wir an?«
    Ein donnerndes Johlen aus rauen Kehlen stieg als Antwort in das Schneegestöber über ihnen hinauf.
    »Dann lassen wir unsere Gastgeber nicht warten!«, brüllte Rotgar und setzte als Erster über die Brücke. Mit wildem Geheul stürmten seine Gefolgsmänner ihm hinterher.
    Alfaard nahm Deneb zur Seite. »Bleib lieber hier draußen. Dort drin ist es nicht sicher.«
    »Ich weiß«, sagte der Priester bedrückt. »Aber ich muss in die Festung und zu Ende bringen, was Pándaros vorhatte.«
    »Also gut«, brummte Alfaard. Die Andeutung eines Lächelns erschien auf seinem Gesicht wie eine Erinnerung an glücklichere Tage und verschwand wieder. »Verdammt, mit deiner Sturheit hättest du einen guten Khorazon abgegeben. Halt dich in meinem Schatten und such dir schnell einen geschützten Winkel, bis alles vorbei ist.«
    Der Drache hatte den Unterstand der Schmiede fast erreicht, als der brüllende Haufen Khorazon in den Innenhof stürmte. Er stieß ein zorniges Fauchen aus, öffnete seinen Rachen und spie einen dicken Feuerstrahl in die Richtung der neuen Gegner, die überraschend und wie aus dem Nichts auf dem Schlachtfeld erschienen waren. Doch die Zwerge rissen beinahe gleichzeitig wie ein Mann ihre Schilde hoch und schützten sich vor den Flammen. Enris hatte keine Zeit, sich darüber zu wundern, wo die unverhoffte Verstärkung hergekommen war. Er ließ Mesgin los, griff sich einen Spieß von der Wand und nahm Anlauf. Mit einem wilden Schrei rammte er dem Drachen die Spitze des Spießes in den Hals. Der getroffene Serephin ruckte so heftig herum, dass Enris der Spieß aus den Händen glitt. Sein Kiefer schnappte hart nach dem jungen Mann, der wieder sein Schwert gepackt hatte und bereit war, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Da brach der Drache brüllend und Blut spuckend zusammen. Sein Körper schlug so hart auf dem Pflaster auf, dass der Boden bebte. Zwei der Khorazon hatten ihm mit ihren Äxten die Hinterbeine unter dem Körper weggehauen. Einer der beiden sprang auf Enris zu. Seine Klinge fuhr durch das weiße Treiben der immer dichter fallenden Flocken und hieb dem

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