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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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einsetzen, wenn es unbedingt nötig war.
    Wir alle haben uns sehr verausgabt, hörte Cesparian Manari wortlos sagen.
    Das haben wir in der Tat , stimmte er ihr zu. Der Feuerdrache war stärker, als ich es vermutet hatte.
    Aber am Ende waren es doch wir, die obsiegten , stellte Manari nüchtern fest. Die Wächter des Wassers und der Erde werden ebenso fallen wie ihre Brüder. Wir müssen nur erst wieder zu Kräften kommen. Aber ich fürchte, euch wird das schneller gelingen als mir. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig werden würde, wieder in diesem Temarikörper Fuß zu fassen. Nicht, nachdem ich Ranár schon einmal besiegt hatte.
    Cesparian strich sanft über Ranárs pechschwarzes Haar, das ihm in dicken, nassen Strähnen auf der schweißbedeckten Stirn klebte. Es war ihm bewusst, dass er den Körper des Mannes liebkoste, der in diesem Moment verzweifelt gegen den Willen seiner Gefährtin ankämpfte, aber das kümmerte ihn nicht. Manari würde die Berührung fühlen, und sie würde ihr Kraft geben.
    Soll er sich wehren, soviel er will , gab er zurück . Er legte alle Zuversicht, die er aufbringen konnte, in seine gedankliche Stimme. Aber am Ende wirst du ihn niederringen, wie du es schon einmal getan hast. Noch haben wir genügend Zeit. Wir werden den See jenseits der Eisenberge erst in einer guten Woche erreichen.
    Ranárs Mundwinkel zuckten, bis sie sich zu einem Lächeln verzerrten. Es war eine grauenerregende Grimasse, als hätte der junge Mann auf der Trage einen Schlaganfall erlitten, der sein Gesicht teilweise lähmte. Aber Cesparian verspürte keine Abscheu, sondern nur freudige Erregung. Schritt für Schritt gelang es Manari, die Kontrolle über den gegen sie aufbegehrenden Körper wiederzugewinnen!
    Bis wir dort angekommen sind, bin ich wieder die Herrin dieses Hauses , hörte er sie sagen. Habt ihr euch die Landkarten aus Hagonerin angesehen?
    Cesparian nickte.
    Wir haben sie genau studiert. Den See aus den Alten Tagen gibt es offenbar nicht mehr, aber an derselben Stelle befindet sich auf den Karten ein riesiges Sumpfgebiet, die Toolmoore. Hoffentlich ist der Wächter des Wassers tatsächlich dort zu finden.
    Wenn das Gebiet nicht völlig ausgetrocknet ist, erwiderte Manari, dann hat er immer noch an diesem Ort sein Zuhause. Die Wächter verlassen die Gegenden nicht, aus denen sie ihre Kraft beziehen.
    Ein eisiger Windstoß fuhr heulend durch den Gebirgspass. Er gellte in Cesparians Ohren. Der Serephin verzog das Gesicht, setzte sich neben Ranár und richtete den Körper des jungen Mannes auf. Mit einer schnellen Bewegung seiner Hände ließ er zwischen den Fingern ein dickes Wolltuch herausgleiten, das sich zu einer groben grauen Decke vergrößerte. Wie die Roben derjenigen aus dem Kreis der Stürme, die keine Rüstungen aus Senithar trugen, war dieser Stoff ein verwandelter Teil seines eigenen Körpers. Solange er selbst noch einen Kontakt zu dem Gegenstand besaß, den er aus sich selbst heraus erschaffen hatte, behielt dieser die Form, die Cesparian ihm zugedacht hatte. Er zog Ranár den Stoff bis ans Kinn und legte seinen Arm um ihn. An die Felswand gelehnt ließ er seinen Blick über seine Gefährten aus dem Kreis der Stürme schweifen, die sich ebenfalls niedergelassen hatten, ein Haufen von dunklen Gestalten vor der tieferen Schwärze des Berges, in dessen Schatten sie rasteten. Er lauschte dem leisen Klang der Gespräche, ohne genauer hinzuhören, worüber geredet wurde. Wärmende Feuer zwischen ihnen wurden mit Hilfe der Magie entzündet, denn in dieser Höhe war nichts Brennbares mehr zu finden. Ab und an spiegelten sich die Flammen in einer der silbernen Rüstungen, wenn sich ihr Träger regte.
    Schließlich hob Cesparian den Kopf und betrachtete wieder einmal den Sternenhimmel, der sich ihm unterhalb des Überhangs darbot. Die weit entfernten weißen Punkte funkelten in der Kälte wie von einem eigenen Leben erfüllt.
    Ich war noch nie so weit fort von Vovinadhár , formte sich ein Gedanke in seinem Geist. Ich weiß nicht, ob ich mich freiwillig gemeldet hätte, wenn ich nicht Melar erlebt hätte.
    Ich beneide dich , ließ sich Manari leise vernehmen. Ich habe soviel von ihm gehört und auch einmal mit ihm durch einen der Leitkristalle gesprochen. Aber du bist ihm tatsächlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden – das ist etwas anderes.
    Anstelle einer Erwiderung ließ Cesparian Melars Gestalt vor seinem inneren Auge entstehen, wie er sich an die Begegnung erinnerte,

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