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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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durfte.
    »Ay, ich bin hier an Bord der Khor«, antwortete sie.
    Der Elf nickte ungeduldig. »Dann will ich mich kurz fassen. Ich brauche ein Schiff.«
    Darum ging es also. Suvare konnte nicht anders, als Befriedigung darüber zu empfinden, dass ihr erster Eindruck sie nicht getrogen hatte. Anscheinend hatte sich wieder einmal jemand an Land Ärger eingehandelt und musste so schnell wie möglich aus der Stadt verschwinden. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie auf diese Art und Weise zu einem unerwarteten Fahrgast und einer Aufbesserung ihrer Geldbörse gekommen wäre. Beinahe alle Khorin von Handelsschiffen nahmen unter besonderen Umständen Fahrgäste auf. Diese Umstände bestanden meistens darin, dass sich jemand mit einer örtlichen Schlägerbande angelegt hatte oder die Stadtwache einen Zeugen für einem Gerichtsprozess befragen wollte und dieser seiner Aussage zu entgehen versuchte. Solche Leute waren bereit, fast jeden Preis zu zahlen, den man ihnen nannte, solange sie nur untertauchen konnten.
    Selbstverständlich hing kein Khor derartige Geschäfte an die große Glocke. Solange man nicht in Gefahr lief, einem gesuchten Verbrecher zu helfen und deshalb selbst als Verbrecher gejagt zu werden, waren diese Fahrgäste ein einträglicher Nebenverdienst. Etwas in Suvares Miene schien Arcad ahnen zu lassen, was sie dachte, denn er setzte sofort hinzu: »Es geht dabei nicht nur um mich. Ich brauche noch Platz für einige Leute, alles Bürger aus Andostaan.«
    »Augenblick mal!«, rief Suvare. »Für eine Gruppe von Fahrgästen habe ich keinen freien Raum mehr.«
    Sie dachte daran, dass ihr Kater glücklicherweise vor kurzem wieder verschwunden war, und atmete tief durch. Ein heftiger Schmerz in ihren Schläfen hätte ihr jetzt gerade noch gefehlt. Kaum zu glauben, der Aufenthalt in Andostaan wurde von Stunde zu Stunde eigenartiger! Zuerst dieses höhnische Angebot der Handelsstation, einen Auftrag gegen ein Wetttrinken zu erhalten, dann das ständige Warten auf eine Ladung, die einfach nicht kommen wollte, was den ganzen Zeitplan durcheinander warf. Und nun dieser berühmte Elf, den alle Welt für tot hielt, nur dass er ihr gerade ziemlich lebendig gegenüber saß und ihr eine Ladung Fahrgäste aufschwatzen wollte, ihn selbst mit eingeschlossen!
    »Ich bin kein Fuhrunternehmen. Ich verschiffe Güter, keine Menschen.«
    Sie wollte fortfahren, als Arcad die Hand hob. Suvare wusste selbst nicht zu sagen, weshalb, doch sie verstummte. Der Gedanke, dass sie sich gerade auf ihrem eigenen Schiff von einem Gast ins Wort fallen ließ, ging in Arcads nächsten Worten unter.
    »Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, eine Gruppe von Leuten auf einem Frachtschiff verstauen zu wollen, wenn es nicht lebenswichtig wäre. Es ist eine lange Geschichte, aber die Zeit läuft uns davon, deshalb mache ich es kurz. Andostaan ist in Gefahr.«
    Suvare blickte ihn verständnislos an.
    »Was?«
    »Ihr habt richtig gehört. Die Stadt erlebt gerade eine entsetzliche Bedrohung, und sie weiß es nicht. Die Gefahr kommt aus der Festung über der Bucht, Carn Taar. Sie ist nicht mehr in den Händen der Wache. Ich habe allen Grund anzunehmen, dass in den nächsten Stunden eine Armee von fremden Kriegern aus der Festung in der Stadt einfallen wird.«
    Arcad beugte sich in seinem Stuhl vor, seine dunklen Augen schimmerten im Licht der Öllampe, als hätte ihn ein Fieber erfasst. »Wenn das geschieht, werden alle in Andostaan sterben«, sagte er eindringlich. »Diese Krieger werden niemanden am Leben lassen.«
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, stieß Suvare hervor, einfach nur, um überhaupt etwas zu erwidern. Im Augenblick fühlte sich ihr Kopf völlig leer an. Zuviel war gerade auf sie eingestürmt.
    »Das ist, wie ich bereits gesagt habe, eine lange Geschichte. Aber viel wichtiger ist, dass sie wahr ist, und dass dieser unfähige Stadtrat sie mir nicht glaubt. Die Ratsherren wissen inzwischen zwar, dass die Burg besetzt wurde, aber sie glauben, dass es sich nur um gewöhnliche Verbrecher handelt, mit denen die hiesigen Wachen schon fertig werden können. Sie haben keine Ahnung, wie viele Krieger tatsächlich in Carn Taar sind. Wenn wir nicht so viele Menschen wie möglich aus der Stadt schaffen, dann wird es ein Blutbad geben!«
    »Eins nach dem anderen.« Suvare versuchte, einen Sinn hinter den Worten des Elfen zu finden, dessen Stimme mit seinen letzten Sätzen einen immer drängenderen Ton angenommen hatte. Es war offensichtlich, dass

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