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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Entführer als auch Arcad so wichtig war.
    »Komm mit!«, befahl Ranár dem Elfen. Dann blickte er Margon an.
    »Du auch.«
    Er drehte sich um, ohne auf eine Reaktion von Arcad und dem Magier zu warten, und schritt auf den Bereich der Halle zu, an dem die ersten schwarzen Steinplatten in den Boden eingelassen waren.
    »Was wisst Ihr über ihn?«, flüsterte Margon dem Elfen zu.
    Arcad schüttelte schnell den Kopf und folgte Ranár, ohne zu antworten. Die anderen blieben am Eingang der Halle stehen und beobachteten, wie sich die drei dem Tor näherten.
    Als Ranár den Fuß auf die erste Platte setzte, hob er den rechten Arm, ohne sich umzudrehen.
    »Folgt mir mit etwas Abstand und weicht um keinen Schritt vom Weg ab, verstanden?«
    »Verstanden«, murmelte Arcad und blieb stehen. Neben ihm hielt auch Margon inne. Ranár stellte einen Fuß auf die Platte und verharrte einen Moment mitten in der Bewegung.
    Nichts geschah.
    Vorsichtig verlagerte er das Gewicht auf den eben bewegten Fuß und zog das andere Bein nach. Wieder blieb er einen Augenblick reglos stehen. Dann hob er erneut einen Fuß und stellte ihn langsam auf die nächste Platte.
    Enris, der von weiter hinten Ranárs vorsichtiges Voranschreiten beobachtete, brach der Schweiß aus. Er erinnerte sich, wie gedankenlos er fast die halbe Strecke zum Tor mit ein paar Schritten zurückgelegt hatte, die der Fremde nun in einem schier endlosen Schneckentempo abging.
    »Was will der Mann hier unten?«, murmelte Mirka.
    Thaja legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Wir wissen es nicht«, sagte sie leise.
    »Ich wünschte, wir könnten wieder fort«, ließ Themet vernehmen. Sein Blick wanderte zu seinem Freund. »Und ich wünschte, wir wären nie zu der Festung gegangen!«, zischte er in Richtung des rothaarigen Jungen.
    »Es tut mir Leid«, murmelte Mirka. Etwas zuckte um seinen Mund, als würde er gleich anfangen zu weinen, aber keine Träne floss. Er starrte zu den drei Gestalten vor dem Tor, ohne Themet anzublicken.
    Ranár hatte inzwischen mehrere Steinplatten überquert. Er befand sich unmittelbar vor der Mitte des schwarzen Tores. Einige Fuß Entfernung lagen noch vor ihm. Enris versuchte, sich zu erinnern, wo er selbst gestanden hatte, als er die Falle ausgelöst hatte. Sein Gefühl sagte ihm, dass es etwas weiter links gewesen sein musste.
    Ob der Fremde es schaffen würde, sicher bis zum Tor vorzudringen? Gleichzeitig schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er doch nicht ernsthaft hoffen konnte, Ranár würde keine Falle auslösen. Bei allen Göttern, war er verrückt? Das wäre das Beste, was ihnen allen passieren konnte!
    Im selben Augenblick ließ der Fremde, der gerade mit einem Fuß auf der Steinplatte vor ihm in der Bewegung verharrte, ein lautes Lachen ertönen, dessen Echo mehrfach von den Wänden des Raumes widerhallte.
    »Euer Volk ist trickreich, Endar!«, rief er über die Schulter zurück. »Mir scheint, dass ich gerade auf eine der Fallen getreten bin, mit denen das Quelor geschützt wurde. Das Geräusch war nicht zu überhören.«
    Für einen Moment war es Enris, als hielte die Zeit den Atem an. Selbst die Flammen der Fackeln leuchteten wie erfrorene Zungen aus Licht vor dem Dunkel der Höhlenwände.
    Dann zog Ranár schnell den Fuß zurück.
    Es ertönte das hässliche, laute Surren, an das Enris sich noch viel zu gut erinnerte. Gleichzeitig sprang Ranár rückwärts. Die Flammen seiner Fackel schienen wieder lebendig zu werden und warfen wild zuckende Schatten auf die schwarzen Bodenplatten. Ein lautes Klirren war zu vernehmen, als ein Geschoss aus der Wand zur Rechten Ranárs hervorschnellte, dicht an ihm vorbeiflog, auf dem Boden aufprallte und noch einige Fuß weiterschlitterte.
    »Bei allen Göttern!«, stieß Margon hervor.
    Ranár wirbelte herum. Er hatte bei seinem blitzartigen Sprung nicht einmal die Fackel fallen gelassen. Das Licht ihrer Flammen spiegelte sich in seinen eisblauen Augen.
    »Nicht bei allen Göttern, alter Mann!«, rief er. »Bei den Herren der Ordnung, den einzigen Göttern, die noch im Traum der Hohen Cyrandith verblieben sind!«
    Margons Mund stand offen, doch er bemerkte es nicht. Er hatte keine Ahnung, was ihnen ihr Entführer mit seinem letzten Satz hatte sagen wollen. Alles, was er wusste, war, dass dieses Wesen, das sie in ihrer Gewalt hatte, nicht nur ungeheure Kräfte besaß, sondern auch Atem beraubende Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Hätte jemand anderes von ihnen – Enris, seine Frau, selbst der

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