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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Artus, dem Wächter von Albion, und mit noch anderen Wesen, von denen die meisten Menschen in Runland glaubten, dass sie nur Teil von Geschichten seien, die man abends am Kaminfeuer erzählte. Das war es, was das Leben eines Magiers ausmachte. Das Wissen um die Verborgenen Dinge zu suchen, bedeutete, Türen zu Orten aufzustoßen, von denen die meisten Menschen nicht ahnten, dass es sie gab. Für gewöhnlich fielen ihnen nicht einmal die Türen selbst auf, auch dann nicht, wenn sie lange in deren unmittelbarer Nähe gelebt hatten. Und Margon hatte immer das Gefühl gehabt, dass dies gut so war. Die Menschen sollten nicht absichtlich auf Dinge gestoßen werden, für die sie nicht gerüstet waren, denn die meisten waren tatsächlich nicht bereit. Für den größten Teil von ihnen war Magie nicht gleichbedeutend mit Erkenntnis, sondern mit Macht. Auch er selbst war nicht völlig frei davon.
    Immer wieder geschah es, dass ihm das Unglaubliche gegenüberstand und ihn dazu zwang, es anzuerkennen. Aber für gewöhnlich ereignete sich dies in den Geistwelten selbst. Eines jener Wesen hier zu erleben, in dieser Welt, in der es auch von anderen Menschen wahrgenommen werden konnte, das kam selten vor. Es war nicht alltäglich, selbst für jemanden, der Dinge erlebt hatte wie er.
    »Was willst du?«, verlangte Ranár zu erfahren.
    »Wenn Ihr einer der Serephin seid«, sagte Margon, »weshalb habt Ihr den Körper eines Menschen angenommen? Wäre nicht der Körper eines Unsterblichen passender, der eines Endars vielleicht?«
    Margon brannte nicht übermäßig auf eine Antwort auf die Frage, aber er hatte gehofft, Ranár davon abzubringen, Arcad aus einer Laune heraus anzugreifen. Darüber hinaus war es eine alte Weisheit, dass alles, was ein Gegner in einer Unterhaltung von sich gab, auf irgendeine Weise dienlich sein konnte, und sei es nur, weil es Zeit verstreichen ließ.
    »Ich habe mir diesen Körper nicht ausgesucht«, erwiderte Ranár. »Es ist eine Laune des Schicksals, dass mich diese Hülle aus Temarifleisch umgibt.«
    Er öffnete den Mund, als wollte er noch mehr sagen, doch dann schloss er ihn wieder und drehte sich um. Er legte den Kopf in den Nacken und nahm die Höhe des Tors vor ihnen in Augenschein.
    »Genug geplaudert!«, sagte er, ohne sich ihnen zuzuwenden. »Es wird Zeit, das Quelor zu öffnen. Endar, sag uns, was zu tun ist!«
    »Ich bin mir nicht sicher«, begann Arcad. Seine Stimme klang fest, anders als noch vor einigen Stunden, als Margon, Thaja und Enris ihn vor dem Tor gefunden hatten. Da hatte er sich ungewöhnlich erregt für einen Elfen gezeigt. Doch nun, im Angesicht der tödlichen Gefahr, die von diesem Serephin ausging, schien er eigenartig gefasst.
    Was verbirgt er? fragte sich Margon. Hofft er auf Hilfe von der anderen Seite des Portals? Sie wollen beide das Quelor öffnen, Arcad und dieser Ranár, aber ich bezweifle, dass ihre Gründe dieselben sind.
    »Als ich heute Morgen hier unten war, machte ich mir vor allem Gedanken über das Feld mit den Fallen«, sagte der Elf. »Ich habe ein paar Vermutungen, wie sich das Tor öffnen lässt, aber ich muss es mir genauer ansehen.«
    »Dann tu das«, erwiderte Ranár.
    Er trat einen Schritt zur Seite. Arcad ging nahe an das Tor und fuhr mit der Hand über die schwarze Oberfläche, während Ranár ihm leuchtete.
    »Es besteht aus Tindar «, murmelte er, »genau wie die Nadel.«
    »So nennt ihr dieses Gestein?«, fragte Margon.
    Arcad nickte.
    »Es stammt nicht aus der Welt von Runland. Vor langer Zeit, noch bevor ihr Temari hierher kamt, schlug ein gewaltiges Himmelsgestein in Runland ein und verwüstete die Insel Seran. Das Loch, das es schuf, gibt es noch heute. Deshalb liegt die Mitte der Insel unterhalb des Meeresspiegels.«
    »Ich war einmal dort, vor vielen Jahren«, sagte Margon. »Aber von diesem Gestein habe ich nichts gesehen.«
    »Geringe Mengen sind auf Seran noch zu finden«, erwiderte Arcad, »wenn man weiß, dass sie unter dem Gras und der Erde vieler Jahrhunderte liegen. Aber fast alles wurde im Laufe der Zeit von unserem Volk abgebaut. Wir fanden heraus, dass Tindar Eigenschaften besitzt, die es für magische Verwendungen vorzüglich geeignet macht. Es speichert die Schöpferischen Worte, die wir Endarin singen, wenn wir Magie weben, stärker als anderes Gestein oder Metall, so wie schwarzer Stoff die Wärme der Sonne besser aufnimmt als weißer. In Runland selbst fanden wir nie wieder ein Material, das diesen Zweck so gut erfüllte. Das

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