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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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gedankenloses Kind einfach nur darüber freute, dass sie an diesem Ort bei ihm war.
    Und warum auch nicht? schoss es ihm durch den Kopf. Ist es nicht das, worum sich letztendlich alles im Leben dreht? Nicht allein zu sein. Genau deswegen ist sie mir gefolgt.
    Ein ungeheurer Schlag ließ Moranon und Thaja zusammenzucken. Eine der Zinnen am Rand der kreisrunden Fläche schwankte kurz wie von einem unsichtbaren Blitz getroffen, kippte vornüber und stürzte in die Tiefe. Der Magier drückte die Hand seiner Frau.
    »Lass uns den Turm aufrecht erhalten, so lange wir noch Kraft dazu haben!«, rief er.
    Ein hartes Lächeln spielte um Thajas Mund.
    »Wenn Ranár uns schon zu überrennen versucht«, sagte sie, »dann wollen wir es ihm wenigstens schwer machen!«
    »Ich werde euch beiden beistehen, so gut ich kann«, erklang Myrddins Stimme.
    Moranon und Thaja schlossen die Augen. Wie sie beide regungslos nebeneinander auf der Spitze des erbebenden Turmes standen, sich an den Händen haltend, während um sie herum weitere Zinnen einstürzten und ein Teil der Außenmauer mit einem lauten Krachen nach außen wegbrach und in der Nacht verschwand, hätte man sie für die Statuen eines Königspaares aus vergangener Zeit halten können. Denn trotz ihres Alters lag die Kraft und Schönheit der Jugend in ihren Gesichtern, einer Jugend, die nichts mit der Anzahl von Jahren gemein hatte, sondern einzig und allein mit der Unbedingtheit ihrer beiden Herzen.
    Moranon erinnerte sich daran, wie er seinen Turm zum ersten Mal erblickt hatte, an die Sicherheit und Ruhe, die das Gebäude in jener wilden Winternacht ausgestrahlt hatte. Mit aller noch verbliebener Kraft stellte er sich den Turm in Gedanken unversehrt vor, ein Bollwerk gegen jede Finsternis, die es wagen mochte, gegen ihn anzustürmen. Er spürte die Stärke und Besonnenheit Thajas neben sich, die an dasselbe dachte und ihn mit ihrer Kraft unterstützte. Er fühlte die Anwesenheit von Myrddin, der trotz aller Geheimniskrämerei und seiner spöttischen Art zu jeder Zeit ein Freund für ihn gewesen war. Vor seinen geschlossenen Augen entstand das Bild des makellosen Turms, und für kurze Zeit drängte es das wütende Heulen in den Hintergrund.
    Dann, mit einem Mal, ertönte wie aus dem Nichts eine kaum verständliche Stimme an Margons Ohr:
    Es ist offen! Ich habe das äußere Portal erweckt! Schnell, geht alle hindurch!
    »Dies ist nicht das Ende!«, rief Myrddin laut. »Eines Tages werden wir vereint in unsere Heimat zurückkehren!«
    Gleichzeitig schwoll der Lärm von draußen erneut an. Die Grundfesten des Bollwerks erzitterten. Margon öffnete unwillkürlich die Augen und stolperte vorwärts. Thaja, die seine Hand noch festgehalten hatte, riss ihn heftig zurück. Vor ihnen brachen die breiten Bodenplatten auseinander. Ein gewaltiger Schacht klaffte zwischen dem grauen Gestein. Mit einem hässlichen, mahlenden Grollen begann der Teil des Turms, auf der die Heilerin und der Magier standen, nach hinten wegzukippen.
    Bei der Träumenden! Ranár hat all seine Kräfte aufgeboten! durchfuhr es Margon.
    Es ist soweit. Hoffentlich sind die anderen schnell genug! Egal, in welchem Körper, ich werde dich finden, dich erkennen und von Neuem lieben!
    Sie hatte den Mund nicht geöffnet, doch das war nicht nötig. Er hatte sie dennoch vernommen.
    Wenn ich dich nicht vorher finde!
    Im nächsten Moment verloren die beiden das Gleichgewicht. Zusammen mit den Mauersteinen und zerbrochenen Bodenplatten der Turmhälfte, auf der sie eben noch gestanden hatten, stürzten sie in die Tiefe. Nicht einmal jetzt ließen sie einander los.
    Das Rad des Lebens legte sich um.
    Gedankenfetzen, die durch seinen Verstand irrlichterten, schneller als zuckende Blitze.
    Ein Sturz, kopfüber in die Finsternis.
    Thajas wehendes Haar im Fallen, so pechschwarz wie in jenem Traum, als er ihr Gesicht zum ersten Mal vor sich erblickt hatte, nein, sogar noch schwärzer als damals, so rabenfedernschwarz wie die ihnen entgegen kommende Dunkelheit.
    Vorbeifliegende Bilder und Töne von Orten, die er auf seinen vielen Reisen als Harfner besucht hatte. Nilans neblige Klippen, das mattgelbe Abendlicht und der stete Wind über der Hochebene von Tool, die zahllosen Märkte der südlichen Hafenstädte, so viele Gesichter, so viele Geschichten, die sein Leben berührt hatten und wieder ins Dunkel der Vergangenheit eingetaucht waren.
    Leuchtende Kerzen auf einer Festtafel. Ihr Widerschein in Dutzenden von erwartungsvollen Blicken. Die

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