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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Steinboden. Für einen winzigen Augenblick erwartete er, dass sein gebrochener Arm sich in eine glühende Stange aus Schmerzen verwandeln würde, doch nichts geschah. Wieder einmal hatte ihn die Tiefe der Illusion, die er selbst sich im Laufe der Jahre in den Geistwelten erbaut hatte, zum Narren gehalten. Ein Arm seines stofflichen Körpers war gebrochen. Der Körper, den sein Geist sich erschaffen hatte, um in den unsichtbaren Welten besser handeln zu können, war unverletzt.
    »Und hier haben wir wohl den Willkommensgruß eures Gegners vernommen«, sagte Myrddin trocken.
    »Ihr wisst von ihm?«, fragte Thaja verwundert.
    »Ich habe seine Anwesenheit im selben Augenblick gespürt, als ihr hierher kamt.«
    Ein weiterer Schlag ließ den Turm erzittern, diesmal nicht ganz so heftig wie gerade zuvor, aber dennoch so stark, dass Margon, der sich gerade erhob, beinahe erneut gestürzt wäre.
    »Noch kann er niemandem von uns Schaden zufügen«, ließ Myrddin vernehmen. »Noch hält ihn die Kraft eurer Vision ab. Aber dir ist sicher bewusst, was du getan hast, Moranon! Der Turm ist ein Abbild deines innersten Wesens. In dem Moment, als du den Turm mit der Mauer verbunden hast, um deinen Gegner besser aufzuhalten zu können ...«
    »... hast du dich selbst zu einem Bollwerk gegen Ranár gemacht!«, unterbrach ihn Thaja. »Ganz, als hättest du dich selbst vor ihn gestellt!«
    »Unser Bild von der Mauer hätte nur noch wenige Augenblicke gehalten«, sagte Moranon. »Ich musste uns Zeit verschaffen.«
    »Das ist dir auch gelungen«, sagte Thaja aufgeregt. »Aber nun kannst du nicht mehr fliehen. Wenn Arcad das Portal öffnet, werden alle hindurchgehen außer dir, denn du hast dich selbst mit dem Schutzwall vereinigt, der Ranár aufhalten soll!«
    Moranon schwieg und senkte den Kopf. Unter dem nächtlichen Sternenhimmel, der, anders als innerhalb der Sphäre, kein fahles Grün auf seine Züge warf, sah sein Gesicht sehr alt und müde aus.
    »Thaja, wir wussten doch in dem Moment, als Ranár uns entführte, dass wir vielleicht nicht überleben würden.«
    Er ergriff ihre Hände.
    »Aber du kannst noch fliehen! Kehr zurück in deinen Körper und geh durch das Portal, wenn Arcad es erweckt hat! Ich wünschte, es wäre alles anders gekommen. Ich hatte immer gehofft, dass ... dass du bei mir sein würdest, wenn ich einmal mein Leben beende. Aber das geht nicht. Du selbst würdest sterben, wenn du hier bleibst. Also geh!«
    Er versuchte, ihre Hände wieder loszulassen, doch Thaja hielt ihn fest. Langsam schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, Margon«, sagte sie. »Ich nenne dich weiterhin Margon, selbst an diesem Ort, denn so habe ich dich einst kennen gelernt. Ich werde dich nicht verlassen. Ohne meine Hilfe fällt dein Turm noch schneller. Damit wäre keinem von uns gedient. Wenn die anderen nur auf diese Weise entkommen können, dann soll das der Weg sein, den wir gemeinsam beschreiten. Gemeinsam, so, wie du und ich es uns immer gewünscht haben. Keiner von uns soll die letzte Straße alleine gehen.«
    Allmählich schwoll das Heulen Ranárs erneut an. Wie dichter Rauch schien es aus großer Tiefe zu ihnen an die Spitze des Turms emporzusteigen. Weitere Beben erschütterten den Turm. Dunkle, gezackte Risse fuhren durch den steinernen Boden zu den Füßen der beiden.
    Moranon zog Thaja an sich. Sie vergrub das Gesicht an seiner Schulter.
    »Dann ist es entschieden«, sagte er leise.
    Erst jetzt begann Thaja, schwer zu atmen, als kämpfe sie hart um ihre Fassung. Ihre Hände krallten sich schmerzhaft in die Schulter des Magiers.
    »Ich habe furchtbare Angst!«, murmelte sie. »Ich dachte immer, ich hätte noch so viel Zeit!«
    »Das glaubte ich auch«, erwiderte Moranon mit erstickter Stimme. »All die Jahre, in denen ich mit dir zusammengelebt habe, dachte ich kaum an den Tod. Ich war überzeugt davon, dass ich nicht sterben würde, bevor ich nicht noch so viel mehr über die Verborgenen Dinge gelernt hätte.«
    Erschrocken schaute er auf.
    »Bei allen Göttern! Myrddin, es tut mir Leid, dass ich dich in eine solche Gefahr gebracht habe!«
    »Wer sagt denn, dass deine Reise auf der Suche nach Wissen jemals enden wird?«, erklang Myrddins Stimme. »Dir muss nichts Leid tun. Du hast dich entschieden, wie ich es immer von dir erwartet habe. Das erfüllt mich mit Befriedigung, und nicht ohne Grund. Ich wollte immer, dass du es einmal selbst entdecken würdest, aber ich muss es dir jetzt sagen, denn ich fühle, dass uns nicht mehr viel Zeit

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