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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Myrddin gegeben hatte, noch ob er einen Körper besaß oder aus welcher Welt er stammte –, so war der Schattenwanderer doch sicher, dass dieses geheimnisvolle Wesen ihm wohl gesonnen war. In der Vergangenheit hatte es ihm geholfen, und das mehr als einmal. Viele Jahre lang hatte Myrddin ihn unterwiesen. Inzwischen war er für Moranon kein Lehrer mehr, sondern ein alter Freund, dessen Rat er vertraute.
    »Eine Menge von dem, was ich gesehen habe, verstehe ich nicht«, sagte Moranon.
    Er stand auf und trat an den Rand des Söllers. Die steinerne Umrandung reichte ihm bis zur Brust. Als er hinunterblickte, konnte er nur Dunkelheit erkennen. Es war das erste Mal gewesen, dass Myrddin ihm diese Tür in seinem Turm gezeigt hatte, die Tür, die ihn hinaus zu dem Söller und zu dem Meer der Sterne über ihm gebracht hatte.
    »Daran zweifle ich nicht im geringsten«, gab Myrddin in seinem üblichen, leicht amüsierten Tonfall zurück. »Dennoch war ich mir sicher, dass du es schaffen würdest zu sehen, was du sehen solltest – und vor allem, heil wieder zurückzukehren.«
    Moranon drehte sich um, lehnte sich aber weiter an die Umrandung. Wenige Fuß vor ihm stand die niedrige und spitz zulaufende Tür in der Mauer halb offen. Sie führte zurück ins Innere des Turms. Es war schon seltsam, was für ein eigenes Leben dieser Ort führte. Manche seiner Räume hätte Moranon auch mit verbundenen Augen sofort wieder erkannt, als strömten sie einen ganz besonderen Duft aus, den man nur hier finden konnte. Dann wieder geschah es, dass er den Turm aufsuchte und Myrddin ihn zu Räumen darin führte, die ihm vorher nie aufgefallen waren und die er manchmal schon bei seinem nächsten Besuch nicht mehr finden konnte, so als veränderte sich das Bauwerk mit jedem seiner Aufenthalte darin. Und warum auch nicht? Myrddin hatte es ihm ja wiederholt gesagt: Der Turm war ein Spiegelbild seiner selbst.
    »Wo war ich?«, fragte Moranon. Er hatte sich über die Jahre hinweg längst daran gewöhnt, dass sein Freund aus den Geistwelten unsichtbar blieb. Es war ein wenig wie das Führen eines Selbstgesprächs, nur dass es noch eine zweite Stimme gab, die wie eine zusätzliche Melodie seine eigene unterlegte.
    »Warum gehst du nicht wieder hinein?«, fragte Myrddin zurück. »Die Reise hat dich bestimmt sehr angestrengt. Außerdem lassen sich manche Dinge besser besprechen, wenn man sich in einem geschlossenen Raum befindet, in einem gemütlichen Lehnstuhl sitzend und mit dem Blick auf ein wärmendes Feuer im Kamin.«
    Moranon musste lachen. Solche Worte von einem körperlosen Wesen zu hören, fühlte sich mehr als merkwürdig an.
    »Ah, anscheinend fängst du an, dich zu entspannen«, ließ Myrddin vernehmen. »Das ist sehr gut.« Wieder dieser amüsierte Unterton, an den der Schattenwanderer sich bereits so stark gewöhnt hatte, dass er ihm nur noch auffiel, wenn er bewusst darauf achtete.
    »Ich weiß nicht, ob ich mich entspanne«, erwiderte Moranon immer noch lachend, während er auf die Tür zuging und sie aufdrückte. »Ich musste nur daran denken, dass es ein eigenartiges Gefühl ist, sich zur Entspannung an einem flackernden Kaminfeuer zu wärmen, während in Wirklichkeit der eigene Körper in einer eiskalten Höhle am Strand liegt und man mit seinem Geist auf eine Reise gegangen ist.«
    Er trat ins Innere des Turms und schloss die Tür hinter sich.
    Das Zimmer, in dem er sich befand, war ein Ort, an dem er häufig aufgetaucht war, wenn er seinen Körper als Margon hinter sich zurückgelassen und den Turm gesucht hatte.
    Es war nicht besonders groß, aber gemütlich, die Wände teils mit dicken Teppichen behangen, teils mit Regalen verstellt, ein wuchtiger Tisch in der Mitte, über und über bedeckt mit fleckigen Karten und Büchern, die Feuerstelle an der Wand so breit, dass sie eine ganze Halle zu wärmen vermocht hätte. Er konnte sich noch daran erinnern, dass sich bei seinem ersten Aufenthalt in diesem Raum links vom Kamin ein Fenster befunden hatte, das mittlerweile an eine andere Stelle in der Mauer gewandert war. An seiner früheren Stelle war bei seinem diesmaligen Besuch im Turm eine Tür entstanden, die ihn auf den Söller hinausgeführt hatte.
    »Und da sind wir wieder beim Thema Wirklichkeit«, meinte Myrddin. »Es ist für mich jedes Mal aufs Neue erstaunlich, wie sehr sich deine Art darauf versteift, eine ganz bestimmte Form der Wahrnehmung als die einzig Gültige zu empfinden. Was macht sie so stark? Die Tatsache, dass ihr

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