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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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worden war, den Tag, an dem auch Thajas Mutter Orrit das Leben gelassen hatte. Manchmal jedoch sprang ihn die Erinnerung aus dem Hinterhalt an wie ein heimtückisches Raubtier.
    »Lass uns zu den Wachen gehen und ihnen davon erzählen«, schlug er vor.
    Er schritt an dem jungen Mann vorbei zur Tür, die in den Innenhof führte. Enris folgte ihm.
    Der Magier schauderte ein wenig, als er ins Freie trat. Entweder war die Nacht kälter geworden, seitdem er Arcad aufgesucht hatte, oder er war von dem wärmenden Feuer, das Thaja im Zimmer des Elfen entfacht hatte, darüber hinweggetäuscht worden, wie früh im Jahr es immer noch war. Vielleicht auch beides. Bestimmt würde es nicht das erste Vellardinfest im Norden sein, das noch plötzlichen Frost mit sich brächte. Dennoch würde es letztlich den Sieg des Frühlings verkünden, und danach würden auch die letzten Nachzügler unter den Laubbäumen ausschlagen und ihr erstes Grün zeigen.
    Er blickte zu dem Eckturm hinüber, an dessen Spitze das Wachfeuer auf die See hinausleuchtete. Das Licht unterhalb davon brannte immer noch. Er deutete zu den Fenstern empor.
    »Dort oben sind die Wachleute, die heute Nacht Dienst haben«, erklärte er. »Am besten sagen wir ihnen Bescheid, dass sie das Eingangstor noch aufmerksamer im Auge haben sollten als sonst.«
    »Als ich vorhin hereingelassen wurde, war nur ein Mann am Tor«, sagte Enris. »Aber das schien auch zu reichen. Schließlich war das Gitter heruntergelassen.«
    »Normalerweise genügt das auch völlig«, erwiderte Margon. »Wir leben hier schließlich nicht unter ständiger Bedrohung. Aber es kann nicht schaden, wenn noch ein zusätzliches Augenpaar ins Landesinnere schaut. Erzähl mir, worum genau es geht. Wer sind diese Männer, die unseren Gast suchen, und warum sind sie hinter ihm her?«
    »Was sie von ihm wollen, weiß ich nicht«, sagte Enris. Er deutete auf die Wunde in seinem Gesicht. »Aber sie sind gefährlich, das kann ich Euch versichern.«
    Margon blickte Enris besorgt an. Dennoch stellte er keine weiteren Fragen, sondern ließ ihn reden, ohne ihn zu unterbrechen. Während sie zum Turm mit dem Wachfeuer hinübergingen und durch dessen Eingang schritten, berichtete der junge Mann dem Magier von Sareth und seinen Männern und schilderte, wie er mit Themet aus dem Lagergebäude entkommen war.
    »Sie haben von einem Auftraggeber gesprochen«, sagte er schließlich. »Jemandem, der sie dafür bezahlt hat, sich in der Stadt umzuhören und Leute auszufragen.«
    Margon hielt im Gehen inne und wandte sich Enris zu, der neben ihm lief und nun ebenfalls anhielt. Sie standen auf der breiten Wendeltreppe, die in die oberen Räume des Turms führte. Abgesehen vom trüben Licht der Öllampe in der Hand des Magiers herrschte hier tiefe Dunkelheit.
    »Ein Auftraggeber?«, fragte er.
    Enris nickte.
    »Ay, jemand hat eine Menge Gold ausgegeben, um zu erfahren, wo der Mann ist, der von Thaja gepflegt wird.«
    »Haben die Kerle irgendetwas über ihn erzählt?«
    »Nein. Aber zumindest zwei von ihnen hatten offenbar Angst vor ihm. Und er muss hier in der Stadt sein. Es war die Rede davon, dass sie ihn am Hafen treffen wollten.«
    Margon schüttelte den Kopf.
    »Ich wusste es«, murmelte er. »Ich wusste, dass irgendetwas nicht stimmte. Arcad verhielt sich so merkwürdig, als ich mit ihm sprach ...«
    Er setzte sich wieder in Bewegung; Enris folgte ihm.
    »Ihr wisst, wie er heißt? Also hat er Euch seinen Namen genannt! Wie geht es ihm jetzt, da er wieder bei Sinnen ist?«
    »Ich bin dir sehr dankbar, dass du gleich hergekommen bist, nach allem, was passiert ist«, erwiderte Margon. »Arcad musste mir seinen Namen nicht nennen. Ich kannte ihn noch von früher. Er ist ein Elf.«
    »Ein Elf!«, wiederholte Enris überrascht.
    Margon nickte.
    »Ay, und zu seiner Zeit war er sehr berühmt. Aber wahrscheinlich bist du zu jung, um dich an den Namen zu erinnern.«
    O nein, da irrst du dich, schoss es Enris durch den Kopf, ich kenne den Namen Arcad. Im Geiste war ich dabei, als du damals Thaja und ihrer Mutter von ihm berichtet hast. Das habe ich der Magie eines seltsamen Mannes zu verdanken, der mir in Tyrzar eine Geschichte von dir erzählt hat, von dir und deinem Freund Callis, der inzwischen tot ist.
    Sollte er es tun? Sollte er Margon wissen lassen, dass er ihn auf eine verrückte Art und Weise schon lange kannte, aus der Erzählung des fremden Alten am Abend vor seiner Abreise in den Norden? Dass es eine Art Magie gewesen war, die

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