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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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glaube, ich weiß es«, sagte sie nachdenklich. »Gleich nach meiner Ankunft hatte ich mir einige Karten dieser Gegend angesehen. Die nächstgelegene Hafenstadt befindet sich nordöstlich von hier. Sie heißt Menelon. Ich wette mit dir, dass sich das Schiff, auf dem die Temari aus dem Hafen entkamen, dorthin aufgemacht hat. Sie mussten überstürzt fliehen und haben bestimmt nicht viel Verpflegung bei sich. In meinem Traum waren sie an dem Ort, an dem wir den Luftdrachen besiegten. Diese Gegend liegt zwischen hier und Menelon. Bestimmt werden sie auf ihrer Flucht dort Halt gemacht haben. Holt euch Pferde aus den Stallungen und reitet über Land. Nehmt die Gestalt von Temari an, auch wenn diese Magie hier anstrengend ist, und hört euch nach den Flüchtlingen aus Andostaan um. Sobald ihr den jungen Störenfried getötet habt, kommt ihr wieder hierher zurück. Inzwischen werden wir uns um den nächsten Wächterdrachen kümmern.«
    Alcarasán stand auf. Er hätte gerne noch mehr Zeit mit seiner Schwester verbracht. Der Gedanke, dass sie plötzlich wieder in sein Leben gefunden hatte, war neu und ungewohnt. Es gab so viel, das er ihr erzählen wollte, von seiner Stellung als Restaran, von dem langwierigen Auftrag, den er von seinem Lamazhabin erhalten hatte, von so Vielem, was geschehen war, seit sie die Tür ihres gemeinsamen Zuhauses zum letzten Mal zugeschlagen hatte. Ebenso sehr brannte er darauf, zu erfahren, wie es ihr im Kreis der Stürme ergangen war, wie sie ihren Destaan kennengelernt hatte, und was Cesparian mit ihr verband.
    Doch all das musste warten. Sie war der Kopf dieses Unternehmens, und er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, wie es Terovirin von ihm erwartete. Er war nicht umsonst die rechte Hand seines Lamazhabins.
    Alcarasán zog sich zurück und machte sich auf den Weg, Jahanila zu treffen, um ihr von dem neuen Auftrag zu erzählen, den sie erhalten hatten. Sie würden den Temari, von dem seine Schwester erzählt hatte, jagen und stellen. Der blasse junge Mann mit dem dunklen Haar war so gut wie tot.

15
    Der ältere Ratsherr, der neben Königin Tarigh saß, beugte sich zu ihr hinüber und sprach leise in ihr Ohr. Sie nickte und blickte Suvare und ihre Begleiter in der Mitte des Raumes an. »Ich höre, dass ihr nicht vollzählig seid. Wir vermissen die Überlebenden des Rates von Andostaan.«
    Larcaan trat vor und verbeugte sich tief vor Königin Tarigh. »Ich gehöre zum Rat, Herrin. Von den Ältesten gelang es Escar und unserem Anführer Tolvane, auf dem Schiffsweg zu entkommen. Ob noch andere auf der Straße über Land fliehen konnten, weiß ich nicht.«
    »Meine Leute haben die restlichen Flüchtlinge schon befragt, als sie gestern auf sie trafen«, sagte Aros. »Aber unter ihnen war keiner aus dem Rat von Andostaan.«
    Larcaan senkte den Kopf. Er war sichtlich erschüttert. Eine betretene Stille herrschte im Raum, die erst nach wenigen Momenten durch Schritte auf der Wendeltreppe unterbrochen wurde. Enris drehte sich um. Hinter ihm erschien ein weiterer Wachmann, gefolgt von Escar.
    »Im Namen aller Überlebender aus Andostaan danke ich euch Ratsmitgliedern, und natürlich auch Euch, Herrin Tarigh, für eure Hilfe!« Der alte Mann holte tief Luft, kaum dass er im Raum stand. Auf ein Zeichen des Ratsherrn neben der Königin eilte ein Bediensteter mit einem Krug Wasser herbei und reichte ihn Escar.
    »Ich muss Tolvane, unseren Anführer, leider entschuldigen«, sagte dieser, nachdem er getrunken hatte. »Die Flucht hat ihn schwer angeschlagen. Im Augenblick wird er von seinem Vetter Ravan gepflegt. Er hat mich gebeten, ihn vor dieser Versammlung zu vertreten.«
    »Was machen wir hier eigentlich?«, zischte Teras Enris ins Ohr. Sein Blick irrte nervös im Raum umher. »Wir passen unter diese gelehrten Leute so gut wie ein Hundehaufen auf einen Teller! Ich kann gerade mal meinen Namen auf ein Anheuerpapier setzen.«
    Suvare trat ihm mit grimmiger Miene auf den Fuß. Teras verstummte und suchte umständlich in seiner Tasche nach Kautabak, den er sich in den Mund schieben konnte. Enris war nicht entgangen, wie völlig entgeistert Suvare Königin Tarigh angestarrt hatte. Bevor er sich fragen konnte, weshalb, ergriff der Mann neben der Königin erneut das Wort. »Ich erinnere mich an Euch, Escar aus Andostaan. Vor zwei Jahren begegneten wir uns beim ersten gemeinsamen Treffen der Fellhändler. Ich hätte niemals angenommen, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen würden.«
    »Wir bringen

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