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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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ihr Begleiter in dem tiefen Fall, der Stoß über den Rand und das schützende Netz vor dem Aufprall.
    Erneut biss die Frau zu, diesmal nicht in Suvares Zunge, sondern in ihre Lippen. Der Schmerz fuhr hart und schnell wie ein abgefeuerter Armbrustbolzen durch ihren Körper und verwandelte sich in heißes Verlangen nach mehr. Suvare wünschte sich, das Gewicht der Fremden auf ihr zu spüren, wünschte sich den Druck der Hand, die ihre Haare gepackt hielt, zwischen ihren Beinen, wünschte sich ihren Körper übersät von Bissen wie diesem, die alle quälenden Bilder der letzten Tage in ihr auszulöschen vermochten.
    Nun fiel sie tatsächlich, nein sie rutschte nach hinten, zusammen mit der Frau, in deren Armen sie lag. Sie glitten von dem Baumstamm herunter ins nasse Gras. Die Fremde ließ sie los und öffnete die Fibel ihres Umhangs. Mit einer schnellen Bewegung breitete sie den dunklen Stoff auf dem Boden neben Suvare aus, die sich ohne ein weiteres Wort darauf legte.
    Die junge Frau hatte ihre Arme aufgestützt und blickte um sich. Es war ihr, als würde sich ein Überbleibsel der zerstörten Mauer in ihr ein letztes Mal der Umgebung vergewissern. Was tat sie da eigentlich? Sie befand sich in einer fremden Stadt. Niemand wusste, wo sie sich aufhielt. Nur ein paar Fuß von ihr entfernt tranken und sagen unbekannte Menschen in der Nacht – und sie war dabei, sich in deren Beisein mit einer Frau zu lieben, die sie erst vor wenigen Augenblicken kennengelernt hatte.
    Aber es war die Vellardinnacht.
    War es nicht aus diesem Grund gewesen, dass sie letztendlich überhaupt ihre Tjalk verlassen und hierher gekommen war?
    Jemand warf neues Holz auf das Lagerfeuer. Funken wurden hoch über die Flammen in die Dunkelheit hinausgeschleudert. Die Stimmen der um das Feuer Sitzenden trieben an Suvares Ohr. Sie sah die Umrisse eines Paares in einiger Entfernung neben sich auf dem Boden. Ihren Bewegungen nach zu schließen zogen die beiden sich langsam gegenseitig aus.
    Ihr Blick glitt zu der fremden Frau zurück, die neben ihr auf dem ausgebreiteten Umhang saß und sie schweigend ansah, als ob sie auf eine Entscheidung von ihr warten würde.
    Und Suvare entschied sich. Sie legte sich zurück auf den Stoff, der ein wenig nach dem Haar der Unbekannten duftete. Finger, die sie eben noch festgehalten hatten, strichen nun zärtlich und vorsichtig über ihren linken Handrücken, dann umfassten sie ihre Hand und drückten sie kurz und fest.
    Suvare atmete tief aus und schloss die Augen.
    Es fiel ihr in den folgenden Tagen nicht leicht, sich an jede Einzelheit ihres nächtlichen Liebesabenteuers zu erinnern. Obwohl sie bis auf den Schluck aus dem Trinkhorn kein anderes berauschendes Getränk zu sich genommen hatte, fühlte sie sich wie betrunken, aber auf eine völlig andere Art. Alle Eindrücke hatten sich so deutlich in ihrem Verstand eingegraben, als ob sie von einem gleißenden Licht beschienen würden, gleichzeitig aber versagte Suvares Erinnerung vor dieser Klarheit. Wann immer sie später daran zurückdachte, verschmolzen die vielen Einzelheiten zu einigen wenigen Bildern, diese dafür aber so lebendig, dass sie sich wie in jene Nacht zurückversetzt vorkam:
    Das weizenfarbene Haar der unbekannten Sängerin, die auf sie herabblickte, angeleuchtet durch das Lagerfeuer und durch einen Windstoß bewegt wie Flammen.
    Das Gewicht der Frau über ihr, die ihren Körper am Boden festhielt. Es ließ Suvares Wunsch, die Kontrolle über die Geschehnisse abzugeben, zu einem fiebrigen Begehren anwachsen. Am liebsten hätte sie laut in die Dunkelheit hinausgeschrien.
    Die kaum unterdrückten Geräusche, die von dem Pärchen neben ihnen ausgingen. Sie mischten sich mit ihrem eigenen Atem, der rauer und schwerer wurde, als die Fremde ihr den Gürtel löste und eine Hand unter ihre Kleider führte, während die andere ihren Kopf an den Haaren festhielt und ihn daran hinderte, sich zu heben. Suvare hörte sich selbst laut nach Luft schnappen, als die kühlen Finger über ihre Brüste strichen und eine flache Hand für einen Moment fest auf ihnen ruhte, bevor sie tiefer zu ihrem Nabel strich. Der Gedanke schoss ihr durch den Kopf, dass die beiden in der Nähe sie bestimmt ebenso hören konnten. Beinahe hätte sie in ihrer Erregung angefangen, belustigt zu kichern.
    Das ist ja fast, als würden wir uns gegenseitig anfeuern! Los! Lauter! Sollen es ruhig alle auf dem Platz hören, wie verflucht gut es uns geht!
    Aber bevor sie tatsächlich zu lachen

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