Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)
kriegen muss. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit dir über alles reden werde. Es gibt da ein paar Dinge, die du wissen musst.« Er schloss die Augen und holte tief Luft. »Ich muss damit klarkommen, dass du dich womöglich von mir abwendest, wenn du sie erst mal erfahren hast. Und davor habe ich einen Mordsschiss. Ich weiß nicht, was genau da zwischen uns läuft, aber als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, du würdest meine Welt auf den Kopf stellen. Das hat mir Angst gemacht. Aber je länger ich dich beobachtet habe, umso mehr bin ich dir verfallen.«
Er war bereit, sich mir zu öffnen. Benutzte mich nicht nur. Betrachtete mich nicht nur als ein weiteres Abenteuer. Ein Mädchen, das er flachlegte und gleich darauf wieder fallen ließ. Er wollte mir seine Geheimnisse anvertrauen. Ich gab mich geschlagen. Nachdem er mir seine verletzliche Seite gezeigt hatte, gehörte ihm nun mein Herz, sosehr ich mich auch dagegen gewehrt hatte.
Es nützte alles nichts. Ich hatte mich in Rush Finlay verliebt.
O kay«, sagte ich. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Ich gehörte ihm.
Rush runzelte die Stirn. »Okay?«
Ich nickte. »Okay! Wenn es wirklich stimmt, dass du mit mir zusammen sein willst, dass du mehr über dich preisgibst, ja dann, okay!« Dass ich ihn liebte, behielt ich für mich. Es war noch zu früh. Er würde meinen, ich würde es sagen, weil ich so jung war. Das war etwas, das ich ihm nicht verriet, bis ich wusste, dass die Zeit dafür gekommen war. Denn vielleicht spielte mein Alter ja wirklich eine Rolle. Und trotzdem empfand ich genau so.
Ein kleines Grinsen umspielte seine Lippen. »Ich habe dir gerade mein Innerstes offenbart und kriege dafür gerade mal ein ›Okay‹?«
Ich zuckte die Achseln. »Du hast alles gesagt, was ich hören wollte. Damit hast du mich rumgekriegt. Ich gehöre dir! So, und was fängst du jetzt mit mir an?«
Rush stieß ein sexy Lachen aus und zog mich an sich. »Ich überlege gerade, ob Sex am sechzehnten Loch nicht vielleicht etwas wäre!«
Ich legte den Kopf schief, als würde ich darüber nachdenken. »Hmmm … das Problem ist, dass ich mich eigentlich umziehen gehen und dann den restlichen Abend weiterarbeiten sollte.«
Rush stieß einen tiefen Seufzer aus. »Mist!«
Ich küsste ihn aufs Kinn. »Außerdem bist du ja als Begleiter deiner Schwester hier!«
Rush drückte mich noch fester an sich. »Ich kann an nichts anderes mehr denken als daran, in dir zu sein. Du, fest an mich gepresst, wie du diese lustvollen kleinen Seufzer von dir gibst.«
O Mann. Bei dem Gedanken fing mein Herz schneller an zu schlagen.
»Wärst du eine von vielen, dann würde ich mit dir in dieses verdammte Bürogebäude gehen, dich dort an die Wand drücken und eine schnelle Nummer mit dir schieben. Aber ein Quickie mit dir ist nicht drin. Dafür ist der Suchtfaktor bei dir viel zu groß.«
Bei seiner Beschreibung ging mein Atem schwerer, und ich umklammerte seine Schultern.
»Komm, geh dich umziehen«, grinste Rush. »Ich warte draußen, damit ich nicht in Versuchung komme. Und dann bringe ich dich in die Küche zurück.« Er löste sich langsam von mir.
Ich brauchte einen Augenblick, um mich zu fassen. Dann drehte ich um und lief ins Bürogebäude.
N achdem er sich mit einem schnellen Kuss an der Küche von mir verabschiedet hatte, hatte ich Rush nicht mehr zu Gesicht bekommen. Der Abend hatte sich endlos hingezogen, und ich war erschöpft. Essen zuzubereiten war anstrengender als gedacht. Nachdem die letzten Gäste gegangen waren und alles abgeräumt worden war, mussten wir noch sauber machen.
Drei Stunden darauf – es war schon fast vier Uhr früh – stolperte ich in die frühmorgendliche Dunkelheit hinaus und auf meinen Pick-up zu. Insgeheim hoffte ich, Rush würde dort auf mich warten. Doch nachdem er dafür in seinem Wagen hätte schlafen müssen, war der Gedanke absurd.
Ich ließ den Motor an und machte mich auf den Heimweg. An diesem Tag musste ich nicht arbeiten, und da ich mich jetzt auch nicht nach einer anderen Bleibe umsehen musste, konnte ich ausschlafen. Sobald ich in die Einfahrt bog, sah ich, dass oben in Rushs Zimmer noch Licht brannte. Der Rest des Hauses war in Dunkelheit getaucht.
Die Haustür war nicht abgesperrt, und so ging ich hinein und schloss sie leise hinter mir. Ich fragte mich, ob Rush noch wach war und auf mich wartete oder ob er bei brennendem Licht eingeschlafen war? Sollte ich jetzt in mein Zimmer gehen oder in seins …?
Ich stieg die Treppe
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