Ryan Hunter - This Girl Is Mine
den Stamm lehnte. „Als Mitglied unseres Teams wird sie auch als solches behandelt und ist offiziell nicht länger dein heiliges Eigentum .“ Ich wartete kurz, bis dieser erste Teil an Information auch wirklich bei ihm angekommen war. „Wenn sie Fußball spielt, kommt sie auch zu meinen Partys. Du wirst sie nicht davon abhalten. Und was auch immer dort passiert, das heißt, wenn einige der Jungs Liza anbaggern, dann wirst du dich gefälligst zusammenreißen.“
Ein paar Sekunden verstrichen, doch Tony blieb still.
„Ich will keine Rivalitätskämpfe in meinem Team“, fügte ich hinzu. „Haben wir uns verstanden?“
Ohne ein Wort zu sagen, stand Tony auf und ging langsam zum schmalen Eingang des Spielplatzes. Er drehte sich nicht zu mir um, als er vor der niedrigen Gittertür stehen blieb. „Verstanden.“
Die halbe Nacht lag ich wach und dachte darüber nach, ob ich nicht vielleicht doch hätte versuchen sollen, meinen Freund zur Vernunft zu bringen. Er würde auf dem Arsch landen, das war klar, doch der Schwachkopf wollte es einfach nicht wahr haben. Wenn es bei der ganzen Sache nur um Cloey und Tony gegangen wäre, hätte ich keinen weiteren Gedanken an die beiden verschwendet, sondern Tony seine eigenen Erfahrungen machen lassen, die ihn hinterher zu einem klügeren Mann machen würden.
Aber ich wusste genau, wie die Sache ausgehen würde. Am Ende wäre es Liza, die verletzt würde. Dafür, dass Tony die Chance mit Liza, die ich immer haben wollte und die er schon sein ganzes Leben lang bekam, einfach so zum Fenster hinaus warf, hätte ich ihm am liebsten in den Hintern getreten.
Aber wer war ich schon, dass ich die Welt verändern wollte? Und nach so vielen Jahren, in denen ich meine Gefühle für Liza immer verborgen gehalten hatte, war es nun endlich an der Zeit, einmal nur an mich zu denken. Na ja, an mich und sie . Morgen Nacht würde sie in meinem Haus mit uns feiern, als Mitglied unserer Mannschaft. Aftermatch-Partys gehörten einfach dazu, und ich würde verdammt noch mal eine Riesen-Fete schmeißen, um die neuen Mitglieder im Team willkommen zu heißen.
Ich schrieb eine kurze SMS mit einer Einladung für morgen und sendete diese an eine Gruppe von gut sechzig Leuten. Die würden schon dafür sorgen, dass auch alle anderen von der Party erfuhren. Meine Mom war auch unter den sechzig gespeichert, nur für den Fall, dass ich morgen vergessen würde, es ihr zu sagen. Um einen gefüllten Kühlschrank musste ich mich normalerweise nicht sorgen. Genügend Getränke und jede Menge Snacks waren immer im Haus, und einige der Gäste würden sowieso wieder Bier und Bowle mitbringen. Die Fete stellte sich praktisch von selbst auf die Beine.
Aber das Beste an der Sache war, dass morgen endlich mein Traummädel auf meiner Party erscheinen würde. Irgendwann nach Mitternacht schlief ich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Am nächsten Morgen durchlief ich meine übliche Routine. Duschen, rasieren, anziehen – alles mit lauter Musik, die aus den Boxen an meiner Zimmerdecke dröhnte. Im Moment schmetterten P !nk und Nate Ruess gerade ein Duett. Just give me a reason. Ich mochte den Song, denn er war gleichzeitig Lizas Klingelton und erinnerte mich an sie.
Ich zog meine weißen Shorts an, setzte mich auf die Bettkante und band meine Schnürsenkel. Meine Fußballschuhe stopfte ich in den Rucksack für später auf dem Feld. Aus dem Kleiderschrank fischte ich ein frisches Trikot und schlüpfte hinein. Normalerweise trug ich immer meine Indians-Baseballmütze und wollte gerade nach ihr greifen, als ich mich nach einem kurzen Blick in den großen Spiegel an der Tür doch dagegen entschied. Mein Haar war vom Duschen immer noch nass und stand in alle Richtungen. Ich wusste, dass dieser Out-of-Bed-Look bei den Mädchen ziemlich gut ankam. Vielleicht sollte ich ihn heute mal bei Liza testen.
Ich lief zurück ins Badezimmer und presste ein klein wenig Haar-Gel in meine Handfläche – gerademal genug um die Frisur zu fixieren und das Ganze nicht klebrig aussehen zu lassen.
Mit den Autoschlüsseln in der Hand lief ich die Treppe hinunter. Aus dem Esszimmer drangen Stimmen. „Mom!“ rief ich auf dem Weg zur Tür über meine Schulter, denn ich war spät dran und wollte nicht noch mehr Zeit verlieren. „Hast du meine Nachricht erhalten?“
„Ja, Schatz!“, kam ihre Antwort aus dem Esszimmer. „Dein Vater und ich sind heute Abend zu Mary Fishers Geburtstagsfeier eingeladen. Wir werden also nicht zuhause
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