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Rywig 03 - Meine Träume ziehn nach Süden

Titel: Rywig 03 - Meine Träume ziehn nach Süden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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kegelförmigen Strohdächern auf - ein runder Platz öffnete sich vor uns - da war eine Reihe grüner Zelte - Menschen bewegten sich, junge Schwarze in hübschen grünen Uniformen mit Baskenmützen. Ein weißgekleideter Waiter lief über den Platz.
    Wir hielten und stiegen aus.
    Wir waren in Seronera. Im Herzen der Serengeti.
    Wir waren an meinem persönlichen, erträumten Ziel.

Zelt Nummer 41
    Keekorok Lodge war wunderbar gewesen. Aber beinahe zu fein, zu komfortabel - die Appartements, der wunderbare Speisesaal, der fast luxuriöse Aufenthaltsraum mit tiefen, bequemen Sesseln, mit einer Bar, mit dem großen Kamin - dem Swimming Pool, kurz, alles was da war, um es den Touristen bequem zu machen, war beinahe zu viel. Man konnte fast vergessen, daß man mitten in Gottes freier Natur war, überall von Löwen, Antilopen, Zebras und Gnus umgeben.
    Aber Seronera lag da, fast wie ein Teil der Natur. Die kleinen runden Bungalows fügten sich schön ein in die Landschaft, die grünen Zelte wirkten selbstverständlich, harmonisch. Wo würde man uns unterbringen? In einem Zelt oder in einem Bungalow?
    Mein Herz machte einen Freudensprung, als ein lächelnder schwarzer „Steward“ unsere Koffer Richtung Zeltreihe trug.
    Nun, als Zelt betrachtet, war unsere Unterkunft beinahe luxuriös. Es standen zwei richtige Betten drin, da war eine elektrische Birne, dort waren Abstellmöglichkeiten für das Gepäck. Gegenüber vom Eingang noch eine Reißverschlußtür, dahinter ein kleiner „Ankleideraum“ mit Waschtisch, Trinkwasserkanne und so was. Dann noch ein Raum: ein Brausebad nach Gießkannensystem und dahinter das stille Örtchen.
    Primitiv war alles, aber durchdacht und praktisch. Ich fand es wunderschön.
    Senta prüfte eingehend den Reißverschluß.
    „Wenn die Leoparden bloß nicht rausgefunden haben, wie man Reißverschlüsse aufmacht“, sagte sie stirnrunzelnd.
    „Kein böses Wort über die Intelligenz der Leoparden“, sagte ich. „Aber ich bezweifle doch, daß sie herausgefunden haben, daß diese Reißverschlüsse hier von unten nach oben aufzumachen sind! Da kannst du ganz beruhigt sein.“
    Dann gingen wir hinüber in das geräumige Eßzelt zum Mittagessen.
    Nachher saßen wir vor einem großen, offenen Feuer im Freien. Um uns hopsten kleine bunte Vögel und pickten eifrig die Krümel, die wir ihnen hinwarfen. Einer davon ließ sich sogar überreden, aus meiner Hand zu picken. Wie hübsch waren sie doch! Rostbraun und stahlblau, mit schneeweißen Ringen um die blanken Perlaugen.
    Gesprochen wurde nicht viel an diesem Abend. Wir waren alle müde, und wir kannten uns allmählich so gut, daß das Sprechen überflüssig war. Vielleicht ging es den anderen wie mir. Ich hatte das Gefühl, wir hätten den Höhepunkt dieser Woche erreicht. Ich erlebte eine große, glückliche Entspannung, ich saß nur da, sah in das Feuer, sah, wie die Natur den nächtlichen Schleier sanft und leise über uns sinken ließ. Ober uns, über die grünen Zelte, über die Bäume und die kleinen runden Bungalows und über die weite Savanne mit Millionen von schlafenden Geschöpfen Gottes.
    „Wir frühstücken so bald wie möglich“, sagte Heiko, als wir beide als die ersten der Gesellschaft aus unseren Zelten kamen. „Moses sprach vom Starten um neun, und vor dieser Zeit muß ich dir unbedingt etwas zeigen.“
    „Was denn? Meerkatzenverwandte?“
    „Nein, Elefantenverwandte!“
    Daraus wurde ich nicht schlau. Aber sobald es möglich war, aßen wir ein ganz schnelles Frühstück. Eine Menge kleiner grauer Mäuse leisteten uns Gesellschaft. Sie liefen emsig hin und zurück unter der Zeltwand und holten Krümel. Ich kann mir denken, daß die Leute, die hier arbeiteten, nicht besonders glücklich über diese Gäste waren, aber das ging mich zum Glück nichts an! Ich ließ verschwenderisch viele Brotkrümel und Käsekanten fallen, und es machte mir Spaß, die niedlichen Tierchen zu beobachten.
    Heiko packte ungeniert ein Stück Papayafrucht und eine Brotscheibe in eine Papierserviette und steckte alles in die Tasche.
    „Und nun“, sagte er, „nun holst du die Filmkamera und alles, was du aus deinem Lunchpaket von gestern übrig hast.“
    Ich gehorchte. In unserem Zelt war es halbdunkel. Senta rieb sich die Augen und sah mich an.
    „Bist du auch aufgewacht von dem Heulen? Das hört sich ja wirklich unheimlich an.“
    „Was für Heulen?“
    „So - uuuu-iiiiii! uuuu-iiii!“
    Sie machte das Heulen nach, das wir in der Nacht etliche Male

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