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Rywig 08 - Sonjas dritte Sternstunde

Titel: Rywig 08 - Sonjas dritte Sternstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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unser Gepäck war da. Tante Helene hatte ein kurzes Gespräch mit Mr. March gehabt und es so geregelt, daß Heiko mit der Gruppe weiterfahren konnte. Ihre engen Beziehungen zu Magellan Ltd. hatte sie ja verraten müssen, aber das spielte nunmehr keine große Rolle.
    Heiko war so unternehmungslustig, daß ich ihm damit drohte, ihn ins nächste Krankenhaus zu bringen!
    Aber er war immer strahlender Laune und wurde gleich beliebt in der Reisegruppe. Bei einer solchen Sammelreise bilden sich immer eine Art „Untergruppen“ - so wie unsere, die sich schon am ersten Abend in Hongkong durch die Tischordnung zusammengefunden hatte: Die Ehepaare Connor und Stone, die Schwestern Smith, Mr. Nicol, Mrs. Henderson und dann Tante Helene und ich. Frau Werner hatte uns ja in Cairns verlassen, aber bei unserem Abflug von Melbourne war sie wieder da.
    Heiko war nett und höflich zu den älteren Damen. Alle älteren Damen haben übrigens eine Schwäche für ihn - und den anderen gegenüber war er aufgeschlossen und munter, und willig zum Erzählen. Er hatte ja viel mehr gesehen als wir! Wir wurden ja immer von Stadt zu Stadt gehetzt, aber Heiko konnte von Wüsten und Bergen, von vielen Tieren und von den Eingeborenen erzählen.
    Alle zeigten auch ein rührendes Interesse für sein Befinden und halfen und stützten mich, wenn ich versuchte, seinen Unternehmungsgeist zu bremsen!
    In Melbourne ging er freiwillig zu dem Arzt, dessen Namen wir in Adelaide bekommen hatten. Die Fäden wurden entfernt, die Verbände schrumpften etwas ein, an der Stirn hatte er nur noch einen Pflasterstreifen, und der Arzt sagte, als er erfuhr, wann der Unfall passiert war: „Na, Sie haben aber eine gute Heilhaut!“
    „So“, sagte Heiko, als wir vom Arzt kamen. „Jetzt hast du kleines Biest (das war ich) mich um den Ausflug nach Tasmanien betrogen. Dann muß ich in den Zoo, da gibt es etliche Dinge, die ich noch nicht in der freien Natur gesehen habe!“
    „Was denn?“ fragte das Biest.
    „Vor allem haben sie da einen Tahr.“
    „Ist das ein Vogel?“
    „Den Vogel hast du selbst, und was für einen. Tahr ist eine
    asiatische Wildziegenart.“
    „Und die mußt du unbedingt in Australien sehen?“
    „Ich muß sie da sehen, wo sie zu sehen ist. Ja, und dann haben sie ein paar sehr schöne Brolgas.“
    „Sind das auch Ziegen?“
    „Nein, das sind Vögel. Die Ziege bist du. - Ja, und dann haben sie viele Koalas und besonders schöne Baumkänguruhs.“
    „Aber Heiko, was hast du eigentlich auf deiner Reise gesehen, wenn du jetzt in den Zoo rennst?“
    „Känguruhs und Wallabies in jeder Menge. Koalas nur ein einziges Mal. Du ahnst ja nicht, wie gut die Viecher sich verstecken können, in den höchsten Baumwipfeln! Ich möchte doch die kleinen Kobolde aus nächster Nähe betrachten! Ich hätte ja auch einen Ausflug auf die Känguruhinsel machen sollen, da sind außer den Känguruhs Koalas in rauhen Mengen, und Schnabeltiere und unzählige Vögel - also, den Ausflug müssen wir unbedingt das nächste Mal machen!“
    „Meinst du denn wirklich, daß wir hierher zurückkommen werden?“
    „Das kann ich dir flüstern! Du lieber Himmel, so ein Land! So voll Schönheit, so voll Tiere, und was für Tiere - ein Land mit so vielen Möglichkeiten. Ein Traumland für einen Zoologen, der es auf Kleingetier abgesehen hat!“
    „O Heiko - sich zu denken, hier kreuz und quer reisen zu können, mit dir - nicht nur mit einer Gruppe immer weitergehetzt zu werden. Übrigens, warum warst du nicht auf der Känguruhinsel?“ „Weil ich am Tage vor dem geplanten Ausflug diesen Purzelbaum mit dem Auto machte! Und nachher habt ihr alle, du und Tante Helene und der Arzt, mich daran gehindert, vernünftige Dinge zu unternehmen!“
    „Heiko.“, sagte ich leise. „Hast du wirklich nichts Vernünftiges unternommen?“
    Er sah mir ins Gesicht, seine Augen hatten Wärme und ein glückliches Leuchten. Er drückte meinen Arm an sich.
    „O doch. Das habe ich allerdings, Liebling!“
    Im Zoo Melbourne hatten sie eine ganze Koalafamilie! Nun konnten wir die einzelnen Tiere vergleichen, und wir bekamen eins beim Laufen auf der Erde zu sehen, was wohl selten ist, denn sie hocken ja immer auf den Bäumen! Heiko und ich standen da und hielten Händchen und waren glücklich - wieder erlebten wir
    zusammen die Erfüllung eines „Tiertraumes“.
    Der Tahrbock war sehr schön, die herrlichen Kraniche mit dem Namen Brolga waren ein Erlebnis! Als einer davon seinen langen silbergrauen

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