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Rywig 11 - Sonnige Tage mit Katrin

Titel: Rywig 11 - Sonnige Tage mit Katrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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bleiben, alles war ja im voraus bezahlt, und wenn ich Lust hätte, wäre es ja schön, wenn ich das ausnutzen könnte. Außerdem bekam ich ein Monatsgehalt in die Hand gesteckt.
    „Leider werden wir Sie wohl kaum mehr brauchen, Fräulein Walther“, sagte Frau Felsdorf junior. „Wenn Omi aus dem Krankenhaus entlassen wird, nehmen wir sie zu uns. Es ist zu riskant, sie allein wohnen zu lassen, wenn Unfälle sogar passieren können, wenn die Betreuerin auf der Toilette ist.“
    Sie hatte mir überhaupt keine Vorwürfe gemacht, im Gegenteil.
    Sie bedankte sich sehr herzlich für das, was ich für die Omi getan hatte und versprach, mir ein paar Worte zu schreiben.
    „Ich habe Ihre Schwiegermutter richtig liebgewonnen, Frau Felsdorf“, sagte ich. „Und ich kann gar nicht ausdrücken, wie mir dies alles leid tut. Ich wäre auch so gern bei der lieben alten Dame geblieben.“
    Die Patientin lag im Halbschlaf auf ihrer Bahre. Sie hatte vor der Abfahrt vom Krankenhaus ein schmerzstillendes Mittel bekommen. Die Autofahrt war sehr ruhig verlaufen, sie hatte kaum etwas gesagt.
    Frau Felsdorf junior beauftragte mich, die Krankenhausrechnung zu bezahlen und alles im Hotel zu regeln. Hoffentlich würde ich es nun richtig machen. Mit solchen Dingen hatte ich ja keine Erfahrung. Nun, sollte ich Probleme haben, könnte ich Bernt und Katrin anrufen. Sie würden mir bestimmt helfen.
    Dann wurde unsere Patientin behutsam ins Flugzeug getragen, danach wurden die übrigen Fluggäste aufgerufen.
    Jetzt stand ich also da und sah die große Düsenmaschine über die Startpiste rollen, sich in die Luft heben und dann hinter einer leichten Wolkendecke verschwinden.
    Ich kam mir plötzlich so einsam vor. Klein und häßlich und allein.
    Kurz danach saß ich im Bus und fuhr zurück, die ziemlich weite Strecke ins Hotel Havblikk.
    Eine war es, die sich freute: Barbara Flagtvedt. Ihr Mann war wieder weggefahren, und sie war froh, daß sie Gesellschaft hatte und ihre Muttersprache sprechen konnte. So gingen wir zusammen zum Schwimmen, machten es uns im Strandkorb gemütlich, plauderten über alles mögliche, aßen gut, und ich empfand es ganz komisch, plötzlich ein freier Mensch, ganz ohne Verpflichtungen zu sein.
    Zwischendurch dachte ich an Bernt und Katrin. Ob es Katrin ernst gewesen war, daß ich ihr beim Babykörbchen helfen sollte? Ja, es war ernst.
    Denn, als ich am zweiten Tag spätnachmittags von einem Spaziergang mit Barbara zurückkam, stand Bernts Auto vor dem Hoteleingang.
    „Na, da bist du endlich!“ sagte Katrin. „Wie geht’s? Ich muß unbedingt mit dir reden! Wo sind wir ungestört?“
    „Am besten in meinem Zimmer“, meinte ich. „Du bist so feierlich, Katrin, als hättest du Staatsgeheimnisse mit mir zu
    besprechen!“
    „Ja, es fehlt nicht viel“, lächelte Katrin. „Wo ist dein Zimmer, ich habe eine Frage an dich, die ich schleunigst loswerden muß, ich bin so wahnsinnig gespannt auf deine Antwort!“
    „Und ich auf die Frage“, sagte ich, holte den Schlüssel und führte Katrin in mein nettes Zimmer.
    „Also“, sagte Katrin, „mir ist eine Idee gekommen, und Bernt sagte, sie sei genial. Aber zuerst mußt du mir sagen, ob du bestimmte Pläne für die nächsten Monate hast. Fährst du zurück zu deiner alten Dame, und wenn nicht, hast du einen Freund, oder so was, der in Deutschland auf dich wartet, oder bist du ein freier Mensch?“
    „Der Freund sitzt leider Gottes in Köln“, berichtete ich. „Und ich bin unbedingt ein freier Mensch bis zum ersten April.“
    „Das ist fein, dann kann ich dir ja meine Idee verraten. Du wirst ja Arzthelferin werden. Wie wäre es, wenn du in Bernts Praxis ein bißchen Erfahrung sammeltest? Ich muß ja jetzt aufhören, sonst riskiere ich, daß das Baby im Wartezimmer oder im Labor ankommt. Das war der erste Teil meiner Idee. Was sagst du dazu?“
    „Es kommt so plötzlich, Katrin - aber - ja, warum nicht, wenn du meinst, daß ich ihm helfen kann - ich habe ja keine Erfahrung - habe zum Beispiel keine Ahnung von Laborarbeiten.“
    „Aber du kennst hoffentlich das Alphabet? Das ist das wichtigste, damit du die Karteikarten heraussuchen und nachher richtig einräumen kannst. Du hast bestimmt auch eine Ahnung von der ärztlichen Schweigepflicht? Dachte ich mir doch. Du kannst Verbände machen, stimmt das? Und überhaupt den Kleinkram, den man in einem Erste-Hilfe-Kursus lernt? Gut, das würde genügen. Nur, daß Bernt einen zuverlässigen Menschen dahat, der ihm eben solche

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