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Rywig 11 - Sonnige Tage mit Katrin

Titel: Rywig 11 - Sonnige Tage mit Katrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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wunderbar hatte ich die erste Hälfte von dem Jahr verbracht, das überbrückt werden sollte!
    Aber zu Weihnachten würde ich nach Hause fahren. Meine Eltern hatten mich so sehr darum gebeten, und trotz allem sehnte ich mich ein bißchen nach zu Hause. Und was hatte ich alles zu erzählen! Und so viele Photos zu zeigen!
    Außerdem würde ja Hartmut zu seinen Großeltern fahren - von dort und zu meinem Elternhaus war es mit dem Auto nur ein Katzensprung.
    Er hatte mir wieder geschrieben, diesmal kurz, sehr nett und freundlich. Es lief alles darauf hinaus, daß er sich sehr auf Weihnachten freute.
    Das war ja schon etwas! Es war das erstemal, daß er direkt gesagt hatte, er freue sich auf etwas.
    An einem kalten Novembertag, einem Freitag, war ich dabei, nach der Sprechstunde aufzuräumen. Bernt sammelte gerade die Karteikarten für seine Hausbesuche. Da klingelte das Telefon.
    „Wenn das noch ein Besuch ist.“, murmelte Bernt und nahm den Hörer. Nach „Hier Doktor Rywig“ kam eine kleine Pause, und als er wieder sprach, drückte er sich in meiner Muttersprache aus:
    „Nein, nein, Sie stören gar nicht, einen Augenblick.“, er reichte mir den Hörer.
    „Für dich, Allegra. Etwas Deutsches ist es, wie du hörst.“ Nanu! Vielleicht Frau Flagtvedt, die ich in „Havblikk“ kennengelernt hatte
    - ach nein, sie würde doch mit Bernt nicht deutsch sprechen. Dies fuhr mir in einem Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf, und schon hatte ich den Hörer am Ohr.
    „Bitte, hier Allegra Walther.“
    „Grüß dich, Allegra! Hier ist Hartmut!“ Ich japste nach Luft und stammelte: „Hartmut - in aller Welt - wo bist du?“
    „In Norwegen! Besser gesagt in Bergen, im allerwestlichsten Norwegen. Sag mal, Allegra, kannst du übers Wochenende frei kriegen?“
    „Ja - ich glaube schon - ich werde fragen.“
    „Ja, frag mal schnell, ich warte.“ Vollkommen verwirrt drehte ich mich um zu Bernt.
    „Bernt, kann ich dieses Wochenende frei kriegen?“
    „Selbstverständlich, es ist an der Zeit, daß du endlich ein paar freie Tage hast. Mach ruhig deine Verabredung. Tschüs, ich eile zu meinen Patienten!“
    Weg war Bernt und ich nahm wieder den Hörer.
    „Ja, Hartmut, ich kriege schon frei. Was soll ich denn.“
    „Nun paß mal auf! Hops heute abend in den Zug nach Stavanger. Du weißt, wo diese Stadt liegt? Also gut. Heute abend fahre ich dorthin mit dem Schiff, bin ganz früh morgen da, wir treffen uns also auf halbem Wege, verstehst du?“
    „Ja - ich verstehe - aber ich verstehe bloß nicht, warum du plötzlich in Norwegen bist!“
    „Das erkläre ich dir morgen, und vieles andere auch. Also, wenn du aus dem Bahnhof kommst, gehst du nach links etwa zweihundert Meter, da siehst du ein großes Hotel, es heißt Atlantic, du siehst es schon vom Bahnhof aus. Dort wartest du in der Halle, es ist übrigens möglich, daß ich als erster da sein werde. Jedenfalls treffen wir uns dort morgen in aller Herrgottsfrühe! Sonntag muß ich zurück, du wahrscheinlich auch. Alles klar?“
    „Nichts ist klar, ich bin vollkommen verwirrt“, gestand ich. „Aber jedenfalls habe ich kapiert, daß ich mich heute abend in die Bahn nach Stavanger setze und daß das Hotel Atlantic heißt.“
    „Das genügt auch vorerst. Dann auf Wiedersehen, Allegra! Ich freue mich mächtig!“
    „Und ich erst recht, Hartmut! Ich freue mich wahnsinnig!“
    „Das war wohl eine Überraschung!“ lächelte Katrin, als ich sie schnell und mit verwirrten Worten orientiert hatte. „Kann ich etwas für dich tun, etwas plätten oder so was - hast du alles, was du brauchst?“
    Das hatte ich. Nachdem ich so erfreulich viel abgenommen hatte, war es mir eine Riesenfreude gewesen, meine Garderobe zu ergänzen. Außerdem war es notwendig, weil ich ja damals im Juni nur mit Sommersachen losgefahren war. Ich hatte nicht viel, aber was ich hatte, war neu und hübsch. Zum Glück sahen meine Haare auch anständig aus, ich mußte ja in der Praxis immer tadellos aussehen.
    „Allegra!“ rief Katrin. „Ich habe gerade das Kursbuch hier, ist es dir klar, daß der letzte Bus nach Kristiansand um dreiundzwanzig Uhr losfährt und daß du dann bis zwei Uhr nachts auf den Zug dort warten mußt?“
    „Ja, ich habe mir die Zeiten geben lassen, ich rief aus der Praxis
    an.“
    „Weißt du was? Zu der Zeit schläft ja sowieso mein Goldschatz und braucht seine treusorgende Mutter nicht. Ich fahre dich nach Kristiansand, dann hast du jetzt etwas mehr Zeit.“
    „Aber Katrin, mitten

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