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S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

Titel: S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Susami
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nicht. Eigentlich denkt man ja: Jetzt gehst du erst recht noch mal dort hin und überzeugst dich, dass da nichts passiert. So wie man ja sagt: Wenn man vom Pferd fällt, dann soll man gleich wieder aufsteigen sonst wird die Angst irgendwie ... äh ja, sonst verfestigt sich die Angst. Aber das war einfach viel zu real. Da kann ich nicht denken: Du hast dir da was eingebildet und jetzt beweist du dir, dass da nichts ist.
     
    I: Ähm, vielleicht kannst du grad noch mal sagen, wie sich das angefühlt hat, also die Berührung an der Schulter.
     
    R: Das war eigentlich genau wie wenn jemand dir die Hand auf die Schulter legt. Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen. Ich machs mal vor.
     
    [Susanne steht auf, geht um den Tisch herum und legt mir von hinten die Hand auf die rechte Schulter. Sie drückt dabei etwas zu. Dann setzt sie sich wieder.]
     
    R: Das war auch nicht so ne leichte Berührung sondern schon mit einer bestimmten Schwere. Auch ein bisschen runtergedrückt. Ich hab ja auch gedacht, das ist jemand den ich kenne ... ähm und weil das so eine Schwere war, deshalb bin ich mir vielleicht auch so sicher dass das wirklich passiert ist. Wenn das nur so ein Hauch gewesen wäre dann könnt ich noch eher denken: Du hast dir da was eingebildet.
     
    I: Also du bist dir auch absolut sicher mit der Berührung?
     
    R: Absolut, da hat mich jemand angefasst.
     
    I: War das das einzige Mal, dass du so was erlebt hast?
     
    R: Ähm, wie meinst du das genau?
     
    I: Also so was ... wie soll ich sagen? So was irgendwie nicht Erklärbares.
     
    R: Ja, in dieser Form schon. So was hab ich davor und danach nicht erlebt. Sonst nur so Sachen, die jedem mal passieren. Mal ein Déjà-vu, also dass man denkt, man war hier schon mal oder irgendwas ist einem schon mal passiert. Aber das hat glaub ich jeder.
     
    I: Und wie ging’s dir danach, nachdem das passiert ist?
     
    R: Meinst du jetzt direkt im Anschluss?
     
    I: Ähm ... oder auch ein paar Tage später oder am Tag darauf.
     
    R: Hmm, da...
     
    I: Ich stell mir so vor, da ist einem vielleicht auch unheimlich zumute, also auch woanders, nicht unbedingt nur dort wo das passiert ist.
     
    R: Das ging eigentlich. Gut, am Anfang macht man sich Gedanken: Was war das jetzt? Oder: Bin ich jetzt noch sicher? (lacht leicht) Aber ich hab woanders eigentlich keine große Angst gehabt. Du kennst ja das Stockwerk und da ist sowieso so ne gewisse Atmosphäre. Irgendwie dunkel und irgendwie aus der Welt. Und von daher hab ich da auch woanders eigentlich keine Angst gehabt.
     
    I: Hast du auch von anderen irgendwie was gehört über die Ebene ... oder eben dass denen da unten schon was Komisches passiert ist?
     
    R: Ach so, ja, das kommt noch dazu. Ich hab das ja nicht vielen erzählt, dass mir da unten so was Komisches passiert ist. Man will ja auch nicht dass die anderen denken „Die macht sich interessant und erfindet irgendwelche Geschichten“. Aber einigen hab ich’s doch erzählt und von denen haben auch n paar gesagt, dass die Ebene da unten komisch ist und dass dort unten auf S3 komische Sachen passieren ... aber die Einzige, die auch so was Konkretes wie ich erlebt hat, war eben Mara. Sonst hieß es nur so halb im Spaß „Ja, da spukts“ oder „Da verschwinden Sachen.“
     
    I: Und woher wussten die anderen dann, dass es da spukt oder dass Sachen verschwinden?
     
    R: Das war einfach so Gerede. Aber eben nichts Konkretes. Na ja, und weil ich dann eben von den Anderen auch gehört hab, dass es da unten komisch ist, hab ich eben auch sonst keine Angst gehabt. Die Angst war dann mit dem Ort verbunden. Ich geh da unten nicht mehr hin und woanders passiert mir ja nichts.
     
    I: Du warst gar nicht mehr da unten?
     
    R: Doch, aber nur wenn Leute da waren. Abends und alleine ... nee. Und ich hab mich damals auch nicht mehr da unten hingesetzt. Mittlerweile schon, mittlerweile ginge das wieder ... wobei ich da unten nicht so viel zu tun habe. Also ... wie gesagt: Ich war jetzt nicht mehr direkt dort bei den Tischen, also an dem Platz, wo das passiert ist.
     
    I: Aber es würde wieder...
     
    R: Ja, es ist mittlerweile zwei Jahre her und ich könnte mich dort wieder hinsetzen. Man darf sich auch nicht einschüchtern lassen von Erfahrungen. Aber ich habe eben nichts zu tun dort unten.
     
    I: Ok, das wars dann eigentlich ... oder fällt dir noch irgendwas...
     
    R: Nö, das war ja das Einzige. Sonst ist ja nie was passiert.
     
    I: Dann sag ich danke.
     
    R: Kein

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