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S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

Titel: S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Susami
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sie mit nach Hause genommen.
     
    R: Nee, hab ich nicht. War n Versprecher. Tja, war halt doch unheimlich das Ganze. Nicht dass ich mich hinlege und da kommt nachts noch mal so n Ton (lacht). Das Beschissene ist ja: Wenn man so was erlebt hat, dann glaubt man auch zuhause, jetzt kommt gleich so ein Atmen oder jetzt geht gleich der Computer von alleine an. Ich hab die ersten Nächte echt schlecht geschlafen. Da will man auch keine Sachen bei sich zuhause haben, die irgendwie mit dem Erlebnis zu tun haben, das man gehabt hat.
     
    I: Ja klar.
     
    R: Wie gesagt: Ich hab echt schlecht geschlafen die ersten Nächte, das war nicht so ohne.
     
    I: Aber mittlerweile...
     
    R: Ja klar, mittlerweile geht es wieder. Das ist jetzt schon ein paar Jahre her. Keine bleibenden Schäden (lacht).
     
    I: Hast du irgendwas gerochen als das passiert ist?
     
    R: Wie meinst du gerochen?
     
    I: Mir hat ne andere Frau, der auch was Komisches passiert ist, erzählt dass es irgendwie verbrannt gerochen hat.
     
    R: Nö, da hab ich nichts gemerkt, da ist mir nichts aufgefallen. Lass mich mal überlegen ... [etwa 7 Sekunden Pause] nö, nicht dass ich wüsste.
     
    I: Und das war das einzige Mal, dass dir so was passiert ist, so ein Erlebnis?
     
    R: Ja, das war das einzige Mal. Und ich hoffe es bleibt dabei.
     
    I: Weißt du, was mit dem Computer ist?
     
    R: Ich denke der geht jetzt. Aber nicht dank mir (lacht). Vielleicht ist er auch schon ersetzt, war ja schon vor ein paar Jahren.
     
    I: Was hast du dann deiner Chefin gesagt? Dass der Computer nicht geht?
     
    R: Ja, so was in der Art. Dass der Monitor getauscht werden muss oder dass da irgendein Wackler drin ist und ich’s eben nicht hinbekommen hab. Ich hab also nicht erzählt was mir passiert ist. Nee, da steh ich ja als Spinner da. Ähm, wahrscheinlich war ja überhaupt nichts am Computer, nichts Technisches. Das war ja was Anderes.
     
    I: Ich wollte so zur Sicherheit noch mal fragen: Du hast nichts gesehen, gerochen oder irgendwie gespürt? Da war nur dieses Atmen?
     
    R: Genau, nur dieses Atmen. Also hörbar.
     
    I: Könntest du das genauer beschreiben?
     
    R: Äh ja, was die Richtung angeht: Ich bin ja auf m Boden gelegen weil ich eben über den scheiß Stuhl gefallen bin und das war dann so ... äh wie gesagt, als ob einer so schräg über einem steht. Das kam also von oben. Und ja, das war ein dunkles, schweres Atmen, wie von nem großen Tier. Am Anfang nicht so dunkel, aber dann dunkler und schwerer geworden.
     
    I: War das langsam oder eher schnell?
     
    R: Eher langsam und gleichmäßig, aber irgendwie auch aggressiv. So n bisschen: Ich kann dich ganz leicht fertig machen.
     
    I: Und du bist dann weg?
     
    R: Ja, ich bin so rückwärts auf m Boden, wie so ne Spinne, nach hinten gekrabbelt und bin dann an eins von den Bücherregalen gestoßen. Und da bin ich dann aufgestanden und dann eben weggegangen.
     
    I: Also nicht gerannt?
     
    R: Nö, eigentlich nicht. Schon schnell und schon mit ner Angst im Rücken ... aber nicht gerannt.
     
    I: Das wundert mich, weil du hast ja so erzählt, du bist rückwärts weg gekrabbelt. Und das klingt ja schon nach Panik.
     
    R: Ähm, ja. Also ich bin auch schnell weggegangen, ich hab schon geschaut dass ich weg komme. Aber ich hab ja nichts mehr gehört, das Atmen war ja weg. Und ich hab auch nicht gedacht: Da verfolgt dich irgendwas. Das war eher so: Okay, ich tret den Rückzug an, ich geh weg, du hast gewonnen. Also auch dieses Atmen, dieses schwere Atmen. Ich hab das n bisschen so aufgefasst wie n Hund, der einen anknurrt. So nach dem Motto: Jetzt hau ab, du bist hier nicht erwünscht. Dann tu ich dir auch nichts.
     
    I: Aber das mit dem Monitor ein und aus, das klingt ja schon so als wollte der ... oder, wie soll ich sagen? Als wollte dieses Wesen irgendwie mit dir spielen.
     
    R: Ja, das kann man so sehen. Aber nachdem dieser Ton war und dieses Atmen, da hab ich das so verstanden wie „Mach dass du weg kommst, geh in die andere Richtung“. Vielleicht kann man sich das so vorstellen wie bei ner Schlägerei. Der eine schlägt den anderen zu Boden und dann steht er so über ihm und atmet tief ein und aus und schaut ihn noch böse an. Und damit signalisiert er so: Du hast verloren, zieh Leine und mach keinen Scheiß.
     
    I: Und dieser heftige Ton aus den Lautsprechern, das war dann so was wie der Niederschlag?
     
    R: Ja, so kann man das sagen.
     
    I: Aber du meintest vorhin, du hattest auch zu Hause noch n bisschen Angst.

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