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S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

Titel: S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Susami
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setze mich an den Computer.
    In den letzten Monaten habe ich acht Leute interviewt. Alle haben von übernatürlichen bzw. unerklärlichen Phänomenen in der Bibliothek erzählt. Mir fällt die Liste ein, die ich vor ein paar Wochen angelegt habe. In diese Liste wollte ich doch alles eintragen, was mir erzählt wird. Damals hatte ich noch nicht mit Herrn Heim und auch nicht mit den beiden Bibliotheksangestellten gesprochen. Ich öffne das Dokument und trage nach, was ich seitdem erfahren habe. Vielleicht lassen sich ja irgendeine „Entwicklungen“ erkennen, irgendwelche Veränderungen über die Zeit.
     
    Ab 2000: Laut Frau Seiler „Häufung“ ungewöhnlicher Ereignisse. Sie sagt auch, damals habe das angefangen. In den Jahren davor habe es „eigentlich“ keine Beschwerden von Kollegen gegeben.
    Beispiele Frau Seilers: Ein Bücherwagen bewegt sich von alleine. Einer Mitarbeiterin werden Bücher „weggeschlagen“. Eine andere Mitarbeiterin wird gegen eine Wand gedrängt.
     
    Vermutlich 2002: Laut Frau Pesch verschwinden Fotos aus Brieftaschen, Schlüsselanhängern... 2003 werden diese Fotos in einem Wartungsschacht gefunden. Sie sind ordentlich zu einem Viereck angeordnet.
     
    Vermutlich März 2006: Susanne spürt eine Berührung an ihrer Schulter, erst leicht, dann fester. Niemand ist zu sehen.
     
    November 2006: Achims Erlebnis. Einer der Computer (bzw. Bildschirme) geht immer wieder ein und aus. Dann ein lautes, schmerzhaftes Pfeifen aus den Lautsprechern. Anschließend hörbare Atemgeräusche, obwohl niemand zu sehen ist.
     
    April 2007: Eine Glasflasche bewegt sich auf Herrn Heim zu. Er nimmt sie mit.
     
    April bis Sept. 2007: Herr Heim hat oft ein komisches Gefühlt, wenn er auf S3 ist. Manchmal stehen Flaschen zusammen, so dass er sie einfach einsammeln kann. Später dann „kippt“ das, die Flaschen stehen versteckt, an schwer zugänglichen Plätzen. Als hätte jemand ihm erst geholfen, es ihm dann schwer gemacht.
     
    September oder Oktober 2007: Herr Heim sieht eine seltsame Spiegelung in einer Flasche, die er gerade mitnehmen will. Plötzlich wird die Flasche „weggeschlagen“. Danach hält er sich fern von S3.
    Etwa zehn Tage nach diesem Erlebnis geht Herr Heim wieder auf S3. Er fühlt sich schlecht (Probleme mit dem Rücken, Atemnot). Er stützt sich zwischen zwei Bücherregalen auf, bemerkt dann, dass eines der Regale „vibriert“. Die Regale schieben sich zusammen, er hat Angst, eingeschlossen zu werden. Er verlässt den Gang, sieht dann zwei Studenten (Mann und Frau), die ihn anschauen. Der Blick bzw. Gesichtsausdruck dieser Personen erschreckt Herr Heim.
     
    September 2007: Tobias hört auf der Toilette zweimal ein Klopfen, dann einen heftigen Schlag. Er ist sich sicher, dass außer ihm niemand da ist. Anschließend hat er das starke Gefühl, jemand oder etwas sei hinter ihm. Er verlässt fluchtartig die Kabine.
     
    Vermutlich September 2007: Mara fühlt eine Berührung am Kopf, sie beschreibt diese als „Streicheln“. Als sie weggeht, stößt sie jemand von hinten. Niemand ist zu sehen.
     
    Januar 2008: Jessica hört zweimal kurz hintereinander Schritte, als würde jemand auf sie zu kommen. Es ist aber niemand zu sehen.
     
    Viel sagt mir diese Reihenfolge nicht. Nur dass es schon seit rund acht Jahren seltsame Ereignisse im Untergeschoss der Bibliothek gibt. Frau Seiler meinte ja, damals habe es angefangen.
    Obwohl... eines fällt mir doch auf: Mitarbeiter der Bibliothek waren in den letzten Jahren scheinbar nicht betroffen. Eher Studenten. Und eben Herr Heim, der Flaschensammler. Eine Ausnahme ist Achim, sein Erlebnis steht ja in Zusammenhang mit seiner Arbeit in der Bib. Obwohl... eigentlich ist er ja Student.
    Man könnte vermuten, dass sich die Aufmerksamkeit dieses „Wesens“, das dort unten auf Menschen reagiert, verlagert hat. Weg von den Mitarbeitern, hin zu den Studenten. Aber mit Sicherheit kann ich das nicht sagen, dafür habe ich mit zu wenig Leuten gesprochen. Vielleicht sind die Stundenten, die um 2000 herum seltsame Erlebnisse hatten, einfach nicht mehr an der Uni.
     
    Jetzt ist es fast vier. Ich bin nicht müde. Auf dem Dach sind wieder die Katzen unterwegs. Aber sie schreien nicht, ich höre nur schnelles Getrappel.
     
    Was weiß ich über dieses „Wesen“, hinter dem ich her bin, über diese „Präsenz“? Gesehen hat es niemand, nur Herr Heim sprach von einem „Schatten“ bzw. einer „dunklen Wolke“, die sich in einer Glasflasche spiegelte. Er

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