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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers
Autoren: C Palov
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aussprechen, dass die wiederentdeckte Bundeslade in einem Museum ausgestellt werden sollte, aber es gab nur einen einzigen Ort für sie, den Ort, den Gott für sie bestimmt hatte, den noch zu errichtenden Dritten Tempel in Jerusalem. Sobald er erbaut war, würde er tausend Jahre bestehen. Wie von dem Propheten Ezechiel vorhergesagt. Stans Verbündete, die »Bewegung des Dritten Tempels«, waren Juden, die glühend an die
Prophezeiungen Ezechiels glaubten und sicher waren, dass aus der Asche der großen Schlacht von Gog und Magog ein neuer Messias auferstehen würde.
    Während manche Christen die Juden dafür verachteten, dass sie Christus getötet hatten, wusste Stan, dass Jesus selbst Jude gewesen war. Ebenso wie seine Eltern. Und all seine Vorfahren. Jedes einzelne Mitglied der ursprünglichen Kirche war Jude gewesen. Die Juden waren das erwählte Volk, die Hüter des ersten und des zweiten Tempels, die ursprünglichen Hüter der Bundeslade. Und in der kommenden großen Schlacht würden die Juden siegreich sein und das Schicksal erfüllen, das Ezechiel ihnen vorhergesagt hatte.
    Als sein Laptop einen Signalton von sich gab, ließ Stan das Nachtsichtglas sinken und ging zurück zum Tisch.
    Gelobt sei der Herr. Die heiß ersehnte E-Mail seiner Mitstreiter von der »Bewegung des Dritten Tempels«.
    Er setzte sich vor den Computer, rief schnell die Nachricht auf und öffnete den Anhang.
    »Wunderschön«, flüsterte er, als er die Entwurfzeichnung des Dritten Tempels betrachtete. »Einfach wunderschön.«
    Basierend auf Ezechiels exakter Beschreibung – die Ellen waren in Metermaße umgerechnet worden – würde der Tempel auf derselben Stelle erbaut werden, auf der schon der erste und zweite Tempel einst gestanden hatten. Sobald er fertiggestellt war, würde seine Schönheit selbst Salomons sagenhaftes Wunderwerk in den Schatten stellen.
    Nur noch zwei Tage.
    Zwei Tage bis Id al-Adha. Dem muslimischen Opferfest. Zwei Millionen Muslime würden in Mekka versammelt sein. Und wenn diese zwei Millionen Muslime erfuhren, dass der Felsendom in Jerusalem zerstört worden war, dann würden sie gegen die Christen und Juden zu den Waffen greifen. Um zur grimmigen und blutdürstigen Armee von Gog zu werden. Wie von dem Propheten Ezechiel vorhergesagt.

    Eine Schlacht zwischen Gut und Böse würde entbrennen.
    Aber dieses Mal würden die Kreuzritter siegreich sein.
    Sobald der Felsendom aus der Skyline Jerusalems verschwunden war, würden die Kinder Gottes endlich von der islamischen Tyrannei erlöst werden. Zum ersten Mal in achthundert Jahren würde der Tempelberg wieder ein Ort heiliger Verehrung sein.
    Die Zerstörung des pompösen und heidnischen Felsendoms war bis ins kleinste Detail geplant, und die Muslime hatten diese Aufgabe sogar noch erleichtert. Seit Jahren ignorierten die islamischen Verwalter des Tempelbergs eine knapp zweihundert Meter lange Auswölbung in der südlichen Mauer. Mit Hilfe einiger sorgfältig platzierter Sprengsätze würde die antike Mauer einstürzen und die neu erbaute al-Marawani-Moschee mit sich reißen, die sich am südlichen Ende des Tempelbergs befand. Das darauf folgende Chaos würde es seinen Abrissexperten erlauben, einen Ring hochexplosiver Sprengsätze um die Außenmauer des üblicherweise streng bewachten Felsendoms zu legen.
    Die Ungläubigen werden gar nicht wissen, wie ihnen geschieht.
    Mit der zweiten Explosion wäre der Weg buchstäblich frei für die Erbauung des Dritten Tempels.
    Erst dann konnte die Bundeslade an ihren angestammten Platz im Allerheiligsten zurückkehren. Erst dann konnte die Bundeslade das Mittel zur Vereinigung von Himmel und Erde werden. Und erst dann konnte ein neuer Bund zwischen Gott und den Menschen geschlossen werden, der den Weg für ein heiliges Königreich ebnete, das tausend Jahre blühen würde. Eine wahre Gottesherrschaft, in der über Ungläubige schnell und hart gerichtet werden würde. Eine christliche Nation unter Gott.
    »Sir, die Wachen haben gerade ihre Runde gemacht und melden, dass alles klar ist.«
    Stan blickte zu Gunnery Sergeant Boyd Braxton hinüber, der in der Tür stand, doch der Lagebericht konnte seine Befürchtungen nicht mildern. Bisher hatte sich der schlaksige Engländer als würdiger
Gegner erwiesen, der es irgendwie geschafft hatte, zwei seiner besten Männer zu töten. Zwar konnte Aisquith unmöglich wissen, dass die Bundeslade nach Malta gebracht worden war, aber er konnte auch nicht vergessen, dass dem Mann gelungen war,
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