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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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fort. Dann, schuldbewusst wegen dieser Übertretung, knüllte er die Serviette zu einer Kugel und warf sie auf den Tisch.
    »Dr. Padgham war gerade dabei, Ihnen ein digitales Foto von dem Artefakt zu schicken, als er getötet wurde. Als der Mörder ging, nahm er das Artefakt mit.«
    »Ein digitales Foto? Warum sollte er das tun?«
    Sie öffnete die Tasche und holte ihre Kamera hervor. »Das hat er nicht gesagt. Aber ich habe sicherheitshalber eine Kopie des Fotos im internen Speicher der Kamera abgespeichert. Hier.« Sie schob ihm die Kamera zu. »Das ist das Artefakt.«
    Cædmon hielt die Kamera ein paar Zentimeter vors Gesicht und betrachtete das Digitalfoto. Der Atem stockte ihm, und ihre haarsträubende Geschichte ergab plötzlich einen Sinn.
    »Teufel noch mal … Ich kann’s nicht glauben. Ich kann es absolut nicht glauben«, flüsterte er, unfähig, den Blick von dem Foto abzuwenden.
    »Ihrem entsetzten Gesichtsausdruck entnehme ich, dass das Artefakt wertvoll genug ist, dass es jemand stehlen wollte.«
    »Mit absoluter Sicherheit.«
    »Und was ist mit Töten? Ist es wertvoll genug, dass jemand dafür töten würde?«
    Er ließ die Kamera sinken, sich überdeutlich bewusst, dass Edie Miller sich in höchster Gefahr befand.
    »Oh, ich denke, eine ganze Menge Menschen würde dafür töten, um in den Besitz der sagenumwobenen Steine des Feuers zu kommen.«

10
    »Es wird in diesen letzten Tagen viele Verführer geben und viele falsche Propheten und viele, die ihnen folgen werden: Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen.«
     
    Mit ehrfürchtiger Sorgfalt schloss Boyd Braxton das Buch und legte es zurück ins Handschuhfach. Die Bibel des Kriegers, in Leder gebunden und mit goldgeprägtem Emblem der Rosemont Security Consultants, war ihm von Colonel Stanford MacFarlane persönlich übergeben worden. Und obwohl Boyd es entsetzlich eilig hatte, sagte der Colonel stets, dass es wichtig war, dem Allmächtigen die gebührende Ehre zu erweisen.
    Er griff unter die Bibel, holte eine polizeiliche Genehmigung heraus und legte sie auf das Armaturenbrett des Ford. Die Genehmigung gab ihm das Recht, überall in der Stadt zu parken. Es war egal, dass er nicht bei der Truppe war. Er sah aus wie ein Polizist. Und er fuhr ein Polizeiauto. Niemand würde zweimal darüber nachdenken.
    Direkt vor ihm, bedeckt von einer dünnen Schicht frisch gefallenen Schnees, parkte ein schwarzer Jeep Wrangler. Genau, wie er gedacht hatte, war die Schlampe aus ihrem Versteck gekrochen, kaum dass er von ihrer Fußmatte verschwunden war.
    »Blöde Fotze«, murmelte er, während er aus dem Ford stieg und zum Jeep hinüberging. Er bückte sich und klemmte einen magnetischen Peilsender an den Unterboden. Nun konnte er jede Bewegung des Fahrzeugs auf seinem Handy verfolgen.
    »Du Schlampe hast mich verdammt noch mal beinahe meinen Job gekostet«, knurrte er, während er auf das Museum zuging.
    Und die rechte Hand von Colonel Stan MacFarlane bei Rosemont Security Consultants zu sein, war ein Job, den er sehr ernst nahm. Genauso wie er seine Dienstperiode beim US Marine Corps sehr
ernst genommen hatte. Er trug sein Haar immer noch in einem kurzen Bürstenschnitt, nachdem er fünfzehn Jahren in der Green Machine gedient hatte. Nun diente er Stan MacFarlane. Wenn der Colonel nicht gewesen wäre, würde er jetzt Gefängnisfraß futtern und mit den Brüdern im Staatsgefängnis Gewichte stemmen. Ohne Chance auf Bewährung.
    Geschworene hatten nicht viel übrig für Gunnery Sergeants, die ihre Frau und ihr Kind ermordet hatten.
    Ganz ähnlich wie an jenem schwarzen Tag vor vier Jahren hatte er auch heute im Hopkins-Museum gewaltig Mist gebaut.
    Doch er würde es bald wiedergutmachen und dem Colonel beweisen, dass er immer noch ein harter Kämpfer war. Dass er immer noch sein Vertrauen verdient hatte. Dass er immer noch ein heiliger Krieger war.
    Boyd stieß die Glastür des Eingangs an der 4th Street auf und betrat die National Gallery of Art.
    Wunderschön. Kein Metalldetektor in Sicht. Das KA-BAR-Messer und die Pistole, eine Heckler & Koch MK23, würden unentdeckt bleiben.
    Als wäre er im Dienst, ging er zur Rezeption hinüber. Der Sicherheitsdienst bestand aus nicht viel mehr als einem stoffbedeckten Tisch, der mit zwei Wach-und-Schließ-Fuzzis bemannt war. Er öffnete den Aufschlag seines Ledermantels und zeigte eine sehr offiziell aussehende Polizeimarke.
    »Gibt es ein Problem, Detective Wilson?«, fragte der grauhaarige Wächter und

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