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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Museumsplan vor der Nase überprüfte Boyd Braxton noch einmal alle Ausgänge.
    Er hatte Sanchez am Ausgang zur Mall, Harliss an der Constitution, Napier auf der anderen Straßenseite am East Wing, Agee an der 4th Street und Riggins am Ausgang der 7th Street postiert. Jeder einzelne von ihnen war ein erfahrener Krieger, ausgerüstet mit einem Ka-Bar und zwei Erkennungsfotos, eines von einer Schlampe mit lockigen Haaren und eines von einem rothaarigen Bastard. Und das Allerbeste? Jeder von ihnen steckte in einer Polizeiuniform. Und da gerade jede Dienstmarke, die die Stadt auftreiben konnte, hier in der National Gallery of Art herumschwärmte, würde niemand auch nur einen zweiten Blick für sie übrig haben.
    Nun, da die Operation angelaufen war, klemmte Boyd sich ein Kommunikationsgerät ans rechte Ohr, womit er mit allen fünf seiner Männer sprechen konnte. »Ihr habt eure Befehle. Beide Zielpersonen ausschalten. Keine Schusswaffen. Das hier soll schnell, still und tödlich ablaufen.«

    »Verstanden, Boss«, antwortete Riggins stellvertretend für die Gruppe. Als Experte im Nahkampf wusste Riggins, wie man ein Messer mit tödlichem Geschick führte. Vielmehr noch, er genoss es, eine Klinge zu schwingen. Der Nahkampf reizte eine besondere Art von Kriegern. Die Art von Kriegern, die ihrem Opfer gerne in die Augen sahen, bevor sie zum Todesstoß ansetzten.
    »Okay, Jungs. Dann lasst uns ein bisschen Spaß haben!«, grinste Boyd, überzeugt davon, dass diesmal niemand die Sache versauen würde. »Und vergesst nicht, Gott ist mit uns.«
    »Amen, Bruder.« Das kam von Sanchez, einem ehemaligen Army Ranger und Afghanistan-Veteranen, der sehr erfahren darin war, die Gottlosen zu töten.
    Während er auf den Ausgang zur 4th Street zusteuerte, warf Boyd einen Blick auf den Ring, den er an der rechten Hand trug. Die verschlungenen silbernen Kreuze erinnerten ihn beständig daran, dass er und seine Männer Soldaten in Gottes Armee waren. Heilige Krieger, nicht unähnlich den Kreuzrittern von einst. Der Colonel sprach oft von den Männern, die vor tausend Jahren ausgezogen waren, um das Heilige Land zu erobern: Hugues de Payns. Godefroy de Bouillon. Yves de Faillon. Boyd fühlte sich diesen Rittern von einst verbunden, die mit dem Schwert in einer Hand und der Bibel in der anderen gekämpft hatten. Mit dem Schwert hatte er viel Erfahrung, da er fünfzehn Jahre im Marine Corps verbracht hatte. Die Bibel war neu für ihn, denn sein alter Herr hatte nicht viel von der Heiligen Schrift gehalten. Tatsächlich war das Einzige, wovon Joe Don Braxton etwas gehalten hatte, eine gute Flasche Old Crow Whiskey gewesen. Und die hatte er sich beinahe jede verdammte Nacht an die Lippen gehalten. Gerüchten zufolge klemmte eine halb leer getrunkene Flasche Bourbon zwischen Joe Dons Oberschenkeln in jener Nacht, als er mit seinem Dodge-Pickup in eine Gruppe Pappeln raste.
    Als er sich der Eingangshalle des Museums näherte, nickte Boyd dem Rosemont-Mann zu, der in der Nähe der Garderobe
Wache stand – Agee, ein guter Mann, wenn man in der Klemme steckte. Der stumme Gruß wurde mit einem unauffälligen Nicken erwidert.
    Da er nicht bereit war, Schlange zu stehen, steckte Boyd die Hand in die Manteltasche und zog eine lederne Brieftasche heraus. Er ließ sie aufklappen und hielt die Polizeimarke demselben Wächter unter die Nase, dem er sie bereits beim Betreten des Museums gezeigt hatte.
    »Detective Wilson«, grüßte ihn der Wächter. »Ganz schöne Schweinerei, die wir da am Hals haben, was?«
    »Nur ein weiterer Tag in Sin City. Konnte jemand einen Blick auf den Bastard werfen, der die Schüsse abgefeuert hat?«
    »Es ist tatsächlich so, dass einer der Museumsbesucher etwas davon mit seinem Handy aufnehmen konnte.«
    Bei diesen Worten erstarrte Boyd.
    Innerhalb weniger Stunden würde sein Gesicht auf YouTube und allen größeren Nachrichtenkanälen zu sehen sein.
    »Freut mich zu hören«, erwiderte er mit einem falschen Lächeln. »Gute Arbeit, weiter so …«, er warf einen Blick auf das Namensschild des Mannes, »… Officer Milligan.« Er hatte keine Ahnung, ob Wachmänner als »Officer« angesprochen wurden, und im Augenblick war ihm das auch ziemlich egal. Mit einer Grimasse, die das falsche Grinsen ersetzte, steuerte er auf die Türen zu und schob dabei ein paar schnatternde Touristen zur Seite.
    Sobald er draußen war, blieb er auf der kopfsteingepflasterten Auffahrt vor dem Eingang stehen, ignorierte den hinein- und

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