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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Wie viel haben Sie?«, fragte er frei heraus.
    Die Frage traf Edie unvorbereitet. Argwöhnisch kniff sie die Augen zusammen. »Ich habe fünftausend Dollar. Was geht Sie das an?«
    »Sie müssen wohl Ihr Bankkonto abgeräumt haben.«
    »In gewisser Weise«, murmelte sie, da sie nicht näher darauf eingehen wollte.
    »Nun gut. Ich schlage vor, wir legen uns falsche Namen zu, Mr. und Mrs. Smythe-Jones oder etwas in der Art, und mieten uns in einem Hotel ein.«
    »Wir beide? In einem Hotel?« Edie hatte sich keinerlei Gedanken darüber gemacht, was geschehen würde, sobald sie das Museum verließen. Wenn überhaupt, hatte sie angenommen, dass jeder seiner eigenen Wege gehen würde. Sie war nur in die National Gallery of Art gekommen, um ihn vor der Gefahr zu warnen, nicht, um sich mit ihm zusammenzutun.
    Obwohl schätzungsweise ein Körnchen Wahrheit in dem alten Sprichwort steckt, dass man zu zweit sicherer ist.
    »Ja, ein Hotel«, wiederholte Cædmon. »Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich brauche dringend ein weiches Bett und einen harten Drink.«
    »Bett und betrinken. Okay, ich bin dabei.«
    Cædmon deutete auf die Menschentraube, die aus dem Museum strömte. »Sollen wir uns den Massen anschließen?«
    Während sie sich der Schlange von Menschen näherten, die durchsucht wurden, musterte Edie die Menge von Besuchern, von denen die meisten sich aufgeregt darüber unterhielten, was sie gesehen hatten, was sie wussten, oder was sie gehört hatten.
    Sie zupfte Cædmon am Arm. »Haben Sie gehört, was der Mann
gerade …« Mit einem Mal brach sie ab, als sie ein bekanntes Gesicht aus dem Augenwinkel erblickte.
    Der korrupte Cop aus der Gasse hinter dem Hopkins-Museum.
    »Links von Ihnen! Das ist der Polizeikumpel des Killers!«, zischte sie aus dem Mundwinkel heraus.
    Ohne den Kopf zu drehen wandte Cædmon den Blick nach links. »Der Typ mit den mittelblonden Haaren?« Als sie nickte, fragte er: »Hat er Sie beim Hopkins gesehen?«
    »Nein. Aber die haben mein Führerscheinfoto. Die wissen, wie ich aussehe.«
    »Stimmt.«
    Mit abwesendem Gesichtsausdruck klopfte Cædmon gegen seine Brusttasche, ganz wie ein Mann, der nach einem Kugelschreiber oder seiner Lesebrille sucht. Es dauerte einen Augenblick, bis Edie erkannte, dass er den Laden sehr sorgfältig auskundschaftete. Sein Blick schoss von links nach rechts und wieder zurück.
    »In ein paar Sekunden gibt es hier eine wilde Massenpanik in Richtung Tür«, sagte er mit leiser Stimme, wobei er sie fest am Arm packte. »Seien Sie darauf gefasst, um Ihr Leben zu rennen.«
    Edie nickte. Sie wusste, er meinte es wörtlich, nicht im übertragenen Sinn.
    »Gütiger Gott!«, brüllte Cædmon plötzlich. »Da ist der Amokschütze! Der Mann dort bei den Aufzugtüren!«
    Cædmons imposante Stimme klang wie die eines Shakespeare-Darstellers, der nach Königreichen und Pferden rief. Und so wandten sich alle Köpfe in der Eingangshalle abrupt um.
    Eine Sekunde lang herrschte schockierte Stille, dann brach die Fassade geregelter Ordnung in sich zusammen. Die Besucher stürmten durch die Türen nach draußen. Die vier Museumswächter und jeder Polizist in Sicht stürmten in die entgegengesetzte Richtung zu den Aufzügen.
    Auch Edie und Cædmon rannten auf die Türen zu und bahnten sich mit den Ellbogen den Weg an die Spitze der Meute.

    Wenige Sekunden später waren sie in Freiheit.
    »Schnell!«, befahl Cædmon und packte sie bei der Hand, während er die Stufen des Portikus an der Vorderseite des Museums hinunterlief. »Ich vermute, wir haben jeden ausgetrickst bis auf den Mann, der nach uns sucht. Was ist das da auf der anderen Straßenseite?« Er zeigte über die Übertragungswagen und Polizeiautos hinweg auf eine Gruppe blattloser Bäume an der gegenüberliegenden Seite der 7th Street.
    »Das ist der Freiluft-Skulpturengarten.«
    »Und in dieser Richtung?« Er deutete zur Constitution Avenue.
    »Federal Triangle.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass dort in der Nähe eine U-Bahnstation ist?«
    »Da gibt es eine, ein paar Blocks entfernt. Auf der anderen Seite des Nationalarchivs.«
    »Gut.« Sie immer noch bei der Hand haltend, hastete Cædmon an einer Reihe von Polizisten vorbei, die versuchten, die Schaulustigen mit einem dünnen Streifen gelben Absperrbands zurückzuhalten.
    »Für den Fall, dass Sie es vergessen haben, mein Jeep parkt …«
    »Nicht jetzt!«
    Sie wusste, dass es im Moment oberste Priorität hatte, dem blonden Cop zu entkommen, den sie in der

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