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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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des achtzehnten Jahrhunderts von Comte de Rochambeau erfunden, als Möglichkeit zur Beilegung eines …«
    Edie stoppte seinen Redefluss mit einer Handbewegung. »Mehr Information, als ich derzeit wissen muss.« Sie war es langsam leid, dass er es war, der bestimmte, wo es langging, deshalb sah sie ihm fest in die Augen. »Auf drei.«
    Gleichzeitig bewegten beide die geballte rechte Faust durch die Luft.

20
    Kalter, nasser Regen fiel auf das Heideland.
    Eine Zeile wie aus einem viktorianischen Roman, dachte Cædmon düster, während er den Vorhang des Hotelfensters zurückzog. Nur, dass es kein Heideland war. Es war ein asphaltierter Parkplatz, umgeben von fünfundzwanzig Meter hohen Ziegelmauern und einem zwölf Stockwerke hohen Bürogebäude direkt gegenüber.
    »Meine Güte, wie stilvoll«, murmelte er. Er ließ den beschichteten Vorhang fallen und trat vom Fenster fort. Da Stein von Papier geschlagen worden war, hatten sie Washington per U-Bahn verlassen und sich ein Zimmer in einem Holiday Inn auf der anderen Seite des Flusses in Arlington, Virginia, genommen. Das war nun zwei Stunden her, und er versuchte immer noch, Ordnung in das Durcheinander der Ereignisse zu bringen, die ihn in dieses eintönige Hotelzimmer mit seiner nicht gerade aufregenden Aussicht verschlagen hatten.
    Er sah zu Edie Miller hinüber, die zu einer Kugel zusammengerollt
auf einem der großen Betten lag, den Mund leicht geöffnet, die Augen blicklos. Einige unhöfliche Augenblicke lang betrachtete er sie und dachte bei sich, dass sie wie eine geschlossene Dahlienblüte im Frost aussah.
    Da er eine Erfrischung bitter nötig hatte, schlenderte er hinüber zur Küchenzeile. Das Zimmer war mit einer Kaffeemaschine, einer Mikrowelle und einem winzigen Kühlschrank ausgestattet. Er öffnete eine Flasche Tanqueray, die er im Laden an der Ecke gekauft hatte.
    »Was machen Sie?« Mit schläfrigem Ausdruck im Gesicht hob Edie den Kopf vom Kissen.
    »Ich dachte, ich mache mir einen Gin Tonic.«
    Die Dahlie erholte sich sofort. »Mir bitte einen doppelten.«
    Er tat wie geheißen und ging mit dem Drink in der Hand hinüber zum Bett. Die Eiswürfel klirrten munter gegen das Glas, so als spotteten sie über ihre trostlose Lage. »Tut mir leid, aber die Zitronen sind ausgegangen«, meinte er, während er ihr das halb volle Wasserglas reichte.
    Edie schwang die nackten Füße über den Rand des Bettes und setzte sich auf, das Glas fest in beiden Händen. »Unerlaubt abwesende Zitronen sind die geringste unserer Sorgen.«
    »Das ist wahr.«
    Für den Augenblick waren sie zwar in Sicherheit, doch Cædmon vermutete, dass sie von äußerst entschlossenen Gegnern gejagt wurden. Und während ihre Gegenspieler den Schatz, die aus dem Hopkins-Museum gestohlenen Steine des Feuers, bereits besaßen, schienen sie außerdem auch sehr versessen darauf zu sein, alle Spuren des Diebstahls zu verwischen.
    Aber warum?
    Diese Frage quälte ihn bereits die letzten zwei Stunden. Weder er noch Edie Miller kannten die Identität des Mörders von Jonathan Padgham. Noch kannten sie den gegenwärtigen Aufenthaltsort des Brustschilds.

    Weshalb also eine blutrünstige Menschenjagd veranstalten?
    Die Menschenjagd ließ darauf schließen, dass ihre Feinde es nicht an die Öffentlichkeit dringen lassen wollten, dass die sagenumwobenen Steine des Feuers nach mehreren tausend Jahren wiederentdeckt worden waren. Also hatten ihre Feinde ein höheres Motiv für den Diebstahl des Brustschilds, eines, das nichts mit Plündern und Profit zu tun hatte.
    Gedankenverloren bemerkte er zu spät, dass er sein Glas bereits geleert hatte.
    Vorsichtig, alter Junge. Diesen Drachen hast du bereits getötet.
    Er musste sich etwas zurückhalten, deshalb stellte er das Glas auf der Kommode ab. Alkohol war eine verführerische Geliebte, die einen lockte, wenn man es am wenigsten erwartete.
    Während sie die nackten Füßen immer noch über die Bettkante baumeln ließ, sah Edie ihn an, und ihr Ausdruck war unverblümt fragend. Da er nicht wusste, was er sagen sollte, erwiderte er ihren Blick und genoss dabei den Anblick der langen, braunen Locken, die ihr Gesicht und die Schultern wie ein ungebändigter Heiligenschein umrahmten. Die Vorzüge einer Frau zu bewundern war eine der schlichten Freuden, die einen Mann für den Augenblick Stress und Mühsal vergessen ließen. Wie kleine Knöpfe zeichneten sich ihre Brustwarzen sichtbar unter dem dünnen Gewebe ihres Seidenpullunders ab, da sie ihren dicken

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