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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Nieseln geworden.
    »Ein höchst interessanter Treffpunkt, zwischen diesen beiden wunderschönen räuberischen Geschöpfen«, bemerkte Eliot Hopkins, während er sich langsam erhob. Er deutete erst auf einen einsamen Wolf, der argwöhnisch den eingezäunten Hügel entlangstrich, dann wies er mit einer behandschuhten Hand auf den Weißkopfseeadler, der auf dem gegenüberliegenden Hügel saß. »Wussten Sie, dass der Adler schon seit babylonischen Zeiten ein Symbol des Krieges ist?«
    Sein welliger, weißer Schopf, die adeligen Zügen und die geröteten Wangen verliehen Eliot Hopkins ein großväterliches Aussehen, wie Cædmon fand. In dem englischen Tweed, den er trug, wirkte er wie ein Gutsherr, ein harmloser Gimpel, der, wenn man ihn dazu ermunterte, stundenlang über wechselhafte Wetterverhältnisse und die Zucht von Leicester-Schafen schwadronieren konnte.
    »Wie wär’s, wenn Sie sich den Scheiß sparen?«, erwiderte Edie
heftig, Cædmons Warnung ignorierend. »Wegen Ihrer grenzenlosen Gier ist Jonathan Padgham tot! Und kommen Sie mir ja nicht mit dem Quatsch, er wär nach London geflogen, um sich um die Beerdigungsformalitäten zu kümmern. Ich weiß, was gestern im Museum passiert ist.«
    »Jonathans Tod ist eine höchst unglückselige Angelegenheit und, ich bedauere sehr, das sagen zu müssen, allein meine Schuld«, gestand der Museumsdirektor bereitwillig mit einem verdrießlichen Ausdruck in den wässrig grauen Augen. »Ich hatte keine Ahnung, dass Jonathan in Gefahr war. Aber nachdem die Tat einmal geschehen war, hatte ich keine andere Wahl, als dabei zu helfen, sie zu vertuschen.«
    »Es würde mich interessieren, wie es dazu kam, dass Sie mit einer so blutrünstigen Bande gemeinsame Sache machen«, bemerkte Cædmon. »Es kommt mir nicht so vor, als verkehrten Sie in denselben Kreisen.«
    Mit einem kaum merklichen Lächeln nickte Hopkins. »Kurz nachdem ich die Steine des Feuers erwarb, trat ein privates Konsortium an mich heran, das daran interessiert war, den Brustschild zu einem maßlos hohen Preis zu kaufen. Als ich mich weigerte, das Artefakt zu verkaufen, verlegten sie sich auf Erpressung und forderten, dass ich ihnen den Brustschild überlasse, ansonsten würden sie das IARC benachrichtigen.«
    »Wer oder was ist das IARC?«, fragte Edie.
    »Das Illicit Antiquities Research Center, ein Forschungszentrum, das den internationalen Handel mit gestohlenen oder heimlich ausgegrabenen antiken Kulturgütern überwacht.«
    »Und das hätte einen ziemlichen Skandal verursacht«, schloss Edie daraus folgerichtig. »Also, warum haben Sie dem Konsortium die Steine des Feuers nicht überlassen? Warum haben Sie es riskiert, bloßgestellt zu werden?«
    »Ich ging davon aus, dass sie nur blufften, weil ich genau wusste, dass das Konsortium, sobald das IARC eingeschaltet würde, jede
Chance verspielen würde, mein kostbares Artefakt in die Finger zu bekommen. Eine tragische Fehleinschätzung, wie sich herausstellte.«
    »Was beweist, dass man den Teufel nicht ausstechen kann«, murmelte Cædmon wütend darüber, dass dieses tödliche Spiel seinem alten Freund das Leben gekostet hatte.
    »Ich kann Ihnen versichern, wenn ich vor einigen Wochen gewusst hätte, was ich heute weiß, dann hätte ich …«
    »Oh, bit -te!«, warf Edie ein. »Sie klingen ja wie jemand, der für ein öffentliches Amt kandidiert.« Wütend verschränkte sie die Arme vor der Brust, eine strenge Schuldirektorin in schwarzem Leder. »Ich kapiere es einfach nicht. Warum sollte dieses sogenannte Konsortium kaltblütig jemanden ermorden, nur um an die Steine des Feuers zu kommen? Es sind nur ein paar Brocken Gold mit zwölf Edelsteinen.«
    Langgezogenes Schweigen folgte, als der Museumsdirektor augenscheinlich abwog, ob er darauf antworten sollte oder nicht. »An und für sich haben Sie wahrscheinlich recht«, meinte er schließlich. »Aber wenn man sie zusammen mit einer anderen heiligen Reliquie verwendet, werden die Steine des Feuers zu einer direkten Verbindung zu Gott. Was sie zu einem unerlässlichen Requisit für den größeren Schatz macht.«
    »… eine andere heilige Reliquie … ein unerlässliches Requisit für den größeren Schatz.«
    Cædmon fiel die Kinnlade herunter, als ihn die Erkenntnis mit voller Wucht wie ein Faustschlag in den Magen traf.
    »Ich kann es nicht glauben … Sie sind tatsächlich hinter der Lade her.«
    »Lade?« Edies Blick schoss zwischen ihm und Eliot Hopkins hin und her. »Wie in Bundeslade?«
    »Genau die«,

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