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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Jahrhunderte später baute König Salomon einen verschwenderischen Tempel, um die Bundeslade zu beherbergen, und irgendwann vor dem Wiederaufbau des Tempels im Jahr 516 v. Chr. verschwand die Lade, wie es scheint, im Staub der Geschichte.«
    »Es gibt doch sicher ein oder zwei Theorien, die ihr Verschwinden erklären«, beharrte Edie.
    »Die meisten Bibelhistoriker stimmen darin überein, dass es fünf mögliche Szenarien gibt, die das Verschwinden der Bundeslade erklären«, kam Cædmon dem älteren Mann zuvor. »Die erste betrifft Menelik, den Sohn König Salomons und der Königin von Saba. Die Anhänger dieser Theorie nehmen an, dass Menelik die Bundeslade um das Jahr 950 v. Chr. herum aus dem Tempel stahl und sie nach Äthiopien brachte, wo sie sich bis zum heutigen Tag befindet.«
    »Und vergessen wir nicht die Theorie aus Jäger des verlorenen Schatzes «, meinte Edie schmunzelnd. »Sie wissen schon, dass die Bundeslade in Ägypten ist.«
    »Eine gerechtfertigte Theorie, wie sich herausstellte. Deren Verfechter glauben, dass die Lade wenige Jahre nach Salomons Tod bei einem Überfall durch Pharao Schischak gestohlen und in seine neu errichtete Hauptstadt Tanis gebracht wurde. Dann sind da noch die drei übrigen Theorien – die besagen, dass die Bundeslade entweder von den Babyloniern, den Griechen oder von den Römern geraubt wurde. Suchen Sie sich eine davon aus.«
    »Und das tat ich, nachdem ich der Reihe nach jede einzelne dieser Theorien peinlich genau untersucht habe«, setzte Eliot Hopkins sie in Kenntnis. »Wie Sie vielleicht wissen, oder auch nicht, gibt es
im Alten Testament beinahe zweihundert Erwähnungen der Bundeslade. Die meisten davon beziehen sich auf den Zeitraum zwischen dem Auszug aus Ägypten und dem Bau des Tempels. Das führte mich zu der Annahme, dass die Bundeslade verschwand, kurz nachdem Salomon dieses sagenhafte Bauwerk errichtete.«
    »Dann wurde die Lade entweder von Menelik oder Schischak gestohlen«, stellte Edie fest und bewies so, dass sie eine aufmerksame Schülerin war.
    »Ich weiß ganz sicher, dass sich die Bundeslade nicht in Äthiopien befindet«, versicherte der ältere Mann ruhig.
    Daraus schloss Cædmon, dass Eliot Hopkins sehr tiefe Taschen haben musste, denn die politische Situation in Äthiopien war heikel, um es gelinde auszudrücken. Es war sicher kostspielig gewesen, die Erlaubnis zu erhalten, eine umfangreiche Suche durchzuführen.
    »Also bedeutet das, dass Schischak die Lade gestohlen hat und dass sie im Grab des Pharao verborgen liegt.«
    »Nicht unbedingt«, warf der ältere Mann auf Edies Folgerung hin ein. »Vor einigen Jahren, während einer Reise in den Mittleren Osten, erzählte mir eine Gruppe Beduinenhändler die höchst faszinierende Geschichte eines englischen Kreuzritters, der unterwegs zwischen Palästina und Ägypten eine goldene Truhe entdeckte, die im Tal Esdrelon in den Ruinen eines einstigen ägyptischen Tempels begraben lag.«
    »Von dieser Geschichte habe ich gehört«, murmelte Cædmon, unvorbereitet von Erinnerungen an seine Zeit in Oxford eingeholt.
    »Vorsichtig, Mr. Aisquith. In diesem Spiel kann Halbwissen eine gefährliche Sache sein«, meinte Eliot Hopkins lächelnd wie ein gütiger Mann, der ein weises Wort des Ratschlages anbietet. »Wenn Sie mit der Geschichte vertraut sind, dann haben Sie zweifellos bereits erraten, wo sich die letzte Ruhestätte der Bundeslade befindet.«
    Cædmon weigerte sich, den Köder zu schlucken, und ging stattdessen in die Offensive. »Warum sind Sie uns gegenüber so mitteilsam?
Jahrelang haben Sie sich alle erdenkliche Mühe gegeben, Ihre Suche nach der Bundeslade geheim zu halten.«
    Mit einer Grimasse ließ der Museumsdirektor die behandschuhte Hand unter seinen Mantel gleiten. »Weil es bedeutungslos ist, ob Sie es wissen oder nicht.«
    »Und warum ist das so?«
    Eliot Hopkins zog seine Hand unter dem Mantel hervor, die Finger um eine Walther PPK geklammert. »Weil mir befohlen wurde, Sie zu töten.«

28
    Mit nur einem Wolf und einem Adler als Zeugen für ihren Tod täuschte Cædmon eine Gelassenheit vor, die er nicht empfand. »Ach was. Das ist aber nicht sehr freundlich von Ihnen.«
    »Sie sind ein Narr, wenn Sie glauben, dass Sie damit davonkommen, wenn Sie uns umbringen«, zischte Edie in völlig anderer Manier.
    Eliot Hopkins verzog den Mund halb zu einem reuevollen Lächeln. »Sie und Ihre charmante Begleiterin zu töten wird das Geringste meiner Verbrechen sein.«
    »Sie wollen uns

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