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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Eliot Hopkins von einem englischen Kreuzritter, der angeblich eine goldene Truhe im Tal Esdrelon entdeckte. Er bezog sich dabei auf einen gewissen Galen of Godmersham, einen jüngeren Sohn, der, wie so viele jüngere Söhne, ins Heilige Land zog, um das Glück zu suchen, das ihm durch die Umstände seiner Geburt verwehrt war.«
    »Und hat er sein Glück gefunden?«
    »In der Tat, das hat er. Er kehrte im Jahre 1286 als überaus wohlhabender Mann nach England zurück. Jahrhundertelang kursierten Vermutungen und Gerüchte, von denen einige besagten, Galen habe die Heilige Lanze entdeckt, andere behaupteten, er habe das Schweißtuch der Veronika gefunden.« Er beugte sich so nahe zu ihr, dass sich ihre Schultern berührten, und raunte in gedämpftem Ton: »Und dann gibt es noch die, die glauben, dass Galen of Godmersham nicht nur die Bundeslade fand, sondern dass er sie auch mit nach Hause nach Kent nahm und die heilige Reliquie dort sofort vergrub. Zugegeben, es gibt kaum Beweise für diese Theorie, doch das hielt eine ganze Legion von Schatzsuchern nicht davon ab, die ganze Umgebung von Godmersham umzugraben.«
    »Kommen Sie, Cædmon. Sogar Sie müssen zugeben, dass die Vorstellung eines englischen Kreuzritters, der rein zufällig über die Bundeslade stolpert, ziemlich schwer zu schlucken ist.«
    »Die Steine des Feuers haben Sie mit Ihren eigenen Augen gesehen.
Wenn der Brustschild existiert, warum dann nicht auch die Bundeslade?«
    »Vielleicht will ich gar nicht, dass die Bundeslade existiert«, antwortete sie mit der für sie typischen Offenheit. »Denn wenn das, was Sie sagen, auch nur ansatzweise wahr ist, dann wären die Konsequenzen ungeheuerlich. Es würde die Geschichte verändern, um genau zu sein.«
    »Glauben Sie denn, dass ich darüber nicht auch schon nachgedacht habe?«
    »Haben Sie das denn wirklich? Bis jetzt haben Sie doch nichts Handfesteres als ein Gerücht über irgendeinen alten Ritter. Lektion des Tages: Ein verrücktes Gerücht macht noch keine Tatsache.«
    »Die Beweise sind dünn, das gebe ich zu, aber viele außergewöhnliche Entdeckungen wurden von Männern gemacht, die von anderen als Spinner bezeichnet wurden. Die meisten hielten Schliemann für verrückt, als er sich auf die Suche nach Troja machte, nur mit einer zerlesenen Homer-Ausgabe als Wegweiser.«
    Edie kicherte, und ihr Atem kondensierte in der kühlen Luft. »Nun, Sie kennen ja das Sprichwort: Nur tolle Hunde und Engländer gehen in der Mittagshitze spazieren.«
    »Zur Verteidigung meiner Landsleute möchte ich darauf hinweisen, dass Heinrich Schliemann Deutscher war«, gab Cædmon als Retourkutsche zurück. »Da die Bibel nichts davon erwähnt, dass die Bundeslade zerstört wurde, müssen wir annehmen, dass sie immer noch existiert. Obwohl Bibelexperten die Gerüchte um Galen of Godmersham seit langem bestreiten, gibt es einen Gelehrten in Oxford, einen Mann namens Sir Kenneth Campbell-Brown, der sein Leben dem Studium der englischen Kreuzritter des dreizehnten Jahrhunderts verschrieben hat. Wenn an der Behauptung, dass ein englischer Kreuzritter im Tal Esdrelon eine goldene Truhe entdeckt hat, irgendetwas Glaubwürdiges ist, dann weiß Sir Kenneth mit Sicherheit darüber Bescheid. Und in Anbetracht all dessen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen ist, müssen wir
akzeptieren, dass Eliot Hopkins’ Annahme eine plausible Möglichkeit ist.«
    Stur verschränkte Edie die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. »Was wir tun müssen, ist, uns mit dem IARC in Verbindung zu setzen. Mit dem FBI. Mit irgendjemandem. Und ihnen sagen, was hier vorgeht.«
    »Und was genau wollen Sie den Behörden sagen?«, konterte er. »Dass im Hopkins-Museum ein Mord geschehen ist, bei dem es keine Leiche gibt? Oder vielleicht könnten wir die örtliche Polizei mit der Geschichte von den sagenumwobenen Steinen des Feuers ergötzen? Da das Artefakt schon vor mehreren Jahrtausenden verschwand, bezweifle ich irgendwie, dass die Polizei glauben wird, das Artefakt sei der zuvor erwähnten, nicht existierenden Leiche gestohlen worden. Ehrlich gesagt, wenn da nicht der Mord an dem Mann im Zoo wäre, für den man mit höchster Wahrscheinlichkeit Sie verantwortlich machen wird, würde die Polizei Sie als Verrückte abstempeln.«
    »Ich könnte mich einem Lügendetektortest unterziehen.«
    »Und wenn sich dabei Ihr Puls auch nur einen Hauch beschleunigt, wäre Ihr Schicksal besiegelt.«
    Entmutigt ließ Edie die Schultern sinken. »Sie

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