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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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könnten ja zur …«
    »Wenn ich meinen Verdacht in Bezug auf die Steine des Feuers oder die Bundeslade vorbringe, würde man mein Motiv sofort infrage stellen. Die Typen beim FBI würden es ohne Zweifel für einen Publicitygag halten, um den Verkauf meines Buches anzukurbeln.«
    »Was wollen Sie also damit sagen? Dass uns die Hände gebunden sind?«
    »Keineswegs. Wir wissen, dass Colonel MacFarlane und seine Männer auf der Suche nach der Bundeslade sind. Des Weiteren haben wir Grund zu der Annahme, dass sie in England danach suchen werden.«
    »Oh, das ist doch wohl ein Scherz!«, rief Edie aus, als ihr die Erkenntnis dämmerte. »Sie wollen doch nicht ernsthaft vorschlagen,
dass wir nach England fliegen und Stanford MacFarlane und seine Gorillas aufspüren sollen.«
    »Seien Sie versichert, ich erwarte nicht, dass Sie mitkommen.«
    »Autsch! Das tut weh«, erwiderte sie scharf. Sie fühlte sich gekränkt, auch wenn das nicht beabsichtigt gewesen war. »Auf die Suche nach der Bundeslade zu gehen, ist eine ziemlich große Sache. Gewaltig. Wie lange haben Sie darüber nachgedacht, bevor Sie zu einer Entscheidung gekommen sind? Ungefähr dreißig Sekunden?«
    »Wenn Sie mir vorwerfen wollen, ich würde unüberlegt handeln, dann ist das weit gefehlt.«
    »Wenn wir schon von unüberlegt reden, wie sieht’s dann damit aus? Haben Sie sich schon überlegt, wie Sie diese kleine Vergnügungsreise bezahlen wollen? Sobald Sie eine Kreditkarte zücken, haben Sie MacFarlane an den Fersen wie der Fuchs die Meute.«
    »Ich stimme Ihnen zu, dass elektronische Transaktionen leicht zurückverfolgt werden können.« Er räusperte sich. Da er wusste, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab, diese Hürde zu nehmen, preschte er einfach voran. »Weshalb ich dachte, ich könnte Sie um ein Darlehen bitten.« Als Edie ihn nur skeptisch ansah, fügte er hinzu: »Ich stehe auch dafür gerade, wie ihr Yankees gern sagt.«
    »Nun, hier ist noch etwas, was wir Yankees gerne sagen: ›Auf meine Weise oder gar nicht.‹ Was bedeutet, Sie nehmen mich mit oder Sie sehen keinen Cent von meinem Geld.«
    Kaum war das Ultimatum ausgesprochen, schien plötzlich eine unsichtbare Barriere drohend zwischen ihnen zu stehen. Edie griff in die nun feuchte Starbucks-Tüte und nahm ein Hazelnut Biscotto heraus. Ganz so, als würde er überhaupt nicht existieren, biss sie geräuschvoll hinein.
    »Warum das plötzliche Interesse daran, meiner ›verrückten‹ Theorie nachzugehen?«, fragte er schließlich, wenn auch nur, um das an den Nerven zerrende Schweigen zu brechen.
    »Ich habe meine Gründe. Schauen Sie, ich bin gut, wenn es um
Details geht. Und vergessen wir nicht die alte Weisheit, dass vier Augen mehr sehen als zwei.«
    »Wirklich, Edie, ich denke nicht, dass …«
    »Ich könnte Ihre Forschungsassistentin sein«, warf sie mit unerschütterlicher Hartnäckigkeit ein.
    »Ich brauche keine Forschungsassistentin. Sobald ich in England angekommen bin, habe ich Beziehungen, die …«
    »Ja, da wir gerade von ›Beziehungen‹ sprechen. Sie sagten Eliot Hopkins, dass Sie sich mit Interpol in Verbindung setzen könnten, weshalb ich mich frage, was für zwielichtige Beziehungen Sie dorthin haben.«
    Da er nicht wusste, welchen Sinn es haben könnte, ihr das zu verschweigen, meinte er: »Ich war früher Geheimdienstmitarbeiter beim MI5 – dem britischen Geheimdienst.«
    Edie riss die Augen auf. »Sie meinen, so wie James Bond?«
    »Wohl kaum. Während meiner Dienstzeit beim MI5 verbrachte ich die meiste Zeit im Büro und nur sehr wenig Zeit damit, Verbrecher zu jagen. Und ganz sicher keines mit einem ungewöhnlichen Spitznamen.«
    »Nun, das erklärt, warum Sie so gewieft sind«, bemerkte sie. Anscheinend nahm sie sein Geständnis sehr locker auf. »Gestern hat es mich wirklich verblüfft, wie ein Bücherwurm so cool bleiben kann, wenn ihm die Kugeln um die Ohren pfeifen. Ehrlich gesagt, es gab ein paar Momente in der National Gallery, in denen Sie aussahen, als wären Sie in Ihrem Element.«
    »Glauben Sie mir, das war nicht der Fall«, entgegnete er, damit sie nicht auf falsche Gedanken kam.
    »Ob Sie nun diese Art von Action genießen oder nicht, ich will immer noch mitkommen.«
    Irgendetwas in Edie Millers braunen Augen – ein trotziger Ausdruck – ließ ihn nicht mehr los. Er war sich sehr wohl dessen bewusst, dass sie, selbst wenn sie die Flugtickets bar bezahlten, MacFarlane nicht davon abhalten konnten, ihren Zielort herauszufinden.
Wenn

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