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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Zeile ein direkter Hinweis auf die
Bundeslade ist.« Als er nickte, wechselte sie unvermittelt die Gangart. »Okay, wann brechen wir auf?«
    »Wir haben keinen Busfahrplan. Aber ich vermute, wir können morgen am frühen Nachmittag in Godmersham sein. Schneller, wenn wir ein Auto mieten.«
    »Herrje, ich bin überrascht, dass du nicht gleich heute Abend noch aufbrechen willst. Es gießt doch nur in Strömen draußen«, neckte sie.
    »So sehr mir auch die Vorstellung zuwider ist, dass MacFarlane sich die Beute doch noch schnappt, wir brauchen unseren Schlaf.«
    Was dieses Thema betraf, waren sie völlig einer Meinung.
    »Glaubst du, die Kirche steht noch?«
    »Schwer zu sagen. Viele Kirchen und Klöster wurden während der Reformationszeit und des Bürgerkriegs zerstört. Morgen ist noch früh genug, um festzustellen, ob St. Lawrence the Martyr noch steht.«
    »Selbst wenn die Kirche noch da ist, haben wir keine Ahnung, wo die Bundeslade in der Kirche oder in ihrer Nähe versteckt ist.«
    »Ich habe nie behauptet, dass dieses Abenteuer einfach werden würde.« Cædmon schob den Stuhl zurück und erhob sich. Während er zu dem geteilten Bett hinüberging, ertönte eine von Bachs melancholischen Suiten für Cello aus dem Radio. Für Edie klang es wie ein Trauermarsch.
    Sie ignorierte die Musik und sah zu, wie Cædmon eine Schachtel Kekse vom Nachttisch nahm. Ohne Zweifel war Cædmon Aisquith ein sehr eigenständiger Mensch, und sein spitzfindiger Intellekt wirkte seltsam anziehend. Als er mit den Keksen in der Hand zum Erker zurückkam, konnte Edie sehen, dass etwas nicht stimmte. Sein Gesichtsausdruck war nicht annähernd mehr so überschwänglich, wie er noch wenige Sekunden zuvor gewesen war.
    »Oh-oh. Was ist passiert? Du bist nicht mehr in munterer Marschmusik-Stimmung.«

    Cædmon reichte ihr die Packung Schokoladenkekse. »Hier, hau rein.«
    »Willst du denn keine?«
    Mit einer ablehnenden Handbewegung setzte er sich wieder an den Tisch. »Etwas an der Lösung kommt mir zu glatt und einfach vor. Zu verdammt offensichtlich.«
    »Vielleicht wollte Galen, dass die Lösung einfach sein sollte.«
    »Wenn er das gewollt hätte, dann hätte er sich nie die Mühe gemacht, die Quartette zu schreiben.«
    Ihr war der Appetit auf Süßes ebenfalls vergangen, deshalb schob sie die Kekse beiseite.
    »Ja, ich verstehe, was du meinst.« Sie starrte den Vierzeiler an. »Vielleicht fällt dir morgen früh eine nicht ganz so glatte Lösung ein.«
    »Oder dir. Deine Idee mit den Aufenthaltsorten der Lade zeugt von einem ausgeprägten Talent für analytisches Denken.«
    Edie lächelte. »Das gefällt dir, nicht?«
    »Das ist eines von vielen Dingen, die mir an dir gefallen.«
    Cædmons Antwort ließ sie sofort bedauern, dass er das rote Bett geteilt hatte.
    »Nun, was soll man da sagen? Ich mag dich auch.« Sehr sogar. Vielleicht mehr, als sie sollte, wenn man bedachte, dass sie so wenig von ihm wusste. Abgesehen davon, dass er in Oxford studiert, für den MI5 gearbeitet und vor kurzem ein Buch geschrieben hatte, wusste sie nichts über Cædmon Aisquith. Ein geheimnisvoller Mann war eine Sache. Ein Mann ohne Vergangenheit war etwas völlig anderes.
    Andererseits war sie auch nicht allzu mitteilsam gewesen.
    »Cædmon, da gibt es etwas, das ich dir sagen möchte«, platzte sie ohne große Vorrede heraus.
    Seine blauen Augen senkten sich in ihre.
    Edie holte tief Luft und wappnete sich gegen die Folgen.
    »Ich habe dich angelogen.«

45
    »Hier ist nichts außer einem Haufen alter Knochen.«
    Stan MacFarlane leuchtete mit seiner Stablampe in das offene Grab, in dem Braxton bis zur Brust stand und auf dessen Boden verstreut sich die sterblichen Überreste von Galen of Godmersham befanden. Und eine ganze Menge Schlamm, denn das Grab füllte sich schnell mit Wasser. Vor einer Weile hatte der Nachthimmel seine Schleusen geöffnet, und es goss in Strömen.
    Als Nächstes leuchtete Stan mit der Taschenlampe in das Gesicht des Harvard-Absolventen, der bibbernd auf der anderen Seite des Grabes stand, und der Strahl warf ein goldenes Licht auf den herabströmenden Regen.
    »Sie sagten mir, die Truhe würde hier sein.«
    »Aufgrund der Quartette dachte ich, es bestünde eine gute Wahrscheinlichkeit, dass die goldene Truhe in Galens Grab zu finden wäre.« Sein bezahlter Mittelalterexperte, der langsam wie eine nasse Ratte auszusehen begann, zuckte mit den Schultern. »Was soll ich sagen? Wir habens riskiert und verloren.«
    »Könnte es sein,

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