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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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wird in das Weibliche
eingetragen. Wie lange dauert das?“, fragte AmUlzo, und
man sah ihm an, dass er der Frage Be deutung beimaß.
    AusGarmi stutzte, sagte dann: „Das weiß ich nicht.
Theoretisch genügen wenige Augenblicke.“
„Und das alles hast du lediglich aus der Untersuchung
dieser beiden Geschöpfe… Alle Achtung!“, lobte VonEtali.
AusGarmi lächelte. „Es ist zwar noch etliches rätselhaft,
aber im Grunde – in Variationen oftmals – ähneln…“
„Genau wie bei uns“, unterbrach VomBergo spöttisch.
„Ja – wir sind in dieser Hinsicht komplizierter. Das hängt
natürlich von den unterschiedlichen Evolutionen ab. Aber
unsere Spezies gibt es hier auch. Als Einzeller!“ Sie lachte.
„Wird eine Weile dauern, bis sie so stattlich sind wie du.“
„Und
– was machen wir nun mit den beiden?
Annullieren?“, fragte VomBergo.
„Anderes als dein Annullieren fällt dir wohl nicht ein!“,
entgegnete AmUlzo tadelnd. „Wir setzen sie dort aus, wo
wir sie aufgegriffen haben. Sie werden sich ein wenig
wundern, weil ihnen ein Stück Erleben fehlt, aber…“
„Das werden sie höheren Mächten zuschreiben“, bemerkte
VonEtali.
„… aber Schaden werden sie nicht genommen haben“,
vollendete AmUlzo.
    Als die Gruppe des AmUlzo das Haupttal erreicht hatte,
war sie dort auf eine große Ansammlung niedriger
Biomobile gestoßen, die von zwei der Talbewohner
unterschiedlicher Physiognomie und einem dieser
Zotteligen bewacht wurden.
    Überraschend für die Crew hatte AmUlzo angeordnet,
nachdem er die Spezialausstattung des Gleiters detailliert
erfragt hatte, die beiden ins Koma zu versetzen, in den
Gleiter zu bringen und so gründlich wie möglich zu
untersuchen, ohne sie zu beschädigen. Einwände, dass
solches, wenn überhaupt, in den Landern gründlicher,
sicherer und risikofreier geschehen könne, ignorierte er.
    Während also AusGarmi die beiden betäubten
Zivilisierten untersuchte, war der andere Teil der Gruppe
ins Tal vorgedrungen, hatte sich auf die Wohnhöhlen
verteilt und suchte
– wie von AmUlzo gewiesen

insbesondere nach Aufzeichnungen, die gescannt und im
Kommunikator bearbeitet werden sollten.
    Nunmehr, im Gleiter, werteten sie die Ergebnisse des
Tages aus. Und weil sich der Sonderausflug nicht mehr
vertuschen, vielleicht als unbeabsichtigter Irrweg darstellen
ließ, hatte AmUlzo kurz VomLagero informiert: Man sei
zufällig auf eine Siedlung gestoßen, die anzuschaun sich
lohne. Er wolle ein paar Aufnahmen machen und dann zur
Wohnstatt dieses Jussup aufbrechen, sich dort mit der
Gruppe der 14.InMori vereinen.
Mittlerweile war es Nacht geworden.
VonEtali ruhte entspannt vor dem Gleiter und starrte ins
    Firmament. Sie genoss die wohl tuende tiefe Ruhe, die vom
Zirpen irgendwelchen Kleingetiers nur noch unterstrichen
wurde. Dann verlor sich ihr Blick im unendlichen
Sternengeflimmer. „Irgendwo da draußen…“
    VonEtali hätte natürlich nicht zu sagen vermocht, ob sie in
die Richtung blickte, in der sich OZEANA, der
Heimatplanet, bewegte. Es wäre Zufall. Aber wenn man die
unzähligen flirrenden Sonnen nicht willkürlich zu
phantasievollen Bildern verband – was schon unterschied
hier dieses Firmament von jenem, das über den
Daheimgebliebenen stand?
    Und wie stets in einem solchen Augenblick wurde sich
VonEtali angesichts der unbegreiflichen Weite des
Universums der eigenen Winzigkeit, des Unbedeutenden all
dessen bewusst, was es scheinbar Wichtiges zu verrichten
galt, was problembehaftet drögen Alltag bestimmte.
    Einen Augenblick dachte sie an jenen Jussup, der
unberührt von solchen Gedanken dort am Felsen seine Tiere
hütete. „Ist er zu beneiden ob seiner Unbekümmertheit?
Und was eigentlich unterscheidet ihn in dieser Beziehung
von uns? Wie groß ist schon das Stückchen, das wir von
diesen Dingen mehr wissen als er? Auch seinesgleichen
werden eines Tages… Und wird nicht, in seiner Gegenwart,
das Geheimnisvolle der Welt auch sein Sein beeinflussen,
umfänglicher natürlich als das unsere, die wir doch über
größere Kenntnisse verfügen? Was haben unsere Vorfahren
auf ähnlicher Stufe ihrer Evolution empfunden? Als sie dem
Ozean entstiegen, war zwar die Erforschung ihrer
verlassenen Welt fortgeschritten. Dennoch, wie wird
damals die neue mit ihren Sternen, der unendlichen Weite,
die der endlichen, aus der sie kamen, so ungeheuer
gegensätzlich war, auf sie gewirkt haben? Nur – sie waren
auf einmal allein. Alles Lebendige, jahrtausendelang ihr
Umfeld, blieb

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