Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
Schluss hieß, für sachdienliche Hinweise, die zum Auffin den von Sabine Müller führten, sei eine Belohnung von 10.000 Mark ausge setzt.
Zehntausend Mark - das ist sehr viel Geld, dachte Gabi und hielt an einer Ampel, weil die gerade rot wurde.
Sabine Müller heißt die gesuchte Person, dachte sie und stutzte.
Sabine Müller? Den Namen habe ich doch neulich ge hört! Wo war das doch gleich? War da nicht eine Kundin, die eine Reise gebucht hatte?
Es hupte hinter ihr. Die Ampel stand schon längst wieder auf grün. Gabi gab Gas.
Als sie in ihrem Reisebüro ankam, riss sie als erstes einen Ordner aus dem Aktenschrank und begann hastig zu blättern.
Da! Da stand es! Sabine Müller aus Darm stadt.
Gabi versuchte sich an diese Sabine Müller zu erin nern. Dunkel stieg in ihr das Bild einer jun gen Frau auf. Was die Polizei wohl von ihr wollte?
Einen Moment zögerte Gabi. Sollte sie wirklich - - - ? Diese Sabine Müller war doch eine so angenehme Kundin gewesen - - -
Aber dann fielen Gabi die zehntausend Mark ein. Eifrig griff sie nach dem Telefon.
4
Leo war an diesem Morgen sehr rege. Gleich nach dem Frühstück verließ er das Residenza und nahm dabei seinen Koffer mit. Er spazierte durch einige Straßen und Gässchen und landete in einem anderen Hotel, in dem er schon gestern ein Zimmer für sich bestellt hatte, das er nun bezog.
Dann überlegte er seine weiteren Schritte. Falls sich eine Gelegenheit ergab, wollte er schon heute versuchen, an Sabines Geld zu kommen. Wenn dabei etwas schiefgehen sollte – nun, für diesen Fall hatte er vorgesorgt. Er hatte seine Rechnung im Residenza bezahlt und in seinem Zimmer im Residenza befand sich nichts mehr, was ihm gehörte. Sollte sich heute keine Gelegenheit ergeben, dann musste er es morgen oder übermorgen in Rom versuchen, wo die Reisegesellschaft morgen hinfuhr, wie er wusste.
Da war aber noch Peter! Der bedeutete für ihn eine Gefahr! Es wäre zu dumm, wenn er unvermittelt hier auftauchen würde. Ich muss ihn anrufen und feststellen, ob das zu befürchten ist, dachte Leo und suchte umgehend ein Postamt auf. Er erreichte ohne Schwie rigkeiten Peters Kanzlei. Fräulein Wunder lich war am Apparat und gab ihn gleich an ihren Chef weiter.
„Hallo Leo“, hörte er gleich darauf Peters Stimme.
„Hallo Peter“, sagte Leo. „Ich wollte mich nur mal melden und hören, ob du inzwischen mehr Zeit hast.“
„Nein“, sagte Peter. „Im Gegenteil. Ich bin sehr in Eile.“
„Etwa wegen dieser Drei - Millionen - Mark - Geschichte?“, fragte Leo.
„Woher weißt Du denn davon?“ fragte Peter irritiert.
„Ich war doch in deiner Kanzlei, als dein Mandant dir deswegen einheizte, und bei dieser Gelegenheit habe ich die Story eben mitbekommen. Hast du schon eine Spur?“
„Vielleicht“, gab Peter zurückhaltend Auskunft. „Ich habe gerade eine Nachricht erhalten und muss sofort nach Venedig fliegen. Wenn ich Glück habe, bekomme ich noch das Flugzeug, das in etwa zwei Stunden in Frankfurt startet.“
„Nach Venedig!“ sagte Leo und hoffte, dass Peter sein Erschrecken nicht bemerkt hatte. „Weißt du - weißt du, ich bin gerade in Florenz. Vielleicht können wir uns in Venedig sehen. Das ist ja nicht so weit von hier. Ich kann gern mal kurz hinüberrutschen.“
„Wenn du meinst - - - “ Peter schien nicht sehr begei stert.
Aber Leo ließ nicht locker. „Wann kommst du an, und wo wirst du wohnen?“
„Mein Flugzeug landet dort in etwa dreieinhalb Stunden“, sagte Peter. „Ich werde voraussichtlich im Hotel Luna absteigen. Tschüs, ich habe es wirklich sehr eilig!“
„Okay! Ich werde dort heute irgendwann am Nachmittag aufkreuzen“, versprach Leo und beendete das Gespräch.
Verdammt! Peter kommt nach Venedig, murmelte er. Hoffentlich führt ihn sein Weg nicht ins Residenza. Wenn er dort Sabine Müller trifft und in meiner Anwesenheit mit ihr spricht, dann kann das für mich ziemlich unangenehm werden. Sie hat mich heute beim Frühstück in Residenza sehr aufmerksam gemustert und ich habe Peter gesagt, ich wäre in Florenz. Auf jeden Fall muss ich versuchen, noch heute Vormittag das Geld an mich zu bringen und zu verduften. Falls das klappt, werde ich Peter anrufen und ihm sagen, ich könne doch nicht nach Venedig kommen.
5
Wenn ein Geschäftsmann für eine Tagung in Paris, Rom oder Wien die richtige Gespielin suchte, wenn einem gut betuchten und in der Öffentlichkeit kaum be kannten Playboy eine garantiert amüsan
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