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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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Gepäck mitgenommen. „Ich hätte mindestens den Koffer im Auto liegen lassen sollen“, dachte sie.  Aber jetzt war es zu spät, zurückzulaufen und alles im Polizeiauto abzugeben.
    Leo ging ein ziemlich großes Stück vor ihr her und bog nach einer Weile um eine Ecke. Als sie diese erreichte und vorsichtig in die Straße, in die er eingebogen war, hineinspähte, war er zu ihrer Enttäuschung nicht mehr zu se hen. Wahr scheinlich war er an der nächsten Seitenstraße nach links oder rechts eingebogen. Sie lief, so schnell ihr Koffer es ihr erlaubte, bis zur näch sten Kreuzung. Aber auch dort war er weder rechts noch links zu sehen.
    Die rechts abgehende Gasse zog sich sehr weit hin, ohne dass eine Seiten straße abging; die Gasse links machte dage gen bald eine Biegung. Sie eilte nach links, und an der Biegung angekommen sah sie ihn gar nicht weit vor sich. Vorsichtig folgte sie ihm.
    Er ging im Zickzack durch die kleinen Hafenstraßen und Gässchen, immer in Richtung Osten, bis er an der anderen Seite der Halbinsel Piräus ans Wasser kam. Ein Jachthafen war dort. Sabine sah die Masten der Segelschiffe in den Himmel ragen. Zwi schen dem Wasser und den Häusern zog sich eine viel befahre ne Straße entlang.
    Leo bog wieder nach links ein, und sie rannte hinterher. Der verdammte Koffer! Er wurde immer schwerer. Und die Umhängetasche behinderte sie auch sehr.
    Als sie den Kai erreichte, war sie völlig außer Atem. Vorsichtig schaute sie um die Ecke, aber er war wieder einmal nicht zu se hen. Ob er in das Restaurant dort vorn gegangen war? Wenn nicht, dann musste sie die Verfolgung aufgeben, denn mit diesem blöden Koffer und der Tasche konn te sie keine weitere Aktion starten. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Wo bloß Grigorios war?
    Sabine blieb stehen und sah sich um, konnte aber niemanden sehen.
    Langsam beruhigte sich ihr Atem. Was nun? Sie hielt noch einmal Ausschau nach Grigorios. Als er aber immer noch nicht zu sehen war, ging sie mit einem schnellen Entschluss auf das Restau rant zu. Bevor sie hineinging, warf sie noch einen Blick zurück. Na endlich! Grigorios bog gerade um die Ecke. Er entdeckte sie sofort und winkte ihr zu; sie hatte aber keine Lust, sich von ihrem momen tanen Vorhaben abhalten zu lassen, und ging, als ob sie ihn nicht gese hen hätte, ins Lokal hinein.
    Sabine entdeckte IHN sofort. Ganz in der Nähe des Ein gangs saß ER an einem Tisch und schaute ihr inter essiert entgegen. Unter SEINEM Blick fühlte sie sich schwach werden. Am lieb sten wäre sie wegge lau fen, blieb jedoch stehen und ließ ihren Blick in die Runde schweifen. So, als wäre sie unschlüs sig, wohin sie sich setzen solle.
    „Can I help you?“ fragte er freundlich, und sein Gesicht drückte offene Bewunderung für sie aus: sie konnte gar nicht anders, als ihn ungeheuer sympathisch zu finden.
    Ihre äußere Reaktion entsprach überhaupt nicht ihren Gefühlen. Das lag ganz einfach daran, dass sein Blick ihr die Luft nahm. Unglaublich! Sie konnte sich nicht erinnern, jemals etwas ähnliches erlebt zu haben, nickte linkisch und stotterte: „Please - if you mean - I am a stranger here“, und ärgerte sich gleichzeitig furchtbar, weil sie so ein Blech von sich gab. Verdammte Pest, schließ lich gehörte sie doch nicht zu den dummen Gören, die auf so einen schönen Mann her einfielen!
    Er stand höflich auf und kam ihr entgegen. „What is your home Country?“ fragte er mit seiner klangvollen tiefen Stimme, die so wohlige Empfin dungen in ihr wachrief.
    „From Germany“, hörte sie sich lispeln und er tappte sich dabei, dass sie die Augen niederschlug. Verdammt noch mal, schoss es ihr durch den Kopf. Was ist denn nur los? Das bin doch nicht ich!
    „Dann können wir also Deutsch sprechen“, freute er sich. „Darf ich mich vorstellen?“
    Sie nickte scheu, er verneigte sich kurz: „Leon hard Kornelius. Meine Freunde nennen mich Leo.“
    Sabine überlegte blitzschnell. Ihren richtigen Namen konnte sie unmöglich nennen. Sie entschied sich wieder für den von Kitty, obwohl sie befürch ten musste, dass er diesen inzwischen kannte. „Karin Funke“, sagte sie und konnte nicht verhindern, dass sie wegen dieser Lüge wieder rot wurde.
    Obwohl sie ihn scharf beobachtete, konnte sie keine besondere Reaktion bei ihm feststellen. Er kannte Kitty also noch nicht unter ihrem richtigen Namen. „Ich würde mich freuen, wenn sie an meinem Tisch Platz nehmen würden, Fräulein Funke“, schlug er galant vor. „Oder muss ich Frau

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