Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)
Worten, fand sie aber nicht, was nicht zuletzt daran lag, dass Aiden den Gefühlen, die das Bild ihrer kleinen Zunge in ihm auslöste, nicht länger etwas entgegenzusetzen hatte und sie erneut in die Arme zog, um den abgebrochenen Kuss hingebungsvoll fortzusetzen.
Ich glaube, JA, das haben wir, Hanii.
Aber … aber … wie kann das sein?
Ich habe nicht die geringste Ahnung, Kleines, aber weißt du was?
Hm?
Der Grund hierfür ist mir völlig egal …
AIDEN!!!!
Schhh … denk jetzt nicht darüber nach … oder küsse ich so schlecht?
Ich … ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten … aber … aber ich denke, du bist ein sehr begabter Küsser!
Wären Aidens Augen nicht bereits geschlossen gewesen, so hätte er sie spätestens jetzt verzückt geschlossen.
Sachiko hatte keine Vergleichsmöglichkeiten! Lieber Himmel, konnte es denn wirklich wahr sein? Sollte es bisher keinen anderen Jungen in Sachikos Leben gegeben haben?
Atemlos trennten sie sich voneinander und Sachiko schlug ihre Augen nieder.
„ Nein, Aiden, es gab bisher noch keinen, der es wert gewesen wäre.“
„ Hanii …“
Sachikos erhobene und zitternde Hand ließen Aiden augenblicklich verstummen.
„Keinen, der es wert gewesen wäre, Aiden … und es tut mir so unendlich leid, dass ausgerechnet du es bist.“
24)
„ W as meinst du damit?“
Aiden verstand die Welt nicht mehr.
Gerade eben noch schwebte er im siebten Himmel und nun sprach Sachiko die Worte, die ihn mehr verletzten, als er sich je hatte vorstellen können.
Das Häufchen Elend, das da neben ihm auf der Bank saß, ließ seine eigene Verzweiflung jedoch sofort in den Hintergrund treten.
Sachiko litt und er wusste, dass sie diese Worte nicht gesagt hatte, um ihn zu verletzen.
„ Sprich mit mir!“, bat er mit heiserer Stimme und versuchte, die Worte seines Urgroßvaters zu verdrängen, die sich just in diesem Moment mit aller Macht in seinen Kopf schoben.
„ Wenn Sonne und Mond sich verdunkeln, werden sie gepflanzt … weit weit voneinander entfernt, und doch dazu bestimmt, sich zu finden … sich zu lieben … und sich zu zerstören …“
Warum, verflixt nochmal, musste er denn ausgerechnet jetzt daran denken?
Darum würde er sich dann Gedanken machen, wenn es soweit war.
Jetzt und hier war nur Sachiko wichtig! Und sein Mädchen quälte sich. Er konnte regelrecht fühlen, wie sehr sie litt.
Aiden wünschte sich verzweifelt, ihre Gefühle nicht nur zu spüren, sondern ihr die Schmerzen nehmen zu können. Alles würde er dafür geben, den Schmerz an ihrer Stelle zu ertragen.
Doch er konnte nur hilflos ihre eiskalten Hände in seine nehmen. Zärtlich streichelte sein Daumen über ihren Handrücken.
Sachiko lächelte, als sie sich erinnerte, wie sie Aiden mit dieser Berührung beruhigt hatte.
„ Erzählst du mir jetzt, warum ich so schlecht für dich bin?“, bat Aiden erneut.
Sachiko zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen.
„Du bist es nicht, der schlecht für mich ist, Aiden … umgedreht wird wohl eher ein Schuh draus!“
„ Niemals“, stieß Aiden heftig hervor, „niemals, Hanii ! Wie kannst du so etwas sagen?“
Sachiko lachte bitter auf.
„Weil es mir prophezeit wurde, Aiden.“
Aiden zuckte zusammen. Noch eine Prophezeiung? Das wurde ja immer schlimmer.
Er straffte die Schultern.
„ Erzähl mir davon!“, bat er und schaffte es, seiner Stimme einen festen Klang zu verleihen.
Und Sachiko erzählte es ihm.
Die ganze verdammte Geschichte. Sie verschwieg auch nicht die Worte Nikolai des Ältesten, die sich so unauslöschlich in ihr Hirn eingebrannt hatten, dass sie sie im Schlaf daher sagen konnte.
Du darfst dich niemals verlieben, Sachiko. Du kannst die Annehmlichkeiten des Lebens genießen, wenn du verstehst, was ich meine … aber niemals … niemals … darf es tiefer gehen … wenn du wahrhaft liebst, wirst du es sehen … und dann, Sachiko, Gnade Gott dem jungen Mann, der diese Gefühle in dir wachgerufen hat …
Aiden hatte Sachiko reden lassen. Er spürte, dass es dem Mädchen gut tat, sich endlich einmal alles von der Seele reden zu können.
Die Worte trafen ihn tief … und doch gab es da noch etwas.
Auch er musste ehrlich gegenüber Sachiko sein. Also erzählte er ihr von den Worten seines Urgroßvaters.
Sachiko nahm sie erstaunlich gefasst zur Kenntnis.
„ Wir werden etwas finden, Hanii “, rief er dann verzweifelt, „irgendetwas. Egal was. Aber ich werde dich nicht gehen lassen, hörst du? Du bist es, nach
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