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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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sehr. Bevor ich auch nur eine klärende Frage stellen konnte, drehte mir Bastets Schutzgeist den Rücken zu und ging hinaus auf den Flur. Höflicherweise öffnete sie diesmal dabei sogar die Tür.
    Es dauerte geraume Zeit, bis ich mich dazu durchrang, meinem unfreundlichen Gast zu folgen. Meine Entrüstung würde ohnehin auf taube Ohren stoßen, sagte ich mir. Was nützte da schon eine kleine Rebellion? Irgendwann würde ich doch das tun müssen, was sie von mir verlangte. Widerstand war zwecklos. Ich holte tief Luft und schlurfte meiner Führerin gehorsam hinterher. Auf diese Weise erreichten wir schließlich Taschas altes Büro.
    Beim Betreten fiel mir sofort die Unordnung auf; überall am Boden und auf dem Schreibtisch lagen großformatige Folianten verstreut. Viele Bücher waren aufgeschlagen und offenbarten Hieroglyphen-Kolonnen in den unterschiedlichsten Farben. Neben der Hauptfarbe Schwarz entdeckte ich vor allem grüne, rote und braune Schriftzeichen. Augenscheinlich hatte Ach (zusammen mit ihrer Herrin?) ein intensives Literaturstudium betrieben. Angesichts der Lage der Bücher musste es sich dabei um eine sehr mühsame und hektische Suche gehandelt haben.
    »Wie du siehst, waren auch wir nicht ganz untätig«, sagte Ach mit einer ausladenden Armbewegung. »Die große Bastet wendet sich gegen das ihr von Schai und Meschenet bestimmte Schicksal. Um aber vor der festgelegten Zeit wieder eine menschliche Hülle besitzen zu können, um ihren göttlichen Ka zu verändern, muss sie sich der Sprüche und Formeln der geheimen und verbotenen Bücher bedienen. Ein äußerst schwieriges und heikles Unterfangen, zumal es an dir sein wird, die Beschwörungen am Tag des Sarx zu sprechen.«
    »Ich soll – WAS?«, platzte ich heraus. »Ich … ich habe doch nicht die geringste Ahnung von diesen Zeremonien. Außerdem könnte ich die Formeln nicht lesen, selbst wenn ich sie hätte. Hieroglyphisch ist nicht gerade etwas, was ich in der Schule gelernt habe.«
    »Und darum wirst du in den kommenden Tagen viel zu tun haben«, antwortete Ach. Ihre grünen Lippen verzogen sich dabei zu einem humorlosen Lächeln. »Ich werde dir die geheimen Schriften übersetzen, und du wirst sie gewissenhaft niederschreiben. In deiner dir bekannten Sprache.« Ihr ausgestreckter Arm lenkte mich in Richtung Schreibtisch.
    Während ich unbeholfen über ein mittleres Buchgebirge stakste, sah ich nun auch, wer mich bereits erwartete.
    In aufrechter Haltung thronte Bastet auf dem Tisch und verfolgte jede meiner Bewegungen. Bei meinem ersten Rundblick hatte ich sie lediglich für eine ihrer zahllosen Ebenbilder aus Stein oder Holz gehalten.
    »Oh, da bist du ja«, begrüßte ich sie betont mürrisch, »kannst du mir vielleicht verraten, was dieser ganze Zirkus hier soll? Ich dachte immer, du wärst eine Göttin. Warum lässt du die Dinge dann nicht ganz einfach geschehen? Du hast doch selbst gesagt, das Hauptproblem bestünde in einem geeigneten Körper. Jetzt sieht es aber beinahe so aus, als bliebe der größte Teil an mir hängen. Die Frau besorgen und auch noch den ›Wechsel‹ zelebrieren? Du bist doch weitaus vertrauter mit diesen Dingen – hast sie sicher schon unendlich oft durchgeführt – warum soll also ausgerechnet ich, der absolut nichts von alledem weiß, dir dabei behilflich sein?« Ich wollte noch weitere Argumente vorbringen, als sich eine langfingrige Klaue schmerzhaft um meinen Nacken legte.
    »Senke deine Stimme im Angesicht der großen Bastet!«, zischte mir Ach drohend ins Ohr. »Und zügle deine Worte. Es ist nicht an dir, Fragen zu stellen. Du hast lediglich das zu tun, was meine Herrin oder ich von dir verlangen. Es ist nur Bastets unergründlicher Gnade zu verdanken, dass ich dir wegen deiner frevlerischen Reden nicht schon längst die Eingeweide herausgerissen habe.« Ich fühlte, wie ihre Lippen mein Ohr berührten; allerdings spürte ich keinen Atem, keine Bewegung. Ach hatte es nicht nötig, die Worte in ihrem Mund zu formen; sie waren einfach da. »Doch fühle dich nur nicht zu sicher«, hörte ich ihre dunkle, körperlose Stimme. »Ein kleiner Wink der heiligen Katze, der Herrin der beiden Länder und Herrin von Bubastis, und ich werde dich mit Freuden häuten und dich mit deinen eigenen Därmen erwürgen.«
    Ein eisiger Schauer durchlief meinen ganzen Körper. Bastet zeigte bei der ganzen Szene nicht die geringste Regung. Ihre schwarzen, unergründlichen Augen starrten mich an, ohne eine Empfindung zu zeigen. Drückte

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