Sämtliche Dramen
Soldat
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Nein!
Vierter Soldat
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Stille, sag’ ich. Was bedeutet das?
Zweiter Soldat
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Gott Herkules, den Marc Anton geliebt,
Und der ihn jetzt verläßt.
Erster Soldat
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Kommt, laßt uns sehn,
Ob’s auch die andern hörten!
Gehn zu den andern Posten.
Zweiter Soldat
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Heda! Leute!
Alle Soldaten
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Was ist das? Hört ihr’s wohl?
Erster Soldat
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Ja, ist’s nicht seltsam?
Dritter Soldat
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Hört ihr, Kameraden? Hört ihr’s jetzt?
Erster Soldat
.
Folgt diesem Klang bis zu des Postens Grenze,
Seht, wie das abläuft!
Alle Soldaten
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Ja, ’s ist wunderbar! –
Gehn ab.
¶
Vierte Szene
Daselbst. Ein Zimmer im Palast.
Antonius und Cleopatra, Charmion und anderes Gefolge treten auf.
Antonius
.
Eros! Die Rüstung, Eros!
Cleopatra
.
Schlaf’ ein wenig!
Antonius
.
Nein, Täubchen! Eros, komm; die Rüstung, Eros! –
Eros kommt mit der Rüstung.
Komm, lieber Freund, leg’ mir dein Eisen an!
Wenn uns Fortuna heut verläßt, so ist’s,
Weil wir ihr trotzten.
Cleopatra
.
Sieh, ich helfe auch.
Wozu ist dies?
Antonius
.
Ah, laß doch! laß! Du bist
Der Wappner meines Herzens. Falsch; so, so! –
Cleopatra
.
Geh, still; ich helfe doch: – so muß es sein.
Antonius
.
Gut, gut;
Nun sieg’ ich sicher. Siehst du, mein Kam’rad? –
Nun geh und rüst’ dich auch!
Eros
.
Sogleich, mein Feldherr. –
Cleopatra
.
Ist dies nicht gut geschnallt?
Antonius
.
O herrlich! herrlich!
Wer dies aufschnallt, bis es uns selbst gefällt,
Es abzutun zur Ruh’, wird Sturm erfahren. –
Du fuschelst, Eros: kräft’gern Knappendienst
Tut meine Kön’gin hier, als du. Mach’ fort!
O Liebe,
Sähst du doch heut mein Kämpfen, und verständest
Dies Königshandwerk, dann erblicktest du
Als Meister mich.
Ein Hauptmann tritt auf, gerüstet.
Guten Morgen dir! Willkommen!
Du siehst dem gleich, der Krieges-Amt versteht:
Zur Arbeit, die uns lieb, stehn früh wir auf,
Und gehn mit Freuden dran.
Erster Hauptmann
.
Schon tausend, Herr,
So früh es ist, stehn in dem Kleid von Eisen
Und warten dein am Strand.
Feldgeschrei, Kriegsmusik, Trompeten.
Andre Hauptleute und Soldaten treten auf.
Zweiter Hauptmann
.
Der Tag ist schön. Guten Morgen, General!
Alle
.
Guten Morgen, General!
Antonius
.
Ein edler Gruß! –
Früh fängt der Morgen an, so wie der Geist
Der Jünglings, der sich zeigen will der Welt. –
So, so; kommt, gebt mir das; hieher: – so recht. –
Fahr’ wohl denn, Frau; wie es mir auch ergeht,
Nimm eines Kriegers Kuß! Man müßte schelten,
Und Scham die Wange röten, weilt’ ich länger
In müß’gem Abschied. Und so lass’ ich dich,
Ein Mann von Stahl! Ihr, die ihr kämpfen wollt,
Folgt mir ganz dicht; ich führ’ euch hin. Lebt wohl! –
Antonius, Eros, Hauptleute und Soldaten ab.
Charmion
.
Wollt Ihr in Eu’r Gemach gehn?
Cleopatra
.
Führe mich! –
Er zieht hin wie ein Held. Oh, daß sich beiden
Der große Streit durch Zweikampf könnt’ entscheiden!
Dann, Marc Anton ... doch jetzt, – Gut – fort! –
¶
Fünfte Szene
Antonius’ Lager bei Alexandrien.
Trompeten. Antonius und Eros treten auf; ein Soldat begegnet ihnen.
Soldat
.
Gebt heut, ihr Götter, dem Antonius Glück!
Antonius
.
Hätt’st du und deine Narben mich bestimmt,
Damals zu Land zu schlagen! ...
Soldat
.
Tatst du so,
Die abgefallnen Kön’ge und der Krieger,
Der diesen Morgen dich verließ, sie folgten
Noch deinen Fersen.
Antonius
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Wer ging heut morgen?
Soldat
.
Wer?
Dir stets der Nächste: Ruf’ den Enobarbus,
Er hört nicht, oder spricht aus Cäsars Lager:
»Nicht dir gehör’ ich an.«
Antonius
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Was sagst du?
Soldat
.
Herr,
Er ist beim Cäsar.
Eros
.
Seine Schätz’ und Kisten
Nahm er nicht mit sich.
Antonius
.
Ist er fort?
Soldat
.
Gewiß.
Antonius
.
Geh, Eros; send’ ihm nach den Schatz! Besorg’ es,
Behalte nichts zurück, befehl’ ich; meld’ ihm
(Ich unterschreib’ es) Freundes Gruß und Abschied,
Und sag’, ich wünsch’, er finde nie mehr Grund,
Den Herrn zu wechseln. Oh, mein Schicksal hat
Auch Ehrliche verführt! Geh! –Enobarbus! –
Gehn ab.
¶
Sechste Szene
Cäsars Lager bei Alexandrien.
Trompetenstoß. Es treten auf Cäsar, Agrippa, Enobarbus und andre.
Cäsar
.
Rück’ aus, Agrippa, und beginn’ die Schlacht!
Anton soll lebend mir gefangen sein:
So tu’ es kund!
Agrippa
.
Cäsar, wie du befiehlst.
Ab.
Cäsar
.
Die Zeit des allgemeinen Friedens naht,
Und sieg’ ich heut, dann sproßt
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