Sämtliche Dramen
Euch.
Helicanus
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Und Euch, daß Ihr mein Alter überlebt,
Und sterbt, so wie ich wünsche.
Lysimachus
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Edler Wunsch.
Am Ufer feiern wir das Fest Neptuns,
Ich sah von dort das schöne Schiff hier liegen,
Und kam zu wissen, von woher Ihr seid.
Helicanus
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Erst, was ist Eure Würde?
Lysimachus
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Statthalter dieses Orts, vor dem Ihr liegt.
Helicanus
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Mein Herr, von Tyrus ist dies Schiff, der König drauf,
Ein Mann, der seit drei Monaten kein Wort
Mit niemand sprach, und der nur Nahrung nimmt,
Um seinen Kummer zu verlängern.
Lysimachus
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Und die Verstimmung, woher schreibt sie sich?
Helicanus
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Die Wiederholung wäre zu ermüdend,
Allein der größte Gram entspringt, weil er
Ein liebes Kind verlor und seine Gattin.
Lysimachus
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Wär’s möglich, ihn zu sehen?
Helicanus
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O ja, doch hilft es Euch zu nichts, er spricht
Mit niemand.
Lysimachus
.
Doch gewährt mir meinen Wunsch.
Helicanus hebt einen Teppich auf, Perikles sitzt in tiefer Schwermut.
Helicanus
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So seh’t ihn denn: ein schöner Mann war dies,
Bis Unglück, das die Sterblichen bedrückt,
Ihn dahin brachte.
Lysimachus
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Heil! Mein König! – Heil! –
Die Götter schützen Euch! – Heil, edler Fürst! –
Helicanus
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Es ist umsonst, er wird nicht zu Euch sprechen.
Ein Lord
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Ein Mädchen ist in Mitylen’, ich wette,
Die macht’ ihn reden.
Lysimachus
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Der Gedank’ ist gut.
Sie wird gewiß mit süßer Harmonie
Und vieler selt’nen Lieblichkeit ihn reizen,
Und Öffnung stürmen durch die festen Tore,
Die jetzt verschlossen sind.
In allem glücklich, und die Schönste aller,
Mit weiblichen Gefährten ist sie oben
Im Laubengang’, der hier auf dieser Seite
Sich nach dem Meere zieht.
Helicanus
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Wie’s unnütz sei, mag man doch nichts versäumen,
Was nur wie Heilung klingt. Da Eu’re Güte
So weit sich streckt, laßt Euch noch ferner bitten,
Daß wir um Gold Vorrat bekommen mögen,
Der uns nicht mangelt, weil er ausgegangen,
Doch nicht mehr frisch, uns widert.
Lysimachus
.
Weigerten
Wir diesen Dienst, so schickten wohl die Götter
Mit Recht in jedes Reis ein fressend Wurm,
Das Land zu strafen. – Einmal noch ersuch’ ich,
Daß ich genauer mag des Königs Leid
Erfahren.
Helicanus
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Sitz’t, ich will es Euch erzählen. –
Doch seh’t, man stör’t uns.
Marina, mit einem Gefolge von Mädchen.
Lysimachus
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Dieses ist das Mädchen,
Nach der ich sandte. Sei gegrüßt, du Schöne. –
Ist sie nicht trefflich?
Helicanus
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Lieblich anzuschau’n.
Lysimachus
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Ihr Wert ist so, daß, wär’ ich nur versichert,
Sie sei von edler Art und Abstammung,
Ich um sie frei’t, und hoch vermählt mich dünkte. –
Was Anmut und der Schönheit Kraft vermag
Versuch’ an diesem königlichen Kranken;
Wenn dein kunstreich glückseliges Gestirn
Ihn nur zu irgendeiner Antwort bringt,
Wird die geweihte Heilung dir vergolten,
Wie du nur wünschen kannst.
Marina
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Herr, ich versuche,
Was ich nur mag, ihn wieder herzustellen,
Doch niemand muß, als ich und dieses Mädchen
Ihm nahekommen.
Lysimachus
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Zieh’n wir uns zurück;
Die Götter segnen dein Bemüh’n!
Marina singt.
Lysimachus
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Hört’ er das Lied?
Marina
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Nein, sah uns auch nicht an.
Lysimachus
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seh’t, sie will zu ihm sprechen.
Marina
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Heil, königlicher Herr! – O hört mich an.
Perikles
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Hm! – Ha! –
Marina
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Mein Fürst, ich bin ein Mädchen,
Das niemals sonst die Augen eingeladen,
Nein, ich ward angestaunt wie ein Komet;
Das spricht, mein Fürst, die wohl ein Leid erduldet hat,
Das Eu’rem gleich’t, wenn man sie beide wägt.
Mein Stamm schreibt sich von solchen Ahnen her,
Die gleiches Rang’s mit großen Kön’gen waren,
Doch hat die Zeit entwurzelt mein Geschlecht,
Und mich der Welt und widerwärtigem Stand
Zum Dienst verkauft. – Nein, ich will nichts mehr sagen,
Doch glüh’t ein Etwas auf den Wangen mir,
Und flüstert: bis er spricht, geh’ nicht von hier!
Perikles
.
Mein Glück, – Geschlecht, – ein vornehmes Geschlecht –
Dem meinem gleich, – so war’s? – Nicht wahr, so war’s?
Er stößt sie heftig von sich.
Marina
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Mein Fürst, ich sagte, wär’ Euch mein Geschlecht bekannt,
Ihr tätet mir nicht so Gewalt.
Perikles
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Mag sein, –
Sieh mich noch einmal an, – du gleichst jemand, –
Du bist ein Mädchen hier, nicht wahr, vom Fest,
Vom Schauspiel hier?
Marina
.
O nein, von keinem Schauspiel,
Zum Leid’ ward ich geboren, und nichts
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