Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
Vom Netzwerk:
zwei Uhr nachmittags;
    Da wirst du angestellt, und da empfängst du
    Geld und Befehl zur Ausrüstung des Volks.
    Es brennt das Land, Percy ist hoch gestiegen:
    Wir müssen, oder sie nun unterliegen.
    Der Prinz, Poins und Bardolph ab.
    Falstaff
.
    Schön Reden! Wackre Welt! Wirtin, mein Frühstück her!
    Oh, daß die Schenke meine Trommel wär’!
    Ab.
    ¶

VIERTER AUFZUG
Erste Szene
    Das Lager der Rebellen bei Shrewsbury.
    Percy, Worcester und Douglas treten auf.
    Percy
.
    Ganz recht, mein edler Schotte! Wenn nicht Wahrheit
    In dieser feinen Welt für Schmeicheln gölte,
    Dem Douglas käme solches Zeugnis zu,
    Daß vom Gepräge dieser Zeit kein Krieger
    So gangbar sollte sein in aller Welt.
    Bei Gott, ich kann nicht schmeicheln; glatte Zungen
    Verschmäh’ ich: aber einen bessern Platz
    In meiner Liebe hat kein Mensch als Ihr.
    Ja, haltet mich bei Wort, erprüft mich, Herr!
    Douglas
.
    Du bist der Ehre König.
    Auf Erden lebt kein so gewalt’ger Mann,
    Dem ich nicht trotzte.
    Percy
.
    Tut das, und ’s ist gut.
    Ein Bote kommt mit Briefen.
    Was bringst du da? – Nur danken kann ich Euch.
    Bote
.
    Von Eurem Vater kommen diese Briefe.
    Percy
.
    Briefe von ihm? Warum kommt er nicht selbst?
    Bote
.
    Er kann nicht, gnäd’ger Herr, er ist schwer krank.
    Percy
.
    Blitz! wie hat er die Muße, krank zu sein
    In so bewegter Zeit? Wer führt sein Volk?
    In wessen Leitung rücken sie heran?
    Bote
.
    Sein Brief, nicht ich, kann Euch das sagen, Herr.
    Worcester
.
    Ich bitt’ dich, sag mir, hütet er das Bett?
    Bote
.
    Ja, gnäd’ger Herr, vier Tage, eh’ ich reiste,
    Und zu der Zeit, als ich dort Abschied nahm,
    Ward von den Ärzten sehr um ihn gesorgt.
    Worcester
.
    Ich wollte nur, die Zeit wär’ schon genesen,
    Eh’ ihn die Krankheit hätte heimgesucht.
    Nie galt sein Wohlbefinden mehr als jetzt.
    Percy
.
    Nun krank! Nun matt! Oh, diese Krankheit greift
    Das Herzblut unsers Unternehmens an!
    Die Ansteckung reicht bis hieher ins Lager.
    Er schreibt mir da, – daß innerliche Krankheit, –
    Daß er durch Boten nicht so schnell die Freunde
    Versammeln konnt’ und auch Bedenken trug,
    Ein Werk von so gefährlichem Belang
    Wem anders als sich selber zu vertraun.
    Er gibt uns dennoch kühne Anmahnung,
    Mit unserm schwachen Bunde vorzudringen,
    Zu sehn, ob uns das Glück gewogen ist.
    Denn, wie er schreibt, so gilt kein Zagen jetzt,
    Weil sicherlich der König Kenntnis hat
    Von allen unsern Planen. – Was bedünkt Euch?
    Worcester
.
    Für uns ist seine Krankheit eine Lähmung.
    Percy
.
    Ein blut’ger Streich, ein abgehau’nes Glied.
    Und doch: fürwahr nicht! Daß wir jetzt ihn missen,
    Ist nicht so übel, als es scheint. – Wär’s gut,
    Die volle Summe des, was wir vermögen,
    Auf einen Wurf zu setzen? solchen Schatz
    Auf einer zweifelhaften Stunde Glück?
    Es wär’ nicht gut: denn darin läsen wir
    Die ganze Tief’ und Seele unsrer Hoffnung,
    Die Grenzen und das wahrhaft Äußerste
    Von unser aller Glück.
    Douglas
.
    Das täten wir,
    Da nun noch schöne Anwartschaft uns bleibt.
    Wir dürfen kühn vertun, in Hoffnung dessen,
    Was einkommt;
    Dies hält den Trost auf einen Rückzug rege.
    Percy
.
    Auf eine Zuflucht, einen Sammelplatz,
    Sollt’ etwa Mißgeschick und Teufel finster
    Auf unsrer Sachen Erstlingsprobe schaun.
    Worcester
.
    Doch wollt’ ich, Euer Vater wäre hier.
    Denn unsers Anschlags Eigenschaft und Farbe
    Gestattet keine Teilung: man wird denken,
    Wo man nicht weiß, weswegen er nicht kömmt,
    Daß weiser Sinn, Vasallentreu’, Mißfallen
    An unserm Tun zurück den Grafen hält.
    Bedenkt, wie eine solche Vorstellung
    Die Flut der schüchternen Parteiung wenden
    Und unser Recht in Frage stellen kann.
    Ihr wißt, wir auf der rüst’gen Seite müssen
    Uns fern von scharfer Untersuchung halten
    Und jede Öffnung, jeden Spalt verstopfen,
    Wodurch das Auge der Vernunft kann spähn.
    Dies Zögern Eures Vaters hebt den Vorhang
    Und zeigt Unkund’gen eine Art von Furcht,
    Wovon man nicht geträumt.
    Percy
.
    Ihr geht zu weit;
    Mir scheint vielmehr sein Zögern vorteilhaft.
    Es leihet Glanz und eine höh’re Meinung,
    Ein kühners Wagen unserm Unternehmen,
    Als wenn der Graf hier wäre: man muß denken,
    Wenn ohne seine Hülfe wir dem Reich
    Die Spitze bieten können, stürzen wir
    Mit seiner Hülf’ es über Kopf und Hals. –
    Noch geht’s ja wohl, noch sind die Sehnen fest.
    Douglas
.
    Wie sich’s das Herze wünscht. Kein solches Wort
    Hört man in Schottland als den Namen Furcht.
    Sir Richard

Weitere Kostenlose Bücher