Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
Vom Netzwerk:
bleiben.
    Northumberland
.
    So sei es mit Entschlossenheit zum Kampf.
    Prinz
.
    Mein königlicher Vater, muntert auf
    Die edlen Lords, und wer zum Schutz Euch ficht;
    Zieht Euer Schwert, mein Vater, ruft: Sankt George!
    Ein Marsch. Eduard, George, Richard, Warwick, Norfolk und Montague treten auf mit Soldaten.
    Eduard
.
    Nun, falscher Heinrich! willst du knien um Gnade
    Und setzen auf mein Haupt dein Diadem,
    Wo nicht, des Feldes tödlich Los erproben?
    Margareta
.
    Schilt deine Schmeichler, übermüt’ger Knabe!
    Kommt es dir zu, so frech zu sein in Worten
    Vor deinem König und rechtmäß’gen Herrn?
    Eduard
.
    Ich bin sein König, und er sollte knien:
    Ich ward durch seine Zustimmung sein Erbe.
    Seitdem brach man den Eid: denn, wie ich höre,
    Habt Ihr, als die Ihr wirklich König seid,
    Trägt er die Krone gleich, ihn angestiftet,
    Durch neuen Parlamentsschluß mich zu streichen
    Und seinen eignen Sohn dafür zu setzen.
    Clifford
.
    Mit gutem Grund:
    Wer soll dem Vater folgen, als der Sohn?
    Richard
.
    Seid Ihr da, Schlächter? Oh, ich kann nicht reden!
    Clifford
.
    Ja, Bucklichter, hier steh’ ich Rede dir
    Und jedem noch so Stolzen deines Schlags.
    Richard
.
    Ihr tötetet den jungen Rutland, nicht?
    Clifford
.
    Ja, und den alten York, und noch nicht satt.
    Richard
.
    Um Gottes willen, Lords, gebt das Signal!
    Warwick
.
    Was sagst du, Heinrich? Willst der Kron’ entsagen?
    Margareta
.
    Wie nun, vorlauter Warwick? Sprecht Ihr mit?
    Als Ihr und ich uns zu Sankt Albans trafen,
    Da halfen besser Euch die Bein’ als Hände.
    Warwick
.
    Da war’s an mir zu fliehn, nun ist’s an dir.
    Clifford
.
    Das sagtet Ihr auch da und floht dann doch.
    Warwick
.
    Nicht Euer Mut war’s, was von dort mich trieb.
    Northumberland
.
    Noch Euer Mannsinn, was Euch halten konnte.
    Richard
.
    Northumberland, ich halte dich in Ehren. –
    Brecht das Gespräch ab, denn ich hemme kaum
    Die Auslassung des hochgeschwollnen Herzens
    An diesem Clifford, dem grimmen Kindermörder.
    Clifford
.
    Ich schlug den Vater dir: nennst du ihn Kind?
    Richard
.
    Ja, wie ein Feigling, eine tück’sche Memme,
    Wie du erschlagen unsern zarten Rutland;
    Doch sollst du noch vor nachts die Tat verfluchen.
    König Heinrich
.
    Nun haltet inne, Lords, und hört mich an!
    Margareta
.
    Trotz’ ihnen denn, sonst öffne nicht die Lippen!
    König Heinrich
.
    Gib meiner Zunge, bitt’ ich, keine Schranken:
    Ich bin ein König, und befugt zu reden.
    Clifford
.
    Mein Fürst, die Wunde heilen Worte nicht,
    Die uns zusammen rief: darum seid still!
    Richard
.
    Scharfrichter, so entblöße denn dein Schwert!
    Bei dem, der uns erschuf, ich bin gewiß,
    Daß Cliffords Mannsinn auf der Zunge wohnt.
    Eduard
.
    Sag, Heinrich, wird mein Recht mir oder nicht?
    Wohl tausend nahmen heut ihr Frühstück ein,
    Die nie das Mittagsmahl verzehren werden,
    Wofern du nicht dich ab der Krone tust.
    Warwick
.
    Wenn du es weigerst, auf dein Haupt ihr Blut!
    Denn mit Gerechtigkeit führt York die Waffen.
    Prinz
.
    Ist das, was Warwick dafür ausgibt, recht,
    So gibt’s kein Unrecht, dann ist alles recht.
    Richard
.
    Wer dich auch zeugte, dort steht deine Mutter,
    Denn sicherlich, du hast der Mutter Zunge.
    Margareta
.
    Doch du bist weder Vater gleich noch Mutter,
    Nein, einem schnöden, mißgeschaffnen Brandmal,
    Bezeichnet vom Geschick, daß man es meide
    Wie gift’ge Kröten oder Eidechsstacheln.
    Richard
.
    Eisen von Napel, englisch übergoldet!
    Du, deren Vater König wird betitelt,
    Als würde eine Pfütze See genannt:
    Schämst du dich nicht, der Abkunft dir bewußt,
    Daß deine Zung’ ein niedrig Herz verrät?
    Eduard
.
    Ein Strohwisch wäre tausend Kronen wert
    Zur Selbsterkenntnis für dies freche Nickel.
    Weit schöner war die griech’sche Helena,
    Mag schon dein Gatte Menelaus sein;
    Auch kränkte nie den Bruder Agamemnons
    Das falsche Weib, wie diesen König du.
    Sein Vater schwärmt’ in Frankreichs Herzen, zähmte
    Den König, zwang den Dauphin sich zu beugen;
    Und hätt’ er sich nach seinem Rang vermählt,
    So konnt’ er diesen Glanz bis heut behaupten.
    Doch als er eine Bettlerin sich nahm
    Zur Bettgenossin, deinen armen Vater
    Verherrlichte mit seinem Hochzeitstag:
    Da zog der Sonnenschein ein Schau’r herbei,
    Der seines Vaters Glück aus Frankreich schwemmte
    Und heim auf seine Kron’ Empörung häufte.
    Denn was schuf diesen Aufruhr als dein Stolz?
    Warst du nur glimpflich, schlief’ unser Anspruch noch;
    Aus Mitleid für den sanften König hätten
    Die

Weitere Kostenlose Bücher