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Sämtliche Werke

Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Wolfgang von Goethe
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für das Gartenhaus jährlich an Steuern etc. erlegt wird. Der Ankauf hat mich 1150 Reichsthaler gekostet und ich habe 500 Reichsthaler darein verbaut, wie ich mit den Rechnungen documentiren kann. Ich möchte nun freilich nicht gern dabei verlieren und wo möglich noch etwas gewinnen. Da ich aber jetzt gern baar Geld hätte, um mein hiesiges Haus bald von aller Hypothek zu befreien, so bin ich mit 1500 Thalern als dem äußersten Preis für Garten und Gartenhaus zufrieden. Was Goetze mir über diese Summe verschaffen kann, will ich ihm hoch verinteressiren. Auch bin ich’s zufrieden, wenn mir diese Summe binnen 2 oder 3 Terminen, etwa 1/3 auf Ostern, 1/3 auf Johannis und der Rest auf Michaelis oder Weihnachten bezahlt wird. Kann ich alles gleich baar erhalten, ist es freilich besser.
    Verzeihen Sie, daß ich Sie mit dieser Angelegenheit plage; aber da Sie einmal mit Büchertiteln und Nummern beschäftigt sind, so mag auch dieses mechanische Geschäft mit den andern hingehen. Mir hat diese ökonomische Angelegenheit, so wie alle natürliche Dinge zu thun pflegen, alle freie Geistesstimmung verdorben; denn ich mußte mich mit den Mitteln beschäftigen, diesen Besitz mir zu verschaffen, und nun ich ihn als mein ansehe, wachsen mir neue Sorgen zu, wie ich ihn meinen Zuständen anpassen soll. Unter diesen Umständen hat ein kleines Gedicht, Cassandra a das ich in einer ziemlich glücklichen Stimmung angefangen, nicht viel Fortschritte gewinnen können.
    Ich erhielt dieser Tage von Stuttgart aus den Antrag eine hinterlassene Oper von dem guten Zumsteeg dem hiesigen Theater für 6 Carolin anzutragen. Da er seine Frau mit weniger als Nichts und mit vielen Kindern hinterlassen, so werden Sie wohl thun was möglich ist, um der Familie diesen Vortheil zuzuwenden.
    Möge Ihnen Ihre herculische Bücherexpedition gut von Statten gehen!
    Leben Sie recht wohl.
    Sch.
     
 * 
838. An Schiller.
    So angenehm mir’s ist daß Sie sich nun in Weimar durch einen Hauskauf fixiren, so gern will ich hier das nöthige besorgen.
    Goetze wird sein möglichstes thun und ich ersuche Sie nur mir bald die Schlüssel zu Haus und Garten zu schicken, damit man die Liebhaber hineinführen kann.
    Ich habe diese Tage nichts vor mich gebracht, als einen kleinen Aufsatz übers weimarische Theater, den ich schon an Bertuch abgegeben habe. Es ist ein Wurf, den ich so hinthue; man muß sehen was sich weiter daran und daraus bilden läßt.
    Das Bibliotheksgeschäft ist mehr ein unangenehmes als ein schweres, und hauptsächlich darum verdrießlich, weil blos der Mangel des Raums ein zweckmäßiges Deployiren hindert. Indessen habe ich auch schon meine Maßregeln genommen. Dabei ist aber abermals das fatale, daß man niemand von hiesigen Menschen anstellen kann. Sie sind alle ohnehin so sehr geschäftig und ihre Zeit ist so sehr eingetheilt, welches ihnen denn freilich übrigens zum Ruhme gereicht. Ich habe eben nur diese Tage die Sache von allen Seiten überdacht, um das was ich unternehme nicht mit Hoffnung, sondern mit Gewißheit des Erfolgs anzufangen. Leben Sie recht wohl und helfen Sie sich mit mir durch die irdischen Dinge durch damit wir wieder zu den überirdischen gelangen können.
    Jena den 12. Februar 1802.
    G.
     
 * 
839. An Goethe.
    Weimar, 17. Februar 1802.
    Da Sie heute nichts von sich haben hören lassen, so vermuthe ich, Sie bald selbst wieder hier zu sehen; ohnehin werden Sie unsern Prinzen nicht ohne Abschied wegreisen lassen.
    Es ist mir eingefallen, daß es doch artig wäre, sich bei dieser Gelegenheit mit etwas einzustellen; ich habe auch schon einige Verse niedergeschrieben, die wir vielleicht in unserm Kränzchen produciren können; nur müßte es nicht später als auf den Montag sein. Ich habe auch noch zwei neue Melodien welche mir Körner zu zwei Liedern gesetzt hat.
    Ich weiß nicht, ob es Ihnen ausgerichtet worden ist, daß die Schlüssel zu meinem Garten bei Hufeland zu finden sind.
    Leben Sie recht wohl, und lassen uns nicht zu lang auf sich warten.
    Sch.
     
 * 
840. An Goethe.
    Weimar, 18. Februar 1802.
    Wir wünschten zu wissen, ob Sie etwa Lust und Muße haben, vor der Abreise des Prinzen noch hieher zu kommen, weil wir in diesem Fall unsere geschlossene Gesellschaft, wenn es auch (um Ihnen die Unbequemlichkeit zu ersparen) auf dem Stadthause wäre, noch einmal halten wollten. Wenn Sie nicht kommen, so wird mit einem großen Clubb gedroht, den Herr v. Kotzebue jetzt negotiirt und der den Montag nach der Komödie sein

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