Saeuglingsschwimmen
6.2.2 S ) gehalten, um ihm das Kopfhalten zu erleichtern. In dieser Haltung kann man seinen Körper ausstreichen, massieren und mit Wasser benetzen, auch um ihn vor dem Auskühlen zu schützen. Hat er sich einigen Minuten an die nasse Umgebung gewöhnt, aktiviert man seinen Kreislauf durch springende Auf- und Abbewegungen im Achselhang, durch Vor- und Rückschwünge oder seitliches Schwenken im vertikal ausgeführten Sandwichgriff ( s. Kap. 6.2.2 M ) zwischen den eigenen aufgestellten Beinen. Auf den angehockten Knien in Rückenlage abgelegt, kann man den Säugling anschauen undbenetzen. Oder man legt ihn sich in Bauchlage auf die Schienbeine, kann ihn mit einer Hand sichern und mit der anderen seinen Rücken bespritzen und seinen Kopf mit Wasser begieÃen, um ihn zum Bewegen der Arme und Beine zu animieren. Und mit diesem Beträufeln und einem leichten Wasserguss gewöhnt er sich an die Technik des Luftanhaltens. Ein kleiner Becher hilft, die Wassermenge zu dosieren. Dazu beginnt man mit einem Wasserrinnsal und gewöhnt den Säugling ganz allmählich daran, dass ein kleiner Wasserschleier für ungefähr zwei Sekunden über sein Gesicht flieÃt, und spricht ihn dabei ruhig und ermutigend an. Diese Prozedur sollte etwa 3 à wiederholt werden. Wehrt sich der Säugling deutlich, ist diese Wassergewöhnung abzubrechen ( s. Kap. 6.2.3 ).
Auf beiden Händen in der Bauchlage (Kelch- und Körbchengriff) ( s. Kap. 6.2.2 D und E ) oder in der Rückenlage (Schleppgriff) ( s. Kap. 6.2.2 U ) gehalten, kann der Säugling durch das Wasser geschoben und gezogen werden, wobei seine FüÃe den Wannenrand berühren und dadurch zu Tretbewegungen herausgefordert werden.
Zum Spielen können die vorhandenen Gegenstände wie Waschlappen und Schwämme, bunte Becher usw. eingesetzt werden. Das Kind wird aufmerksam und richtet seinen Blick, kann etwas befühlen, greifen und in den Mund nehmen. So entwickelt es allmählich Fertigkeiten beim eigenständigen Greifen und Interessen, hier zum Spielen.
Vornehmlich für die Wassergewöhnung sollten die Eltern folgende Wasserspielformen ritualisieren:
Das Bestreichen und Besprenkeln des Kopfs mit Wassers.
Das BegieÃen oder Duschen des Kopfs mit Wasser (sehen, fühlen, spüren).
Das Heranschieben von Wasserwellen an den Körper.
Das Fingerspiel und Händepatschen auf dem Wasser.
Das Ziehen und Schieben des Säuglings durch das Wasser.
Das rund 15-minütige Baden im klaren Wasser sollte stets behutsam mit dem Ziel erfolgen, dass sich der Säugling gemeinsam mit Mutter oder Vater im Wasser wohl fühlen und entspannen kann. Ohne Hast, unter ruhiger Zusprache in wechselnden Lagen und Griffen (Herz-an-Herz, Relax, Kopfschale, Armwiege, Kelch, Körbchen) sowie Streichungen des kindlichen Körpers wird der Wasseraufenthalt als freudvolles Ereignis vom Säugling erlebt, das als Einschlafritual und als Bewegungsausgleich dienen kann.
5.3 DURCHFÃHRUNGSHINWEISE
Beim Stehen in geringer Wassertiefe (~1,30 m) besteht für den jeweiligen Elternteil die Gefahr, dass der eigene Körper besonders im Schulterbereich durch die nasse Haut auskühlt. Deshalb soll im Wasser stets eine möglichst schultertiefe, vertikale Eintauchposition von den Eltern und ihren Säuglingen eingenommen werden. Darauf ist während des Unterrichts zu achten. Liegt der Säugling bäuchlings oder rücklings, so ist darauf zu achten und hinzuweisen, dass die aus dem Wasser ragenden Körperteile ständig durch Ãberstreichen benetzt werden. Dies gilt insbesondere für Situationen beim Spielen an den breiten Einstiegsstufen und auf den Schwimmmatten.
Die maximale Aufenthaltsdauer im Wasser hängt für den Säugling grundsätzlich von der Wassertemperatur, dann aber auch von der Häufigkeit des Schwimmens (Gewöhnung), dem Alter, seiner Bewegungsfreude und seiner Tagesform ab und ist daran auszurichten.
Tritt z. B. bei Schlafdefizit, nach überstandener Krankheit, bei Zahnbildung oder Hunger ein vorzeitiges Frieren als deutliches Indiz auf, dann ist es ratsam, die Teilnahme am Unterricht abzubrechen. Um festzustellen, ob der Säugling friert, kann seine Hautdurchblutung überprüft werden, indem mit dem Zeigefinger auf den Unterarm des Säuglings gedrückt wird (Fingerdrucktest). Bleibt die Druckstelle über längere Zeit hell gefärbt, so ist die Hautdurchblutung stark reduziert und
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