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Säule Der Welten: Roman

Säule Der Welten: Roman

Titel: Säule Der Welten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Schroeder
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sagte sie. Hinter Sarto nahmen die Gardisten Aufstellung und richteten ihre Gewehre auf sie. Gleichzeitig wurden seitlich hinter der Wölbung des Gebäudes die Türen für die Zuschauer aufgerissen. Eine Horde von Menschen quoll heraus, einige kämpften miteinander. Veneras Anhänger rannten zu ihr, als Bryces Agenten wie aus dem Nichts erschienen und sich als Ordner betätigten. Und dann stockte allen Zuschauern der Atem, als Principe Guinevera und Pamela Anseratte die Ratsgardisten beiseiteschoben und sich neben Venera stellten.

    »Die Fronten sind geklärt«, sagte Anseratte zu den Ratsgardisten. »Sacrus steht nicht auf der Seite des Rates. Wegtreten!«
    Zögernd senkten die Gardisten ihre Gewehre.
    Garth beugte sich dicht zu Venera. »Hat er ihnen dein … Geheimnis verraten?« Aber sie schüttelte den Kopf.
    Vielleicht gab ihm Thinbloods Hand auf seiner Schulter die nötige Kraft, jedenfalls lichtete sich, während Venera nun mit Bryces Spion diskutierte, der Nebel aus Müdigkeit und Schmerz so weit, dass Garth sich darüber Gedanken machen konnte. Jacoby Sarto hatte dem Rat also nicht verraten, wer Venera wirklich war? Das ergab keinen Sinn. Im Moment war Amandera Thrace-Guiles der Liebling der alten Länder. Sie war ein wiedererstandenes Opfer von Sacrus’ historischer Anmaßung; sie war der Anwalt der Unterdrückten. Wenn Sarto dem Widerstand gegen Sacrus den Wind aus den Segeln nehmen wollte, brauchte er nur zu enthüllen, dass sie eine Schwindlerin war.
    »Warum hat sie das getan?«, fragte er sich laut. Thinblood lachte.
    »Sie wollen die Motive unserer Amandera hinterfragen?« Er schüttelte den Kopf. »Sie hat zu viel Feuer im Blut, so viel steht fest. Sie sah offenbar eine Chance, sich Sarto zu schnappen, und hat zugegriffen.«
    Garth schüttelte den Kopf. »Für die Frau, die ich kenne, wäre Sarto keine Trophäe gewesen. Sie hätte ihn als Belastung gesehen und wäre froh gewesen, ihn los zu sein. Und müsste er als Gefangener nicht mehr Bestürzung zeigen?« Sarto stand mit verschränkten Armen da und wartete geduldig, bis Venera ihr Gespräch beendet
hatte. Er schien eher ihr Begleiter als ihr Gefangener zu sein. Aber das fiel außer Garth offenbar niemandem auf.
    »Achtung!« Venera hob die Pistole, und Garth glaubte schon, sie würde abdrücken. Aber sie schien sich bewusst zu werden, dass sie ohnehin schon alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. »Buridan wird belagert!«, rief sie. »Unser Stammsitz ist von Sacrus’ Soldaten umzingelt. Wir können nicht dorthin zurück.«
    Garth eilte zu ihr. »Und was machen wir jetzt? Sie haben schneller gehandelt, als wir dachten.«
    Sie nickte grimmig. »Die Bodentruppen sind offenbar auf dem Weg zu den Fahrstuhlkabeln. - Jedenfalls zu denen, die sie erreichen können.«
    »Die meisten unserer Verbündeten befinden sich in Groß-Spyre«, sagte er. Wenn Sacrus sie hier oben in der Stadt festhielt, mussten sie sich darauf verlassen, dass die Konservationisten und ein paar vernünftige Anführer wie Moss die Streitkräfte da unten organisierten.
    Der Gedanke erfüllte Garth mit Hoffnung. Wenn Venera an diesem Punkt kaltgestellt würde, ließ es sich vielleicht vermeiden, dass sie in den kommenden Weltenbrand hineingeriet. Ein Buridan, das mattgesetzt war, könnte in Ehren überleben, ganz gleich, wer siegte.
    Doch Venera hatte eindeutig nicht vor, diesen Ausweg zu nehmen. »Wir müssen hinunter«, sagte sie gerade. »Sacrus kann nicht alle Fahrstühle kontrollieren. Pamela, wo verläuft die Linie für dein Land?«
    Anseratte schüttelte den Kopf. »Zwei Räder weiter. Wir könnten es schaffen, aber wenn Sacrus bereits Männer auf den Straßen hat, wurden wahrscheinlich auch die Seilbahnen zur Achse besetzt.«

    Guinevera schüttelte ebenfalls den Kopf. »Unsere Linie kommt knapp zwei Kilometer von Carrangate entfernt herunter. Die sind seit langem mit Sacrus verbündet. Sie könnten uns auf der Fahrt als Zielscheibe benützen.«
    »Was ist mit Liris?« Das war einer von Moss’ Männern, er stand sprungbereit, und seine Augen strahlten vor Stolz. »Wir sind die einzige Nation in Spyre, die in jüngerer Vergangenheit einen Krieg geführt hat. Wir mögen nicht sehr zahlreich sein, aber …«
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Danke. Ja - aber euer Fahrstuhl befindet sich über dem Markt, nicht wahr?«
    »Und der Markt befindet sich sechs Straßen radaufwärts, in dieser Richtung.« Er zeigte nach links.
    »Wir gehen dorthin!« Venera ließ

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