Saeure-Basen-Haushalt

entschlacken, sollte aber ebenfalls nicht zur Dauerernährung werden. Davon abgesehen entstünden Versorgungsprobleme, wenn sich Millionen von Menschen plötzlich nur mit Obst und Südfrüchten allein ernähren wollten. Auch unterschiedliche Motoren brauchen verschiedene Kraftstoffzusammensetzungen.
    wichtig
    Rohkosternährung mit Obst und Gemüse ist nur dann gesundheitsfördernd, wenn es gut verstoffwechselt wird. Leichter verdaulich ist gedünstete Pflanzenkost. Darum haben sich einseitige Ernährungsweisen auch auf Dauer nicht auf breiter Front durchsetzen können
Rohes Getreide ist schlecht bekömmlich
    Vor Jahren war die Meinung: Vollwerternährung sei eine reine Vollkornernährung. Diese Annahme hat sich aber nicht als richtig erwiesen. Es sind bei manchen Patienten schwere gesundheitliche Schäden aufgetreten, angefangen von starken Blähungen über Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut und Verschlechterung des Blutbildes bis hin zur starken bakteriellen Schädigung des Verdauungstraktes.
    35-jährige Patientin
    Fanatische Vollkornköstlerin
    Die Patientin fühlt sich nicht richtig wohl, klagt aber über keine direkten Beschwerden. Bei einer speziellen Blutmessung ergeben sich erhebliche Hinweise für einen Mineralmangel in der Zelle. Nach einer Umstellung in der Ernährung haben sich diese krankhaften Werte wieder normalisiert und der Patientin geht es jetzt gut.
    Eine 88-jährige Dame schrieb mir einmal einen Brief, der zum Denken Anlass gibt:
    „Der Kampf gegen die Übersäuerung dauert nun schon Jahrzehnte, habe viele Ärzte verschiedener Richtung konsultiert, kaufte viele Bücher, um mir selbst helfen zu können, wovon manche für mich total falsch waren, es dauert Jahre, bis man sich als Laie gewisse Kenntnisse angeeignet hat und auch durch Krebsleiden der eigenen Eltern langsam hinter die Fehler der üblich bürgerlichen Ernährung kam. Auch bei den Eltern war die Übersäuerung zuerst! … Was nun das Müsli nach Dr. Bruker anbelangt, so nimmt man davon an Gewicht zu, aber es liegt mir oft stundenlang im Magen. Um den Druck loszuwerden, greife ich zu einem Schluck Jägermeister … Man soll essen wie ein Bauer vor 100 Jahren … Dr. Mayr wäre entsetzt, wenn er solches hörte. Ich habe mehrere Mayr-Kuren gemacht und stand mit Dr. Mayr in Verbindung … Auch die Waerlandkost konnte ich nicht vertragen … Seit 3 Wochen hat sich eine schmerzhafte Kniearthrose zurückgemeldet … Ich bin Vegetarierin von Kindheit an.“
Phytin
    Eva Kapfelsberger und Udo Vollmer haben in ihrem Buch „Iss und stirb“ die eigentlichen Probleme dargelegt: „Für Anhänger der Vollwertkostist das Korn eine Philosophie. Das Vollkorn hat aber Bitterstoffe, um Schaderreger natürlich abwehren zu können. Hauptsächlich ist dies das Phytin. Es bremst die Aufnahme von Mineralstoffen, Spurenelementen und mutmaßlich auch von Vitamin B 1 . Bei der Keimung wird es verbraucht, es entsteht aus dem Phytin ein B-Vitamin. Das Phytin wird aber auch abgebaut durch eine klassische Sauerteigführung beim Brotbacken.“
    Hierin sehe ich die Ursache dafür, dass ein Frischkornbrei auf Dauer nicht vertragen wird, während ein aufgekochter Getreidebrei, als Müsli zubereitet, eine Wohltat für das Magen-Darm-System sein kann. Viele Patienten habe ich mit diesem Brei schon erfolgreich umstellen können. Das Rezept für den Hafer-Dinkel-Brei finden Sie auf →  S. 120 .
Kardinalfehler der heutigen Ernährung
    Erstaunlich ist, dass auch schon die alten Griechen Verdauungsbeschwerden gehabt haben müssen, denn sonst hätte Hippokrates, der führende Arzt zu seiner Zeit, nicht sagen können: „Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel sein, Eure Heilmittel sollen Eure Nahrungsmittel sein.“
    Franz Xaver Mayr hat als Darm- und Ernährungsforscher auf die entscheidend wichtigen Kardinalfehler der heutigen Ernährung hingewiesen:
Es wird zu schnell gegessen.
Es wird zu viel gegessen.
Es wird zu oft gegessen.
Es wird zu schwer gegessen.
Es wird zu spät gegessen.
Es wird zu viel Eiweiß gegessen.
Es wird zu trocken gelebt.
Es wird ohne Fastenpausen gelebt.
    wichtig
    Dabei wäre alles so einfach, wenn Sie, lieber Leser, ein Gebot in Ihrem Leben wirklich beherzigen würden, nämlich: gründlichst kauen und einspeicheln!
    Viele Ernährungsforscher, die zum Teil gar keine Ärzte sind, also nicht beobachten können, wie sich eine Nahrung auf den Menschen auswirkt, stellen nur die Wirkungen oder die Reinheit eines Lebensmittels heraus. Dabei wissen Sie