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SÄURE

SÄURE

Titel: SÄURE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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mehr noch - begeistert. Erklärte seine Bereitschaft, sogar auf diese Fünfzigtausend zu verzichten. Gina hat darauf bestanden, daß man sich an Arthurs Testament hielt.«
    »Weshalb das?«
    »Er ist ihr Mann.«
    »Weshalb hat sie ihm dann nicht mehr zu geben versucht?«
    »Ich weiß es nicht, Mr. Sturgis. Sie müssen da schon -« befangenes Lächeln. »Ja, nun, ich kann nur Vermutungen anstellen, aber ich nehme an, es war ihr ein bißchen peinlich, es war die Woche vor der Hochzeit. Die meisten Leute reden in so einem Augenblick nicht gern über Geldsachen. Don versicherte ihr, es sei für ihn unwichtig.«
    »Klingt, als ob er sie nicht des Geldes wegen geheiratet hat.«
    Anger sah ihn kalt an. »Offenbar nicht, Mr. Sturgis.«
    »Haben Sie eine Ahnung, warum er sie geheiratet hat?«
    »Ich nehme an, aus Liebe, Mr. Sturgis.«
    »Sie sind ziemlich glücklich zusammen, soweit Sie wissen?«
    Anger lehnte sich zurück und faltete die Hände über der Brust. »Ist Ihr Auftraggeber der Gegenstand Ihrer Untersuchung, Mr. Sturgis?«
    »Ich versuche mir ein Bild zu machen.«
    »Kunst war nie meine starke Seite.«
    Milo sah zu den Trophäen hinüber und fragte: »Würde es helfen, wenn ich mich in sportlichen Begriffen ausdrückte?«
    »Kein bißchen, fürchte ich.«
    Milo lächelte und machte sich Notizen. »Okay. Zurück zum Wesentlichen, Melissa ist die einzige Erbin?«
    »Das ist richtig.«
    »Wer erbt den Besitz, wenn Melissa stirbt?«
    »Ich glaube, ihre Mutter, aber wir verlassen bereits wieder mein Erfahrungsgebiet.«
    »Okay, kehren wir dahin zurück. Was wird vererbt? Von einem wie großen Besitz sprechen wir?«
    Anger zögerte, die Schamhaftigkeit eines Bankers, dann: »Ungefähr vierzig Millionen, alles außerordentlich sicher angelegt.«
    »Zum Beispiel in?«
    »Städtischen, steuerfreien kalifornischen Anleihen der Klasse Doppel-A und aufwärts, erstklassigen Aktien und Industrieobligationen, US-Staatsanleihen und einigen Holdings des zweiten und dritten Hypothekenmarkts, nichts Spekulatives.«
    »Wie hoch ist Mrs. Ramps persönliches Einkommen daraus?«
    »Dreieinhalb bis vier Millionen je nach Ertragslage.«
    »Alles in Zinsen und Gewinnen?«
    Anger nickte. Beim Zitieren der Zahlen war er vorwärts gerückt und hatte sich entspannt. »Andere Erträge kommen nicht herein. Arthur hat sich anfangs etwas mit Architektur und Urbanisation beschäftigt, aber der größte Teil des von ihm akkumulierten Vermögens stammt aus den Patentgebühren für die Dickinson-Stütze, einem Verfahren, das er erfunden hat, das etwas mit der Stabilisierung von Metall zu tun hat. Er hat alle Rechte daran, kurz bevor er starb, verkauft, was auch ganz gut war; es gibt inzwischen neuere Verfahren, die seins ersetzt haben.«
    »Warum hat er es verkauft?«
    »Er hatte sich gerade von seinen Geschäften zurückgezogen, wollte seine ganze Zeit Gina widmen und ihrem medizinischen Problem. Ihre Geschichte, das Attentat, ist Ihnen bekannt?«
    Milo nickte. »Haben Sie eine Ahnung, warum man das Attentat auf sie verübt hat?«
    Das schreckte Anger auf. »Ich war im College, als es passierte, habe in der Zeitung davon gelesen.«
    »Das beantwortet nicht genau meine Frage.«
    Anger fragte: »Was haben Sie genau gefragt?«
    »Welches Motiv hatte das Attentat.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Sind Ihnen irgendwelche lokalen Theorien bekannt?«
    »Ich beschäftige mich nicht mit Klatsch.«
    »Ich bin sicher, daß Sie das nicht tun, Mr. Anger, aber wenn Sie es täten, gäbe es da etwas, das Sie gehört hätten?«
    »Mr. Sturgis«, sagte Anger, »Sie müssen verstehen, daß Gina sich schon sehr lange zurückgezogen hat. Sie ist kein Gegenstand des Klatsches hier im Ort.«
    »Und vor dem Anschlag oder kurz danach, als sie nach San Labrador gezogen ist, gab es da irgendwelches Gerede?«
    »Soweit ich mich erinnere«, sagte Anger, »war man der Ansicht, daß der Mann, der es getan hat, ein Wahnsinniger war. Braucht ein Verrückter ein Motiv?«
    »Ich schätze nein.« Milo überflog seine Notizen. »Diese außerordentlich sicheren Anlagen, von denen Sie sprachen, gehen die auch auf Dickinsons Anregung zurück?«
    »Absolut. Die Bestimmungen, wie das Kapital investiert werden soll, sind in seinem Testament festgelegt. Arthur ist sehr vorsichtig gewesen. Das Sammeln von Kunstgegenständen war die einzige Extravaganz, die er sich erlaubte. Er hätte sich seine Anzüge von der Stange gekauft, wenn das möglich gewesen wäre.«
    Milo fragte: »Finden Sie, daß er

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